Wiens Bevölkerung hat 2023 die Zweimillionengrenze überschritten. Was bedeutet diese Großstadt-Dimension heute und welche Infrastrukturen benötigt sie? Welche Formen von Ver- und Entsorgung, Transport und Verkehr, welche sozialen Infrastrukturen des Gemeinwesens? Diesen Fragen widmet die ÖGFA 2025/26 besondere Aufmerksamkeit. Wir untersuchen Infrastrukturen, die im Alltag unserer Umwelt verankert sind, und jene, deren Grundlagen gerade erst geschaffen werden. Wien bildet einen guten Ausgangspunkt für eine solche Auseinandersetzung: Zu den herausragendsten Bauprojekten dieser Stadt zählen viele, die über die Objektarchitektur hinausreichen: Ringstraße, Hochquellenleitung, Stadtbahn, kommunaler Wohnbau und Donauinsel überzeugen als übergeordnete Planungsleistung.
Wir widmen uns im 1. Trimester den Netzwerken der Stadt, ihrer Bedeutung, ihrer Gestalt und ihren Machtstrukturen.
Wir starten unser Zweijahresprogramm „Infrastruktur und Transformation: Grands Projets für die Zweimillionenstadt“ mit einem Besuch der Ausstellung POWER am vai in Dornbirn und einer großen Auftaktveranstaltung in Wien zu den oft unsichtbaren und ignorierten Phänomenen der Wiener Infrastrukturgeschichte vom 19. Jahrhundert bis heute. Weitere Vorträge, Diskussionen und Exkursionen vertiefen das Thema. Wir steigen in die Tiefe des Labyrinths am Matzleinsdorfer Platz und im Format „Wiener Alltag“ richten wir den Blick auf die Logistikzentren am Stadtrand. Die theoretische Expertise zur „Stadt als Netz“ liefert uns Christa Kamleithner; Bauvisiten führen uns zu neuen Sportinfrastrukturen in Transdanubien und zu einem besonderen Bau von Viktor Hufnagl.