Von Ringstraße bis Wärmepumpe
Wiener Infrastrukturgeschichte
Vorträge und DiskussionInfrastruktur, das technische Zusammenwirken materieller und nichtmaterieller Anlagen, Vorrichtungen und Institutionen garantiert nicht nur den möglichst reibungslosen Ablauf im Alltag der Stadt und sichert so das (Über-)Leben seiner Bevölkerung, sie bestimmt auch über die Form und Gestalt städtischer Räume und entscheidet über deren langfristige Entwicklung. Dass sie in den Debatten der Architektur – selbst der Planung – vielfach einen Nebenschauplatz darstellt, ist vor diesem Hintergrund gänzlich unverständlich. Grund genug, den Infrastrukturen des Alltags, ihrer Geschichte, Gegenwart und Zukunft eingehend Aufmerksamkeit zu schenken.
Innerhalb einiger weniger Jahrzehnte in der zweiten Hälfte des 19 Jahrhunderts wurden in Wien eine ganze Reihe übergeordneter Infrastruktureller Projekte umgesetzt, die die Stadt in ihrer Form und ihren Abläufen neu organisierten: vom Bau der Ringstraße über die Vorhaben der Stadterweiterung hin zu Projekten wie Generalregulierungsplan oder Grüngürtel; von der Donauregulierung zur Neuordnung der Ver- und Entsorgung, sei es von Trinkwasser, Lebensmitteln, Energie oder jener des Kanalnetzes; vom Ausbau der Eisenbahn, der Stadtbahn zur Elektrifizierung der Tramway: Die Stadt war mit diesen Projekten zu einer grundlegend anderen geworden. Ihnen folgte im 20. Jahrhundert der systematische Ausbau von sozialen Infrastrukturen – etwa der Bildung, des Wohnens und des Verkehrs.
Welche Anforderungen stellen sich heute, angesichts der gegenwärtigen multiplen Krisen für die Infrastrukturen der Stadt, was sind ihre räumlichen Perspektiven? Eine Auftaktveranstaltung und Diskussion zum Jahresthema 2025/26.
Mit: Andreas Nierhaus, u.a.
Moderation: Michael Klein und Maik Novotny / ÖGFA