Wilhelm Schütte Architekt:
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ÖGFA / Ute Waditschatka (Hg.)
weiterlesen …Die Mappe des Neffen
ÖGFA in der Zwischenzeit 07Bereits vor seinem Tod im Jahr 1968 verfügte Wilhelm Schütte testamentarisch, dass nach seinem Ableben ein großer Teil seines Archivs mit Plänen, Fotos, zahlreichen Dokumenten und großen Teilen seiner Bibliothek an die ÖGFA übertragen werden sollen. Vor kurzem erhielt die ÖGFA von einem Neffen Wilhelm Schüttes weitere Materialien.
Den Ausschlag gab die von der ÖGFA mit Ute Waditschatka herausgegebene Publikation über Wilhelm Schütte. Jene im Jahr 2019 veröffentliche erste monografische Aufarbeitung von Leben und Werk des Architekten fand auch den Weg ins deutsche Bad Wimpfen zu Dr. Gerhart Kleinschmidt. Die Publikation gab schließlich den Ausschlag für den mittlerweile 94-jährigen Neffen von Wilhelm Schütte, sich an die ÖGFA zu wenden und eine Mappe mit Unterlagen seines Onkels, sie war jahrzehntelang im Familienbesitz, zur dauerhaften Aufbewahrung zu übergeben. Nach kurzem Briefwechsel kam die Mappe schließlich im Jänner 2020 im ÖGFA-Büro in Wien an und bildet seither einen ergänzenden Bestand zum Nachlass Wilhelm Schüttes. In technischer und inhaltlicher Sicht ist der Bestand, bestehend aus 26 Buntstiftzeichnungen, 5 Lichtpausen, 3 Fotografien, 1 Faltprospekt sehr vielseitig und heterogen. Zeitlich und geografisch lässt sich aber ein starker Fokus auf die Zeit der 1940er-Jahre erkennen, so bilden die Zeichnungen und Fotos vor allem Motive in der Türkei ab, dem Land, in welchem sich Schütte zu jener Zeit im Exil befand.
Zusammen mit dem bereits vorhandenen Nachlass Wilhelm Schüttes gleicht dieser Neuzugang einem weiteren Baustein, der anregt, die ÖGFA auch als Forschungs- und Sammlungsinstitution weiter auszubauen. Mit der nun beginnenden Erschließung, Detailinventarisierung und konservatorisch einwandfreien Lagerung sollen auch die Rahmenbedingungen dazu geschaffen werden. Künftig soll daher das ÖGFA-Lokal in der Liechtensteinstraße, mit dem Schütte Nachlass, dem 2019 eröffneten Archiv Iris Meder und dem Archivbestand der ÖGFA selbst, der Auskunft über mehr als 50 Jahre Architekturdiskurs in Österreich gibt, noch intensiver als bisher als Anlaufstelle für die Forschung etabliert werden, um gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen die Aufarbeitung des architektonischen Erbes zu forcieren und dieses für zukünftige Generationen zu sichern. (Johann Gallis)
Wir geben hier einen ersten Einblick in diesen Neuzugang:
ÖGFA / Ute Waditschatka (Hg.)
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