Forschender Entwurf 2
mit Ursula Pokorny und Manuel Kainz
Gesprächsreihe im AIMDie Architekturhistorikerin Iris Meder (1965–2018) hat der ÖGFA ihre umfangreiche Bibliothek hinterlassen, die nicht nur bedeutende Bestände zur Wiener Moderne, sondern auch Arbeitsunterlagen zu begonnenen oder geplanten Forschungsprojekten enthält. Vor diesem Hintergrund gebündelten Wissens, interdisziplinärer Recherchen und „offener Fragen“ stellt die ÖGFA in ihrem neuen Veranstaltungsformat die Projekte von jungen Architekturabsolvent*innen und Theoretiker*innen vor, die für ihren Entwurf einen explizit forschenden Zugang gewählt haben. Ursula Pokorny lotet in ihrer Forschung das Potenzial der seit 2020 leerstehenden „Maison Wolfers“ von Henry van der Velde in Brüssel (1929/30) als Präsentationsort für zeitgenössische Kunst aus. Manuel Kainz wendet in seiner Arbeit „Wohnen ohne Eigenschaften“ den Musil’schen Möglichkeitssinn auf die Wiener Wohnbauwirklichkeit an. Während in einem Fall die Gebrauchsspuren ungetilgt bleiben, werden sie im anderen Fall im „Generalsekretariat der Genauigkeit und Seele“ sortiert und geordnet.
Gäste:
Ursula Pokorny ist Kuratorin und forscht zu Architekturerbe, Nachlässen von Künstler*innen und Privatsammlungen. Sie hat am Museum of Modern Art in New York, an der Kunsthalle Basel, der Galerie Martin Janda und der Akademie der bildenden Künste in Wien gearbeitet. Zudem hat Ursula am Center for Curatorial Studies am Bard College in New York und an der Universität für angewandte Kunst in Wien studiert.
Manuel Kainz, geboren 1995 in Waidhofen an der Thaya (Niederösterreich), absolvierte die HTL Mödling mit Schwerpunkt für Innenraumgestaltung und Möbelbau. Von 2015 bis 2021 studierte er Architektur an der Technischen Universität Wien. Während und nach seinem Studium sammelte er praktische Erfahrungen bei verschiedenen Architekturbüros, darunter Christ & Gantenbein (Basel), Riepl Kaufmann Bammer (Wien), sowie arch.c (Wien). Seit 2021 ist Manuel Kainz bei Karl und Bremhorst Architekten in Wien tätig.
Moderation: Elise Feiersinger, Gabriele Kaiser / ÖGFA