Wiener Internationale Gartenschau 1964 und 1974
Aufbruch in die Postmoderne?Vortrag von Ulrike Krippner und Lilli Licka
VortragNach Berlin (1957), Rotterdam (1960) und Hamburg (1963) wurde 1964 die erste Wiener Internationale Gartenschau als Leistungsschau des österreichischen und internationalen Gartenbaus eröffnet. Aufbauend auf einem Gesamtkonzept des Stadtgartenamtsdirektors Alfred Auer gestalteten zahlreiche österreichische Landschaftsarchitekten Teilbereiche der WIG 64. Zudem wurden arrivierte internationale Landschaftsarchitekten wie Roberto Burle Marx (Brasilien) und Willi Neukom (Schweiz) eingeladen, in insgesamt 12 Nationengärten zukunftsweisende Trends der Landschaftsarchitektur zu präsentieren. Das Ergebnis war nicht nur eines der größten Freiraumprojekte Wiens in den 1960er-Jahren. In der fachlichen Diskussion kam dieses Ereignis einem Aufbruch gleich; einem Aufbruch in eine moderne, den aktuellen internationalen Strömungen verpflichtete Selbstbewusstheit.
Zehn Jahre später verkörperte die WIG 74 am Fuße des Laaer Bergs einen formalistischeren, einer gänzlich anderen Materialität verpflichteten Ansatz, der die landschaftliche Integration anstrebte. Diese Gartenschau war ebenfalls Ergebnis eines internationalen Ideenwettbewerbs für Gartenarchitekten. Sieger war Erich Hanke, Gartenarchitekt in Frankfurt.
Ulrike Krippner
Landschaftsarchitektin, Forschungsassistentin am Institut für Landschaftsarchitektur (ILA), Universität für Bodenkultur Wien, mit Schwerpunkt auf Professionsgeschichte der österreichischen Landschaftsarchitektur des 20.Jahrhunderts.
Lilli Licka
Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur (ILA), Institutsleiterin, Department für Raum, Landschaft und Infrastruktur Universität für Bodenkultur Wien; Büro KoseLicka, Landschaftsarchitektur, Wien; Projekte und Forschungsarbeiten zur Gestaltung, Entwicklung und Nutzung von öffentlichem Raum, Parks, Plätzen, Freiräumen.
Der Vortrag wird ergänzt durch eine Exkursion im Frühjahr 2005, die im nächsten Programmheft angekündigt wird.