Nostalgie, Moderne und Utopie:
Die ex-jugoslawische Adria
Ein Raum für Viele - Diskussionsveranstaltung mit Kurzvorträgen, in englischer Sprache
Vorträge und DiskussionÖsterreich und die ex-jugoslawische Adria stehen sich nicht nur geografisch, sondern vor allem geschichtlich, kulturell und gesellschaftspolitisch sehr nah. Sie ist Sehnsuchtsort und Projektionsfläche, gleichzeitig nah und fern. Aus diesem Nähe- und Distanzverhältnis haben sich räumliche Veränderungen ergeben, die heute noch bestehen. Im Rahmen des Jahresprogramms "Migrationen" beleuchten wir geschichtlich und zeitgenössisch mit Akteur*innen aus Wien und Kroatien touristische Architekturen an der Adriaküste. Welche Sprache(n) zwischen kontinental und mediterran, zwischen West und Ost, spricht die Architektur? Wie romantisch verzerrt ist der Blick von Österreich auf die Entwicklungen entlang der Adria, was leisteten die enormen baulichen Entwicklungen im Tourismus in den 60ern und den 70ern des vergangenen Jahrhunderts in damaligen Jugoslawien, was waren die „Nebenprodukte“ dieser Entwicklungen und wie sieht der Tourismus der Zukunft aus? Eine Diskussionsveranstaltung über vielfältige (nicht nur) touristische Architekturen an der ex-jugoslawischen Adria aus dem Blick verschiedener Akteur*innen, die sich mit diesen Räumen beschäftigen, mit dem Versuch einer These bezüglich des zukünftigen Tourismus im Süden zu entwickeln. Geschichte, Gegenwart und Zukunft werden anhand von Forschungsprojekten und praktischen und planerischen Auseinandersetzungen ins Blickfeld genommen, um sich gemeinsam den Potentialen der vorhandenen räumlichen Ressourcen zu nähern.
Gäste:
Maroje Mrduljaš, Architekt, Kritiker und Autor (Kurzvortrag)
Antonia Dika & Anamarija Batista, mit Armeegeschichten zum gemeinschaftlichen Erbe, Forschungsprojekt (Kurzvortrag)
Michael Zinganel, Tracing Spaces, Holidays after the Fall
Karoline Mayer, Über Tourismus, Ausstellung, Az W
Moderation: Maik Novotny, Amila Širbegović / ÖGFA
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Anamarija Batista ist eine interdisziplinäre Forscherin und Kuratorin, die an der Schnittstelle von Kunst, Architektur und Wirtschaft arbeitet. Seit 2012 macht sie das Projekt "Künstlerin als Raumplanerin" an der Akademie der bildenden Künste Wien. Seitdem setzt sie sich mit Fragen der modernen und zeitgenössischen Kunstpraxis, Architekturtheorie, Ökonomie und Bildungspraxis auseinander.
Antonia Dika arbeitet und forscht in den Bereichen Architektur und Urbanistik in interdisziplinären Teams. Als Senior Scientist an der Kunstuniversität Linz leitet sie Forschungsprojekte, lehrt an mehreren Universitäten. Seit Mai 2024 ist sie für die Wiener Gebietsbetreuung Stadterneuerung im 1., 2. Und 20. Bezirk tätig.
Karoline Mayer studierte Architektur an der University of East London und der Königlichen Dänischen Kunstakademie in Kopenhagen. Von 2011 bis 2024 war sie im Architekturzentrum Wien tätig, wo sie zahlreiche kuratorische Projekte umsetzte. Seit 2024 ist sie Teil des kuratorischen Teams des Hauses der Geschichte Österreich.
Maroje Mrduljaš ist Architekt, Kritiker und Autor sowie Herausgeber des Magazins Oris. Er kuratiert Ausstellungen, u.a. Architekturbiennale Venedig, 2014, und forscht u.a. über den Einfluss des Tourismus auf die Bausubstanz der Ära des Sozialismus in Jugoslawien. Er ist Assistenzprofessor an der Universität Zagreb.
Michael Zinganel ist Architekt, Künstler und Kulturhistoriker in Wien, Mitbegründer der Forschungsplattform Tracing Spaces mit Michael Hieslmair, die in transdiszplinären Projekten Wechselwirkungen von (Massen-)Tourismus, Migration, Mobilität und Raumentwicklung untersucht: u. a. „Holiday after the Fall – Seaside Architecture and Urbanism in Bulgaria and Croatia“ (2012-15) und „Stop and Go: Nodes of Transformation and Transition" (2014-16) Raumproduktion und -Aneignung entlang der Verkehrskorridore zwischen Ost- und Westeuropa.