Arthur Rüegg:
Im Konflikt der Doktrinen
Vortrag
Renovation, Restauration und Rekonstruktion
Moderation: Andreas Vass / ÖGFA
Zur Zukunft der Villa Beer
Restaurierung und Vermittlung einer Architektur des Wohnens
Ausgangspunkt des international besetzten Symposiums ist die bevorstehende Restaurierung und Öffnung der Villa Beer von Josef Frank und Oskar Wlach, eines Hauptwerks der Wiener Moderne. Josef Frank – führender Architekt der Generation nach Adolf Loos und Josef Hoffmann – war einer der wenigen österreichischen Architekten seiner Zeit, die nach dem Ersten Weltkrieg in der vordersten Reihe der internationalen Avantgarde wahrgenommen wurden, zu der Frank dennoch eine kritische Distanz pflegte. Das Haus Beer, errichtet 1929/30 in Wien-Hietzing, gilt als sein wichtigstes Wohnhaus, zugleich als Manifest seiner Auffassung modernen Wohnens, die er im Schlüsseltext „Das Haus als Weg und Platz“ nach Fertigstellung des Hauses darlegt.
Das Wohnen mit seinen „wechselnden Ansprüchen“, eine programmatische Grundlage nicht nur bei Frank, scheint zunächst mit der Vorstellung der denkmalpflegerischen Konservierung inkompatibel. Dennoch resultiert die Zeu-genschaft ikonischer Wohnhäuser der Moderne, neben ihrer formalen Meisterschaft, gerade aus der historischen Bedeutung ihrer Programmatik. Was also vermitteln wir wem und warum, wenn wir diese Architektur heute der Öffentlichkeit zugänglich machen? Welche Mittel werden dabei angewandt und wie begegnet etwa ein „umgekehrter Entwurfsprozess“ – der von der Analyse zur Erhaltung und Sichtbarmachung des Vorhandenen fortschreitet – bautechnischen Herausforderungen und aktuellen Nutzungsansprüchen?
Diesen und anderen Fragen geht das Symposium in thematischen Sessionen mit jeweils zwei Vorträgen, anschließender Respondenz und Diskussion nach. Einem abendlichen „Einstieg“ ins Thema folgen am ersten Symposiumstag Grundsatzfragen und eine vertiefte Auseinandersetzung mit der Villa Beer. Am zweiten Tag werden, anhand unterschiedlicher Themenfelder der Sanierung und Öffnung von Häusern der Moderne, Fallbeispiele internationaler Hausmuseen einander gegenüber gestellt. Das Schlusspanel führt schließlich zur Frage eines „Hausmuseums der Wiener Moderne“ zurück.
09:00 Come Together
09:30 Einführung
10:00 Wilfried Wang
Rekonstruktion als Neubewertung
10:40 Franz Graf
A Material History of Buildings for the Knowledge of 20th Century
Architecture
11:20 – 12:00 Respondenz: Birgit Knauer und Felix Siegrist
Diskussion
Mittagspause
14:00 Hermann Czech
Das Haus Beer als Zeitmaschine
14:40 Thomas Will
Überlegungen zu einem Hausmuseum der Moderne
15:20 – 16:00 Respondenz: Astrid Staufer
Diskussion
Kaffeepause
16:30 Christopher Long
An Alternative Reading of Space and Path in the Villa Beer
17:10 Ulrike Krippner
Ein Garten der Wiener Moderne: Ein inniger Kontakt zwischen Innen und
Außen
17:50 – 18:30 Respondenz: Maria Welzig
Diskussion
09:30 Pavel Kuznetsov
The Melnikov House: Icon of the Avant-Garde, Family Home, Architecture
Museum
10:10 Frank Escher and Ravi GuneWardena
Eames House Conservation
10:50 – 11:30 Respondenz: Eva Kuss und Adolph Stiller
Diskussion
Kaffeepause
11:40 Franz Graf and Giulia Marino
Restoring A Palimpsest: Le Corbusier’s Studio-Apartment, 1934-2018
12:20 Burkhardt Rukschcio
Restaurierung einer Ikone: E.1027
13:00 – 13:40 Respondenz: Nott Caviezel und Johanna Runkel
Diskussion
Mittagspause
15:00 Wita Noack
Das Mies van der Rohe Haus in seiner Rolle als Denk- und Erfahrungsort
15:40 Maruša Zorec
Plečnik House: A Living Museum
16:20 – 17:00 Respondenz: Elise Feiersinger und Christian Kühn
Diskussion
Kaffeepause
17:10 Judith Sheine
The Schindler House: Space Architecture in Southern California
17:50 Mikael Bergquist
Josef Frank in Falsterbo and Stockholm
18:30 – 19:10 Respondenz: Otto Kapfinger und Elana Shapira
Diskussion
19:30 Schlusspanel mit Sebastian Hackenschmidt, Paul Mahringer, Andreas
Nierhaus und Monika Platzer
Kuratierung und Moderation: Claudia Cavallar, Albert Kirchengast, Andreas Vass, Anna Wickenhauser
Kooperationspartner: Villa Beer Immobilien GmbH
Bei allen Veranstaltungen ist die Teilnehmer*innenzahl begrenzt, eine Anmeldung ist unbedingt erforderlich. Es gelten die aktuellen Zutrittsregelungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie.
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Renovation, Restauration und Rekonstruktion
Moderation: Andreas Vass / ÖGFA