„Wohnideologien als Stadtmodelle“
ein Stadtspaziergang an der Vorortelinie
Stadtdiskursvisite ABGESAGTLeider müssen wir die Veranstaltung bis auf Weiteres absagen. WIr bemühen uns um einen Ersatztermin!
Erneut brechen wir zu einer Stadtdiskursvisite, diesmal des 15. Bezirks (mit Abstechern in den 16.), auf, wo wir eine städtebauliche und architektonische Zeitreise unternehmen, die einen historischen Querschnitt der Wohnsituation eines Wiener Bezirks mit einem starken Gründerzeitbestand und Bauten der Zwischenkriegszeit bietet, ehe wir mit Bauten der jüngeren Vergangenheit abschließen.
Zwischen Experiment und Utopie, Romantik und Heimatschutz, autoritärem Revisionismus bis zum sozialen Städtebau werden anhand von 4 Beispielen Wohnmodelle besucht, die – zu Ende gedacht – auch in unterschiedliche Stadtbegriffe münden. Die Ideen von Ludwig Förster, Moritz Schreber, Camillo Sitte und Raul Hausmann haben, wenn auch nur ansatzweise, ihre Spuren hier hinterlassen. Der Spaziergang führt durch mehrere Plätze (Feilplatz, Akkonplatz, Neusserplatz, Mareschplatz und Gutraterplatz), streift 4 Gebäude (Heimhof, Familienasyl St. Engelbert, Wohnsiedlung Schmelz und Wohnanlage Wernhardtstraße) und erzählt über die betroffenen Architektenschicksale (Carl Witzmann, Otto Rudolf Polak-Hellwig, Hugo Mayer, Harry Glück, Franz Wiesmann).Den Abschluss bilden Harry Glücks Bau auf dem Terrain der Jubiläumshäuser und Helmut Wimmers Wohnregal, ein Highlight der Wiener Wohnkultur.
Wie präsentieren sich diese erfolgreichen, gescheiterten und zweifelhaften Wohnexperimente Jahrzehnte nach ihrer Errichtung? Wie wirksam beeinflussen Wohnbauten, die radikale Stadtmodelle in sich tragen, das Stadtbild? Welche Wechselbeziehungen bestehen zwischen Milieu und Bewohnerschaft? Der Bogen zwischen minderwertigen Behausungen und vollwertigem Wohnen zeigt die große Bandbreite des Wohnens innerhalb eines kleinen Stadtquartiers. (Text: Franz Denk und Manfred Russo)
Es führt: Franz Denk, Architekt ZT
Moderation: Manfred Russo