AUSGEBUCHT! Herrengasse - die High Street von Wien
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Herrengasse – die High Street von Wien.
Bei der Errichtung der Wiener Stadtmauer um 1200 wurde ein Teil der römischen strata alta, eines seit jeher wichtigen Nord-Süd-Verbindungsweges, miteinbezogen und zwischen Schottentor und Kärntnertor mit der Bezeichnung ‚Hochstraße’ versehen. Die Hochstraße, was sinngemäß Hauptstraße bedeutet, verband nicht nur wichtige klerikale Bauten – Schottenkloster, Minoritenkloster, Michaelerkirche und Augustinerkloster –, sondern es entwickelte sich bald danach in diesem Bereich der befestigten Stadt das Zentrum der politischen Macht, als die Habsburger Ende des 13. Jahrhunderts von der alten Residenz Am Hof in die 1274 errichtete Hofburg zogen.
Der Schwerpunkt änderte sich im Laufe der Jahrhunderte hin zu einem Bankbezirk, später zum Regierungs- und Verwaltungszentrum. Die Veränderungen der letzten Jahrzehnte – vor allem der Auszug der niederösterreichischen Landesregierung – haben sich nicht im Äußeren der Bauten gezeigt. Betrachtet man jedoch einen längeren Zeitraum, so erzählen die Bauten eine abwechslungsreiche Geschichte. Die Recherchen von Judith Eiblmayr und Iris Meder bezeugen eine Dynamik der Transformierbarkeit die sich sowohl im Maßstab der einzelnen Palais als auch der Straße ausdrückt.
Die Führung deckt die ganze Bandbreite der verschiedenen Epochen ab – von der spätgotischen Kapelle im Landhaus über den Renaissancebau Palais Porcia und eine Vielzahl an Barockpalästen bis hin zum Haus am Michaelerplatz, dem Hochhaus und zeitgenössischen Interventionen. Dadurch gewährt sie vielfältige Einblicke in die dahinterliegenden Ideen und ihre Wandlungen. Text: Elise Feiersinger; Zitat: Judith Eiblmayr und Iris Meder, Tour de Palais – Wien (2015), S. 3
Es führen:
Judith Eiblmayr, Architektin, Architekturpublizistin, Kuratorin. Langjährige Tätigkeit als Kritikerin für Fachzeitschriften und Die Presse. Zahlreiche Ausstellungen und Publikationen. Fulbright Guest Lecturer at Univ. of Minnesota, 2015/16.
Iris Meder, Dissertation über den Kreis um Josef Frank und Adolf Loos, internationale Vortragstätigkeit, wissenschaftliche und kuratorische Arbeit für verschiedene Institutionen. Zahlreiche Ausstellungen und Bücher zu Architektur und Fotografie. Forschungsprojekte zur mitteleuropäischen Moderne. Vorstandsmitglied der ÖGFA.