Hinter den Worten. Was heißt hier „Leistbarkeit“ und „Notquartier“?
Mit Beiträgen von: Gordana Brandner-Gruber, Franz Denk, Alexander Hagner, Armin J. Hanschitz, Luisa Lobo, Christoph Mayrhofer, Andreas Postner und Amila Širbegović
DiskussionNotquartier, Flüchtlingsunterkunft, Billig-Wohnschiene, leistbares Wohnen – was steckt hinter diesen Worten? Welche Räume sind damit gemeint? Was bedeutet das Asylrecht und welche Rolle spielt Architektur dabei?
Im Zeichen der Massenflucht geht es einmal mehr um politische und ethische Fragen in der Architektur. Es sollen rasch Billig-Wohnbauprojekte gebaut werden; damit einher geht eine Bereitschaft, Standards architektonischer und stadtplanerischer Qualität von Wohnungsbau abzusenken. Wenn durch die sogenannte Krise ein Downgrading von Wohnraum zur „Billig-Wohnschiene“ formuliert wird, entsteht für die einen das Bild einer Einübung in neue Formen des „Wohnens im Existenzminimum“ – nicht nur für Geflüch- tete, sondern für alle Menschen in Wohnungsnot. Andere sehen darin Chancen für den geförderten Wohnbau, etwa durch die Abänderung der Bauordnung.
Auf Basis von Inputvorträgen wollen wir die Bilder von Architektur diskutieren, die hinter den viel gehörten Worten stehen, und sie erweitern um alternative Konzepte wie Leerstandsnutzung, Verdichtungskonzepte sowie neue Allianzbildungen in Hinblick auf eine nicht bloß menschenwürdige, sondern hochwertige Architektur für alle. Text: Gabu Heindl
Inputvorträge und Diskussionsbeiträge von:
Gordana Brandner-Gruber, Architektin, Büro Starke Orte, arbeitet an einer Potenzialanalyse zum Thema „Räume für Asylsuchende - Flüchtlingsquartiere und Leerstände in österreichischen Gemeinden“
Franz Denk, Architekt, Sprecher der IG Architektur
Alexander Hagner, Architekt und Mitgründer des Wiener Architekturbüros gaupenraub +/-, Gastprofessor für Architektur an der TU Wien
Armin J. Hanschitz, FSW, Fachbereich Betreutes Wohnen, Abteilung Wohnplattform Wien (WPW)
Luisa Lobo, Pädagogin. Forschungen zu transnationaler Migration und Migrant*innenaktivismus. Arbeitet im Haus Roshan (Caritas) in Breitenfurt als Flüchtlingsbetreuerin.
Christoph Mayrhofer, Architekt und Sektionsvorsitzender der Architekten in der Kammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten für Wien, Niederösterreich und das Burgenland
Andreas Postner, Architekt, Projekt „Transfer Wohnraum Vorarlberg“, Errichtung von Fertigteilhäusern aus Holz für Asylwerber in Grundversorgung (angefragt)
Amila Širbegović, Architektin, Migrations- und Stadtforscherin, Mitglied von Raum4Refugees u.a.
Diskussionsleitung: Martin Fritz, Kurator, Berater und Publizist