GUTER JAHRGANG II Junge Architektur entdecken
||| NIGHTLINE |||
Architekturtage2 x privates Wohnen + 1 x Bar mit Verweiloption
GUTER JAHRGANG II begibt sich mit dem Bus auf die Spuren dreier junger Architekturbüros: Zwei Einfamilienhäuser in den Außenbezirken Wiens und ein ungewöhnliches Fusionkonzept, das Gastronomie, Mode und Schönheit verbindet, bilden die überzeugenden Beispiele für Können, Kreativität und Lebendigkeit der jungen Wiener Architekturszene.
Den Auftakt der Tour bestreitet das Einfamilienhaus f-r im 14. Bezirk. In den Hang gebaut, liegen die Wohnräume im Gartengeschoss und gehen so eine unmittelbare Verbindung zur umgebenden Natur ein. Die planenden YF architekten schaffen mit einfachen aber durchdachten Mitteln unter Verwendung von viel Glas und Holz ein spannendes Haus und einen echten Platz zum Leben.
Anschließend führt die Tour in den 18. Bezirk zu einem Kleingartenwohnhaus für 2 Personen in Niedrigenergiebauweise von planhaus. Das junge Büro bietet mit diesem - von ihnen entwickelten - Niedrigenergie-Systemhaus "sol" individuelle Planung zu fixen Kosten. Ebenfalls in den Hang gebaut und aus massiven Holztafeln errichtet, punktet das Haus mit kurzer Bauzeit und behaglichem Raumklima.
Zurück führt uns der Bus in den 7. Bezirk, wo das Lokal "schon schön" von Sue Architekten in aufregender Gestaltung Gastronomie, Friseur und Schneiderei zu einer Einheit verbindet. Einen Stock tiefer findet die Tour als Nightline bei einem Cocktail in der schon schön-Bar "Goldfinger" ihren Abschluss. Wer möchte, darf gerne auch länger verweilen im ziemlich schönen Ambiente von "schon schön" ...
Weiterführende Informationen
EINFAMILIENHAUS f-r
Architektur: YF architekten
BauherrIn: Privat
die hanglage des baugrundstückes und die zusätzliche randlage des grundstückes an der widmungsgrenze zum grünraum wird zur inspiration und grundkonzeption des einfamilienhauses f-r: auf das im hang eingegrabene untergeschoss wird die holzverkleidete schleife gesetzt. die schleife öffnet sich ostseitig zum grünraum und umgreift das dazwischenliegende, verglaste erdgeschoss. die holzverkleidete schleife findet ihre fortsetzung im holzlattenrost des aussenbereiches, der als grosszügige terrasse genutzt wird. der holzverkleidete baukörper springt im obergeschoss vor und bildet dadurch witterungsschutz für den erdgeschossigen, umlaufend verglasten wohnraum und küche. im obergeschoss des hauses befinden sich die schlafräume, erdgeschossig - direkt zum grosszügigen grünraum und teich orientiert - ist der wohn-, küchen- und essbereich. im hanggeschoss befindet sich der freizeit- und saunabereich. dieser bereich ist nordseitig, in den hang geschoben und eingeschüttet. die innenoberflächen sind ruhig gehalten, bis auf das zentrale gestaltungselement, das sich als gestalterisches element im innenraum, westseitig vom untergeschoss bis ins obergeschoss zieht: es beginnt im untergeschoss als stiege, wird im erdgeschoss zum liegemöbel, das als küchen-und garderobenelement weiterführt und im obergeschoss zum stiegenelement wird.
YF architekten wurde 2006 von markus bösch (geb. 1974) und bernd scheffknecht (geb. 1973) in wien gegründet. 2007 konnte das junge team den eu-weit offenen, 2-stufigen wettbewerb zur erweiterung der bhak und htbl st. pölten für sich entscheiden, 2008 folgte das justizzentrums eisenstadt. die aktuellen projekte spannen den bogen vom einfamilienhaus über den schulbau bis zum justizzentrum und bewegen sich dabei jeweils im spannungsfeld von neubau und bestandssanierungen, sowie schaffung neuer gesamtgefüge.
EINFAMILIENHAUS HB 50
Architektur: planhaus
BauherrIn: Privat
In einer Kleingartenanlage im 18. Bezirk entstand dieses Haus für 2 Personen. Das Kleingartenwohnhaus folgt dem Nordhang. Vom Obergeschoß hat man einen traumhaften Blick über Wien und kann bis zu später Stunde die Sonne genießen. Zwei Terrassen zum Garten, bzw. zum Weg hin ausgerichtet, laden zum Verweilen im Grünen ein. Da der Bauherr ein passionierter Koch ist und eine große Küche mit großem Esstisch eines der wichtigsten Dinge war, wurde das Haus quasi um diese beiden Wünsche „herum entworfen“.
Das Haus ist in Riegelbauweise ausgeführt, die Fassade in einer stehenden Fichtenverschalung. Die Energieversorgung erfolgt mittels Erdwärme über eine Sole-Wasser-Wärmepumpe. Zur Unterstützung der Energieminimierung wurde zusätzlich eine kontrollierte Wohnraumlüftungsanlage eingebaut.
planhaus widmet sich hauptsächlich der Entwicklung und Erbauung von Haustypen in Fertigbauweise. Mit dem Produkt "sol" hat das Büro gezielt eine Marktnische im Bereich der ökologischen Niedrigenergiehäuser gesucht und gefunden. Das Büro entwickelte nicht nur die Häuserserie und die Produktlinie sondern auch den gesamten Marktauftritt. Unsere Unternehmensphilosphie:"Zeitgemäße Architektur muß sich ihren Markt aktiv schaffen und auf die Kunden zugehen". planhaus möchte Hemmschwellen abbauen und einem breiten Publikum den Zugang zu zeitgemäßer und leistbarer Architektur ermöglichen.
SCHON SCHÖN - URBANER GASTRAUM IN WIEN 7
Architektur: SUE Architekten
BauherrIn: schon schön – Hermann Seiwald und Claudio Studer
Mitten im siebenten Wiener Gemeindebezirk etablierte sich im letzten Jahr der chic urbane Gastraum „schon schön“. Drei Freunde bespielen dort 180m2 mit Gastronomie, Friseursalon und Schneiderei. SUE Architekten entwickelten für diesen Gastraum ein starkes, architektonisches Rückgrat als Bühne der barocken Lebensfreude. Zur Straße hin fließen Gastronomie, Friseur und Schneiderei unaufdringlich ineinander und sind doch wie selbstverständlich getrennt. Das Interieur ist zurückhaltend und bietet den drei Betreibern genug Freiraum aber auch die nötige Strenge für ihre opulente Kreativität. Edles Holzfurnier ist hier mit günstig weißem Resopal kombiniert. Das Material sucht die Balance zwischen der im „schon schön“ gelebten freundlich einladenden luxuriösen Urbanität und einer als Ausgleich notwendigen kühlen Schlichtheit. Im Speiseraum sitzen die maximal 22 Gäste um eine einzige Tafel. Kommunikation und genussvoll gemeinsames Speisen stehen hier im Zentrum. Die Bar ist verlängerter Arm und Versorgungsbox der Tafel aber auch Lümmeltheke für eilige Espressoliebhaber und Proseccogenießer. Im Friseursalon dreht sich alles um den einen Spiegel – keine Ablenkung durch unnützes Beiwerk. So auch die Schneiderei: Ein großzügiger Tisch für Beratung, Entwurf, Zuschnitt und Fertigung sowie eine Kleiderstange mit einer Auswahl an Prototypen. Und dann gibt es für jeden der drei Freunde eine färbige Raumtasche. Diese diskreten aber doch präsenten Erweiterungen für Kochen, Waschen und zur Anprobe unterstützen die Charakteristik des urbanen Hotspots: Die sonst so gerne versteckten vielfältigen mühsamen Arbeiten, die bis zur Fertigstellung des fertigen Produktes nötig sind, sind durch die Öffnung der Funktionsräume und durch das Überlagern der Arbeitsräume für den Gast wie selbstverständlich präsent. Gerade dies macht den authentischen Charme des Ortes aus. Gepaart mit der entspannten Lebensfreude der Betreiber ergibt dies eine spannende Melange abseits des kurzlebigen Hypes.
Erweiterung im Untergeschoss: Goldfinger – Die Bar im schon schön
Im ehemalig chinesischen Karaokekeller wurde nun von SUE Architekten „der Goldfinger“ – die Bar im „schon schön“ implantiert. Im Hauptraum dominiert einzig und allein das golden leuchtende Sitzteil. Es kann flexibel angeordnet werden und funktioniert somit im schummrigen Barbetrieb genauso wie für Tanz und DJ-Abende. Das Thema des Obergeschosses – gemeinsam Tafeln an einem einzigen Tisch – wird in der Bar weiter gespielt. Das Sitzteil mäandriert im Raum. Dadurch entstehen kommunikative und intime Bereiche. Der Praxistest zeigt, dass die beiden Sehnsüchte - intimes Gespräch und das Knüpfen von Kontakten – mit dieser Aufstellung ausgezeichnet funktioniert. Und dann gab es noch den Wunsch der Barbetreiber nach einem verrauchten „Mafiazimmer“. Das feudale Extrazimmer - „die Schnecke“ - gibt der Bar einen würdigen Rückzugsraum. Hier kann man dekadent per Tastendruck nach der nächsten Flasche Champagner rufen. Anders als im Hauptraum des Erdgeschosses wird in der Bar nicht mit Effekt gegeizt. Bei der Floralbespannung darf durchaus an Wiener Bars der Jahrhundertwende gedacht werden. Die gold changierende Stoffbespannung gibt den drei Freunden die lange ersehnte Opulenz.
SUE Architekten – SUE steht für Strategie und Entwicklung - also für strategisches Planen und für Umsetzungskompetenz. Denn Architektur braucht mehr denn je Herzblut, Fachwissen aber zuallererst eine Strategie. SUE entwickelt maßgeschneiderte vitale Strategien, die den künftigen Nutzern ein starkes Grundgerüst geben, einen großen Freiheitsgrad ermöglichen und keine Zwänge generieren. Architektur braucht aber auch Entwicklungs- und Umsetzungskompetenz. Dafür sind wir ebenfalls Partner. Wir entwickeln Projekte von der ersten Idee bis zur schlüsselfertigen Übergabe. Und damit die maßgeschneiderte Lösung auch zur Zufriedenheit realisiert wird, übernehmen wir nicht nur Konzeption, Planung, Behördenkontakte, Kostenschätzung und Kostenkontrolle sondern haben auch die Kompetenz für die Überwachung der Bauausführung.