Jubiläumsbauvisite 19: Wohnhausanlage Breitenfurter Straße (1983)
Architektur: Rob Krier, Hedwig Wachberger, Peter Gebhart
BauvisiteArchitektur: Rob Krier, Hedwig Wachberger, Peter Gebhart
Mitarbeit: Walter Cernek, Margarethe Cufer, Franz Demblin, Gerhard Fellner, Walter Rudolf; Peter Mikolasch
Auftraggeber: Stadt Wien
Am südlichen Rand von Wien, zwischen Mauer und Rodaun, zwischen Breitenfurter Straße und Liesingbach, liegt die Siedlung Breitenfurter Straße mit 327 Wohnungen. Die städtebauliche Planung stammt von Rob Krier, der selbst den Zylinderbau und das Dreieck am Ende Siedlung errichtet hat, die geschlossenere Bebauung entlang der Straße ist von Gebhart, die offene entlang des Baches von Wachberger (Wettbewerb 1982). Krier, zentraler Protagonist der postmodernen Diskussion und seit Mitte der 70er Jahre Professor an der Technischen Universität Wien, realisierte hier nach seinen wichtigen Berliner Projekten 1984-88 eine Umsetzung seines Konzeptes des urbanen Raums, das auf Typologien von Straßen- und Platzräumen, Gebäudegeometrien und Fassaden basiert. An der Peripherie werden Elemente der historischen Kernstadt versammelt, wodurch eine kleine Stadt in der Stadtlandschaft entsteht, gequert von dem monumentalen Aquädukt der Hochquellenwasserleitung. Dieser Zugang erinnert aus heutiger Sicht weniger an die auch in Wien mitgemachte Form der Postmoderne als an den „New Urbanism“ amerikanischer Prägung.