Jubiläumsbauvisite 1: Haus Bacher (1965)
Arbeitsgruppe 4 (Friedrich Kurrent, Johannes Spalt)
BauvisiteArchitektur: Arbeitsgruppe 4 (Friedrich Kurrent, Johannes Spalt)
Auftraggeber: Dr. Walter Bacher, Rechtsanwalt
Stahlbau: Waagner-Biró, Friedrich Pfohl
Baumeister: J.W. Weismann
Das Haus Bacher, eines der ganz wenigen Stahl-Einfamilienhäuser in Wien, entstand 1963 bis 1965 im direkten Anschluss an das Kolleg St. Josef in Salzburg-Aigen, ebenfalls ein Stahlbau, und somit auch in konstruktiver Ableitung von diesem. Das Gebäude besteht aus einer außenliegenden Stahlkonstruktion mit Heraklith-Ausfachung, es steht auf einem steilen Hang und ist nach Süden, zum Garten hin, aufgeständert und großzügig verglast. Das Projekt steht einerseits am Ende einer Reihe von außergewöhnlichen Arbeiten der Arbeitsgruppe 4 vor allem in Salzburg und Oberösterreich und vor allem im Kirchenbau, da sich die Gruppe zu dieser Zeit trennte, und es steht am Beginn der dann in verschiedene Richtungen strebenden Entwicklungen ihrer Mitglieder, Wilhelm Holzbauer, Friedrich Kurrent und Johannes Spalt. Bereits das Haus Bacher war von Kurrent und Spalt allein realisiert worden, die beiden arbeiteten weiter zusammen, unter anderem an zwei hervorstechenden Filialen der Zentralsparkassa (Reinprechtsdorfer Straße, Floridsdorf/Am Spitz), bis Kurrent 1973 als Professor nach München ging. Holzbauer und Spalt wurden ebenfalls in den 70er Jahren Architekturprofessoren an der Angewandten in Wien. Nicht zu vergessen ist die zentrale Rolle, die Friedrich Kurrent bei der Gründung der ÖGFA spielte.