Bühnen und Settings
Film- und Videoprogramm
FilmvorführungBereits in den beiden vorangegangenen Film- und Videoprogrammen wurden verschiedene Aspekte des vielschichtigen Themenzusammenhangs Transparenz skizziert. Das erste Programm „Blickregime in Körper-, Subjekt- und Raumpolitik“ befasste sich mit dem Phänomen subjektiver und gleitender Blickrichtungen,die sich durch transluzide städtische Szenarien eröffnen.
Im zweiten Programm „Kontrollgesellschaften“ lag der Akzent auf der spezifischen Eigenschaft von transparenter Architektur, sowohl kontrollierend als auch gleichzeitig befreiend wirken zu können und auf diese Weise Strukturen der Macht zu etablieren.
In einem dritten Schritt rücken nun zum Abschluss der Filmreihe nochmals in einer weiteren Wendung die strukturellen und gesellschaftlichen Aspekte der „Strategien der Sichtbarkeit“ ins Blickfeld. Begreift man das Subjekt als eines,das sich durch ein Netz von Beziehungssystemen und Strukturen zur Umwelt definiert, so wird das eigene Zentrum zur Bühne. Der Blick formt das Bewusstsein jenes Subjekts, das sich als Akteur seiner Rolle entlang von Spiegelungen ins Bild der Gesellschaft setzt. Die Wahl des installativen Settings wird der reflexive Rahmen für das Publikum, oft als bühnenartiges Display, das reale Bewegungen durch einen Installationsraum ermöglicht. Hierbei konkretisiert sich die Architektur zu einem gesellschaftlichen Raum, in dem gerade die jeweils spezifischen Komponenten wie das Verhalten der Benutzer und Betrachter im Vordergrund stehen. Die Grenze zwischen Innen- und Außenraum, zwischen Privatem und Öffentlichem ist verwischt und vermischt sich in den Übergängen von architektonischen und sozialen Zonen. Die jeweilige Präsenz der architektonischen Information bestimmt die Aktionen und Verhandlungen, die am jeweiligen Setting zur Aufführung kommen.
Kuratiert von Melanie Ohnemus.
Dipl. Kulturwissenschaftlerin, Kuratorin. Lebt und arbeitet in Wien.