Irmgard Frank - Raumdenken
Thinking space
BuchpräsentationDiese Publikation will die architektonische Raumdiskussion einerseits anhand von Textbeiträgen, andererseits anhand von Architekturbeispielen intensivieren – zwei Ebenen, die durch eine dritte Ebene miteinander verwoben sind. Auf der Textebene werden ausgewählte Themen vertiefend darstellen: Ein Essay von Robert Temel gibt eine kurze Überschau über den kulturellen Kontext, in dem das Denken über Raum und die architektonische Herangehensweise von Irmgard Frank verankert sind. Klaus Neundlinger stellt Fragen zum Begriff Raum und zur Raumvorstellung: Was ist Raum, wie wird dieser definiert und was bleibt als nicht definierbar offen? Dieser restliche Raum, der nicht argumentativ begründbar ist, ist letztlich der, in dem Architektur verhandelt wird. Franziska Hederer untersucht die räumlichen Auswirkungen der gegenwärtigen Entflechtung von Sinn und Sinnlichkeit; mithilfe eines Exkurses über den Lustpavillon erinnert sie an das jenseits enger Zweckgebundenheit liegende Vermögen von Architektur und Raum, das auf der intentionalen Beziehung von Sinn und Sinnlichkeit beruht. Gabriele Reiterer behandelt ausschnittweise die Geschichte der Materialästhetik und setzt diese in Beziehung zu den atmosphärischen Qualitäten und dem spezifischen Materialeinsatz der im Buch präsentierten Architektur. Auf der zweiten Ebene wird eine Auswahl der von Irmgard Frank realisierten Projekte präsentiert. Die Verknüpfung der beiden Ebenen erfolgt durch eine Ebene der Kommentare, die in zwei unterschiedlichen Ausprägungen erscheinen: Zum einen als Bildstrecken über die Themen: Raum, Atmosphäre, Licht und Materialität, die zwischen die Textbeiträge gefügt werden; zum anderen als Aussagen der Architektin zu Themen, die für dieses Buch und ihre Arbeit zentral sind und auch in den Projekten architektonisch übersetzt werden.
Architektur in all ihren Dimensionen kann nur durch das Im-Raum-Sein mittels unserer Sinne erfahren werden. Indem wir uns in den Räumen aufhalten, uns durch diese bewegen, sind wir kontinuierlich mit neuen Sinneseindrücken konfrontiert. Für dieses synästhetische Erleben kann der Inhalt des Buches kein Ersatz sein. Es ist jedoch möglich, mit den Mitteln des Buches ähnlich zu verfahren. Buchraum, Schriftcharaktere, die Haptik und Papiergeräusche, Gliederung und Interpretation der Inhalte, fotografisch festgehaltene Raumsichten laden ein sich einzustimmen. In diesem Sinne fungiert das Buch auf der inhaltlichen wie auf der sinnlichen Ebene als Transmitter. Klappentext
Irmgard Frank
geboren 1953 in Wien. Studium der Innenarchitektur und Industrieentwurf sowie der Architektur an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien. 1987 Bürogründung in Wien. Ausstellungen, Einfamilienhäuser, Büro- und Geschäftsumbauten, Möbel, Wettbewerbe und Gutachten zu Wohn- und Bürobauten. 1988-1992 Lehrtätigkeit an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich. Seit 1998 Ordinaria für Raumkunst und Entwerfen an der Technischen Universität Graz. Forschung über experimentelle Raumwahrnehmung, künstliches Licht und Raum.