ÖGFA_Jubiläumsbauvisite 02: Wohnen morgen II - Wohnbauten der 80er / 00er Jahre
Wohnhausanlage Feßtgasse, Johann-Nepomuk-Berger-Platz / Rudolf-Krammer-Hof / Compact City / Terrassenhaus Die Bremer Stadtmusikanten
BauvisiteWohnen morgen II – Wohnbauten der 80er bis 00er Jahre :
Wohnen und Komplexität
Der zweite Teil der Untersuchungen zum Wiener Wohnen legt den Fokus auf das Wechselspiel zwischen dem Wohnbau als Träger des städtischen Wachstums und der Komplexität urbanen Wohnens im Spiegel beispielhafter Gebäudekonzepte.
Anhand von vier Wohnhausanlagen werden exemplarische Konzepte zur Mieterpartizipation, zur urbanen Nutzungsmischung und zur Diversifizierung der Wohnungstypologien zur Diskussion gestellt: zwei arrondierende Baulücken- füllungen aus den 80er Jahren sowie zwei Stadtbausteine in den Stadtentwicklungsgebieten der 90er und 00er Jahre.
_ Modell der Mieterpartizipation im Gemeindebau 1973 - 1983
Die Wohnhausanlage Feßtgasse / Johann-Nepomuk-Berger-Platz zeigt exem- plarisch die städtebauliche Reparatur eines defragmentierten Baublockes. Ottokar Uhl verbindet prototypisch für den Wiener Gemeindebau die Fragestellung der Erhöhung der Mieterakzeptanz durch Teilhabe am Entstehungsprozess mit den ökonomischen Rahmenbedingungen des geförderten Wohnbaus und des industrialisierten Bauens.
_ Gliederung der innerstädtischen Wohnhausanlage 1980 - 1983
Die Baulückenverbauung an der Wienzeile von Franz Kiener und Manfed Schuster reagiert durch vertikale und horizontale Schichtungen von Nutzungen und Raumzonen auf die hohen Verkehrsimmisionen am Standort. Die eingeschoßig angehobene Stadtebene bietet Büroflächen rund um einen Gartenhof. Die vielfältig nutzbaren Laubengänge erweitern den gemeinschaftlichen Freiraum in die Vertikale.
_ Stadtinsel als Modell des Urbanen 1993 - 2001
An der Donaufelderstraße wurde die vielfältige Nutzungsmischung der gründerzeitlichen Stadt in ein prototypisches Stadtmodell für die Stadt- erweiterungen transformiert. Die Compact City von BUSarchitektur - Laura P. Spinadel, Claudio J. Blazica und Rainer Lalics – führt die konstituierenden Elemente der Stadt – Wohnen, Büros, Geschäfte, Gewerbe – in einer komplexen Überlagerung zusammen.
_ suburbane Wohnungstypologien in städtischer Dichte 2006 - 2009
Bettina Götz und Richard Manahl verbinden in ihrer konzeptionell stringenten Wohnhausanlage in der Tokiostrasse den Wunsch nach suburbanen Typologien wie Reihen- und Hofhaus mit den Anforderungen städtischer Dichte. Der Grundgedanke der Immeuble-villas von Le Corbusier virtuos gespielt auf den Rahmenbedingungen des geförderten Wiener Wohnbaus.
Text: Ulrich Huhs
Wohnhausanlage Feßtgasse, Johann-Nepomuk-Berger-Platz
Architektur: Ottokar Uhl
Bauherr: Gemeinde Wien
Auftrag: Direktauftrag
Wohneinheiten: 39 + 29 + 18 WE
Wohnungsgrößen: 1-4 Zi-Wohnungen, 35 - 120 m2
Baujahr: 1973 - 83
Rudolf-Krammer-Hof
Architektur: Franz Kiener, Manfred Schuster
Bauherr: Gemeinde Wien
Auftrag: Direktauftrag
Wohneinheiten: 51 WE
Wohnungsgrössen: 1-3 Zi-Wohnungen, 46 - 95 m2
Baujahr: 1980 - 83
es führt: Franz Kiener, Manfred Schuster
Compact City
Architektur: BUSarchitektur: Laura P. Spinadel, Claudio J. Blazica und Rainer Lalics
Bauherr: SEG
Auftrag: proaktive Projektstudie, Direktauftrag
Wohneinheiten: 59 Wohneinheiten / 12 Ateliers / 10 Werkstätten / 2 Lokale mit Büro / 22 Büros / 1 Verbrauchermarkt / 3 Restaurants / 4 Gewerbeboxen
Baujahr: 1993 – 2001
Bebauungsdichte: 2.3
es führt: Laura P. Spinadel, Jean Pierre Bolivar, Bernd Pflüger
Terrassenhaus Die Bremer Stadtmusikanten
Architektur: Artec Architekten: Bettina Götz, Richard Manahl
Bauherr: Neues Leben
Auftrag: Wettbewerb 1. Preis
Wohneinheiten: 100 WE
Baujahr: 2006 -2009
Bebauungsdichte: 3.27
es führt: Bettina Götz, Richard Manahl
Kuratierung: Ulrich Huhs, ÖGFA