2007 / 2008: Architektur + Forschung
Die österreichische und speziell die Wiener Architekturszene besitzen internationales Renommee, und einige österreichische Bauunternehmen bieten herausragende Produkte und Technologien, die sie in die ganze Welt exportieren. Was hierzulande jedoch fehlt, ist Forschungs- und Entwicklungstätigkeit an der Schnittstelle zwischen Architektur und Bauwirtschaft sowie innerhalb dieser Bereiche.
Die Situation der Architekturszene hinsichtlich Forschung spiegelt die Lage der Baubranche insgesamt wider: Während die gesamtösterreichische Forschungsquote 2007 bei 2,54% des Bruttoinlandsproduktes liegt, dümpelt die Bauwirtschaft bei 0,24%, also einem Zehntel, dahin. Die 2006 erstellte „Potenzialanalyse Bauwirtschaft“ des Wohnbauforschers Wolfgang Amann teilt die Branche in die Teilfelder bauausführende Wirtschaft, Bauprodukte, Bauträgerschaft und Planung sowie sonstige Dienstleistungen wie Finanzierung und Verwaltung. Es geht also nicht nur um Bauunternehmen, sondern sehr wohl auch um Forschung von ArchitektInnen, ob nun in Kooperation mit den anderen Teilfeldern oder selbstständig: die Querschnittsmaterie Baukultur erfordert interdisziplinäre Zugänge zur Lösung der wichtigsten Probleme.
Die ÖGFA-Reihe Architektur + Forschung will mit Vorträgen, Podiumsdiskussionen und Workshops den Dialog zwischen Architekturschaffenden, Vertretern der Bauwirtschaft, Universitäten und Förderstellen fördern, um die Bedeutung von Forschung und Entwicklung bewusst zu machen, langfristig neue Kooperationen zwischen den Akteuren zu ermöglichen und somit beizutragen, die Forschungsquote in diesem Sektor zu heben.