Berufsschule Hütteldorfer Straße
Bauvisite 238In der Berufsschule an der Hütteldorfer Straße werden Lehrlinge in über 47 verschiedenen Lehrberufe ausgebildet. Das Gebäude steht markant im Stadtbild und bietet seit bald 100 Jahre Raum für die Berufe im Wandel der Zeit.
Als Zweite Zentralberufsschule der Stadt Wien 1925/1926 nach Plänen von Josef Hofbauer und Wilhelm Baumgarten erbaut, war es eines der größten Schulbauprojekte in der Geschichte Wiens – auf einer Fläche von 13.000 Quadratmetern wurden 8.000 Quadratmeter verbaut – und zum Zeitpunkt seiner Errichtung das modernste Schulgebäude seiner Art in Europa. Das Gebäude wurde mit einer großen Säulenhalle, 13 Vortragssälen, 20 Zeichensälen, sechs Kanzleien, sechs Lehrerzimmern, einer großen Bibliothek, einem Chemie- und Physiksaal sowie einem 350 Personen fassenden Festsaal ausgestattet. Die Lehrwerkstätten wurden dem aktuellen Stand ihrer Zeit entsprechend gestaltet. 1977-78 wurde der Trakt an der Ecke Märzstraße und Zinkgasse durch Architektin Elise Sundt erweitert. Eine Generalrenovierung des Schulgebäudes konnte 2001 abgeschlossen werden. Seit bald einem Jahrhundert werden hier Berufe ausgebildet und derzeit befinden sich am Standort die Berufsschulen für Holz, Klang, Farbe, Lack, für Chemie, Grafik und gestaltende Berufe sowie für Handel und Reisen.
Die Besichtigung der Räumlichkeiten bietet einen Einblick in Tradition und Handwerk, Technik und Alltag und den wichtigen Stellenwert, welchen die duale Ausbildung für eine lebendige Baukultur hat.
Die Lehrausbildung ist eine duale Ausbildung und erfolgt zu 80% in einem Betrieb (Lehrbetrieb). Den Rest der Ausbildungszeit (ca. 20%) verbringen die Lehrlinge in der Berufsschule. Im Lehrbetrieb erlernt der Lehrling den gewählten Beruf anhand der praktischen Arbeit. In der Berufsschule wird das Allgemeinwissen vertieft und theoretisches Hintergrundwissen für den gewählten Beruf vermittelt.
Die Bauvisite führt in Räume, in denen das Handwerk erlernt und das Wissen über die Erzeugung vermittelt wird. Der Rundgang führt durch die Werkstätten für Tischler und Maler, Musikinstrumente (Klavier-, Orgelbauer und Blechinstrumente) und Gebrauchsgegenstände (Schuhmacher und Uhrmacher) bis zum Know-how, das hinter einer chemischen Reinigung steckt. Wir enden im Festsaal der Berufsschule, dessen Wände mit 14 Gemälden des Malers Ferdinand Kitt geschmückt sind. Die abgebildeten Szenen stellen die damals an der Schule erlernten Lehrberufe dar und setzen sie in Bezug zum Alltag, den sie gestalten.
Es führen: Andreas Gröhsing (HV) und Fachlehrer*innen der Berufsschule
Moderation: Felix Siegrist / ÖGFA
Weiterführende Links:
https://www.bshr.at/historisches
https://www.bshr.at
https://www.cgg.at
https://www.hkfl.at