Skylinekritik II: Alte und neue Blickziele
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Exkursion AUSGEBUCHTUnsere Stadtwahrnehmung speist sich in der Regel aus unseren Bewegungen und Begegnungen auf Augenhöhe des Erdgeschosses. Sie wird geformt von den Straßen- und Platzräumen, von Volumen und Fassaden, vom „Gehsteigballett“ (Jane Jacobs). Doch die Augenhöhe ist nicht die einzige Blickebene, die Stadt-Bilder prägen. Die Silhouette und das Häusermeer sind ikonische Narrative, die wir instinktiv mit bestimmten Städten verbinden, Vermeers Stadtmauern von Delft, die Hochhäuser von Manhattan und Hongkong, das Zusammenspiel von Architekturen und Topografien, die betonten Blickachsen und die Sichtbeziehungen zwischen alten und neuen Sehenswürdigkeiten. Hier oben – den Blick in die Weite gerichtet – lassen sich die Veränderungen der Stadtsubstanz kartieren.
In Wien lassen sich das Stadtwachstum, die Bodenpreise und die Infrastrukturen aus der Oberkante der Stadtsubstanz ablesen, ebenso wie der Verhandlungsspielraum, den ein Hochhauskonzept ohne klare Restriktionen ermöglicht. Entlang der U-Bahn-Linien, insbesondere im Norden und Osten, werden die „Landmarks“ (so der beliebte Begriff in der Investoren-Sprache) zu einer Landmarkisierung, die eher einer willkürlichen Streuung gleicht: Donaumarina, Vienna Twentytwo, Citygate. In der historischen Stadt, der Gründerzeitstadt und den Vorstädten wiederum verändern die Dachausbauten die Dachlandschaft massiv, die Nachverdichtung zeigt sich in angehobenen Trauflinien, mit abrupt aufragenden Feuermauern als Bruchkanten.
Wir untersuchen von zwei nicht-kanonisierten Wiener Blickpunkten aus die Stadt-Silhouetten von heute. Die Topografie der Traufkanten und die Veduten der Rendite, die dank eines äußerst lockeren Hochhauskonzeptes das Wachstum in der Vertikalen begünstigen, die Investoren-Sehnsucht nach Towern und „Landmarks“. Vom Sonnwendviertel auf dem Plateau im Süden und von der Donauebene im Osten versuchen wir in zwei „Skylinekritiken“, die Stadt von oben zu lesen und zu diskutieren.
Die Skylinekritik I nimmt unter dem Titel „Die verschobenen Stadtkulissen“ den Gegenschuss zu den Canaletto-Veduten ins Visier und schaut auf die heterogene Silhouette des ehemaligen Schwemmlands der Donau. In dieser peripheren Landschaft, die mehr als 200 Jahre lang von Natur, Industrie und Infrastruktur geprägt war, sind Urbanisierungen im Gange, die teils mit harten Kontrasten, teils im Schatten der Aufmerksamkeit ablaufen. Wir diskutieren zwischen Kränen und Praterauen mit dem Blick von oben die verschobenen Kulissen und die Akteure der Dynamik: Die Wiener Wohnbaumaschinerie auf Autopilot und die freifinanzierte Vertikalität.
Bitte festes Schuhwerk mitnehmen!
Gäste Skylinekritik I: Michaela Mischek-Lainer, Ute Schneider, Andreas Zeese, Vlay Streeruwitz Architekten
Kuratierung und Moderation: Gabriele Kaiser und Maik Novotny / ÖGFA
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