Hans Puchhammer: Vision aus eigenem Auftrag
Ein Alternativprojekt zum Heumarkt-Areal
Buchpräsentation und DiskussionSchon im Rahmen der Generalsanierung des Konzerthauses 1998-2001 legte Hans Puchhammer besonderes Augenmerk auf mögliche Verbindungen mit dem Areal des Wiener Eislaufvereins (WEV), das sich für eine Sommernutzung auch durch das Konzerthaus anbieten würde, wären da nicht die Probleme mit den derzeitigen Niveaus der angrenzenden Freiflächen. So wurde ihm damals schon klar, dass sowohl die Öffnung eines bereits seit 1964 gewidmeten „öffentlichen Durchgangs“ zwischen Lothringerstaße und Konzerthaus als auch die niveaufreie Anbindung des unteren Pausenfoyers bis dahin lediglich an technischen Detailfragen und dem Willen der Beteiligten gescheitert war. Ein 2012 von der Stadt Wien an Hans Puchhammer beauftragtes, gemeinsam mit Otto Kapfinger verfasstes städtebauliches und objektbezogenes Gutachten zum Bauvorhaben am Heumarkt war der Anlass, ab 2013 detaillierte Überlegungen anzustellen, wie eine Neubebauung auf dem Areal des Hotel InterContinental und des WEV in Abstimmung mit der Bestandssituation auf dem Grundstück, in unmittelbarer Nachbarschaft und im größeren stadträumlichen Umfeld angelegt werden könnte.
Das Gutachten war unter anderem zu dem Schluss gekommen, dass eine Neubebauung auf dem Areal keinesfalls höher als die Bestandsgebäude sein solle. Ein Resümee, das in der durch die Stadt Wien 2013 veröffentlichten Version gestrichen und bekanntlich in der Folge ebenso wenig beachtet wurde, wie die gleichlautenden Vorgaben der UNESCO. In seinem Alternativprojekt „in eigenem Auftrag“, das sich an dem Raumprogramm orientiert, das auch dem geladenen, privaten Wettbewerb des Investors zugrunde gelegt wurde, konnte Hans Puchhammer den Beweis antreten, dass ein wirtschaftlich tragfähiges Projekt in einer welterbekonformen Volumetrie machbar ist. Das Projekt geht aber weit über Fragen der Dimensionierung der Baukörper hinaus. Es enthält gerade auf der Ebene der konkreten Bezüge zum Bestand auf und am Grundstück selbst eine Reihe relevanter Vorschläge, die Probleme in nachhaltiger, integrativer und eleganter Weise lösen, die in den von den Projektbetreibern entwickelten Projektvarianten bisher unbeachtet und ungelöst geblieben sind. Der Bestand erhält bei Hans Puchhammer auf allen Maßstabsebenen eine tragende Rolle in der Entwicklung des Alternativprojekts.
Die Präsentation der von der ÖGFA herausgegebenen Publikation dieses „Projekts ohne Auftrag“, redigiert und mit einer Einführung versehen durch Otto Kapfinger, nehmen wir zum Anlass, die Bestandsfrage im Fall Heumarkt zu diskutieren.
Diskussion mit Hans Puchhammer, Otto Kapfinger und weiteren Gästen.
Moderation: Andreas Vass / ÖGFA
Weitere Informationen finden Sie hier.
Bei allen Veranstaltungen ist die Teilnehmer*innenzahl begrenzt, eine Anmeldung ist unbedingt erforderlich. Es gelten die aktuellen Zutrittsregelungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie.