Die vernakuläre Chance?
Dorftexturen, Typologien, einfache Bauweisen und die Zukunft des ländlichen Wohnens
ExkursionABGESAGT. Ein neuer Termin wird bekanntgegeben.
Noch heute verspricht das Land dem Städter erholsame Landluft – selbst dort, wo die „Dorfidylle“ Geschichte ist. Doch nicht nur die Dörfer in Roland Rainers berühmten Buch aus den 1960er-Jahren gehen teils auf ingenieursmässige Planungen zurück, von der einfachen Grammatik dieser Bauten kann man noch heute lernen. Eine Architektur, die auf das „anonyme Bauen“ zurückgeht, ist keine Paradoxie, sondern eine Chance. Freilich: Sie ist selten wie ein Feiertag.
Diese Exkursion ist ein Ausflug zu den bemerkenswerten Ausnahmen – Best-Practice-Beispiele aus den letzten Jahrzehnten, die das Vernakuläre auf verschiedene Weise interpretieren: vom „besten Haus 2015“ Claudia Cavallars zum „Bauherrenpreis 2019“ für Juri Troys Neuinterpretation eines „Stadls“, von Frühwerken der aus dem Land stammenden Architekten Fritz Brandlhofer und Hans Gangoly bis zu Ernst Hiesmayrs burgenländischem Erbe.
Im anschliessenden Podiumsgespräch soll die Aktualität dieser Entwurfshaltung diskutiert werden: Böte das „einfache Bauen auf dem Land“ nicht Möglichkeit, um Fragen von Ressourcenknappheit, Klimaerwärmung, Bodenverbrauch – von Leistbarkeit und sozialem Zusammenhalt wenn schon nicht zu lösen, so doch ins Auge zu fassen? Sozusagen eine Flucht nach vorne mit Blick zurück: Qualität aus Beschränkung!
ÖGFA_Tour und Podiumsdiskussion
In Kooperation mit DOCOMOMO Austria und dem ORF Burgenland.
Anreise in Privatfahrzeugen auf eigene Regie, Treffpunkt jeweils bei den Häusern
Anmeldung erforderlich unter office@oegfa.at. Die Adressen der Objekte werden nach Anmeldung zugesandt.
Zeitplan:
10.00 Markt 67, Weiden am See, Architektur: Claudia Cavallar
11.30 Haus, Oggau, Architektur: Ernst Hiesmayr
13.00 Haus Hergovich, St. Margarethen, Architektur: Fritz Brandlhofer
14.30 Essen: Schenkhaus zum Wohlrab, Wulkaprodersdorf
16.30 Haus Schneider, Weingraben, Architektur: Juri Troy
17.45 Galerie Hametner, Architektur: Hans Gangoly
18.30 Hauptschule Großwarasdorf, Architektur: Matthias Szauer, 1968-72
19.00 Podiumsdiskussion, Aula der Hauptschule Großwarasdorf
Podiumsdiskussion:
19.00: Neue Mittelschule Großwarasdorf, Schulstraße 3, Großwarasdorf (Matthias Szauer, 1968-72)
Am Podium: Claudia Cavallar (Architektin, Wien), Dietmar Gasser (Architekt, Pinkafeld), Sabrina Hergovich (Journalistin und Bauherrin, St. Margarethen), Anton Mittelmeier (Neue Eisenstädter) angefragt, Juri Troy (Architekt, Wien) und betroffene Politiker
Moderation: Albert Kirchengast (Architekturtheoretiker), Norbert Lehner (ORF Burgenland)
Kuratierung und Organisation: Elise Feiersinger, Johann Gallis, Albert Kirchengast
Die Teilnahme ist kostenlos!