WOHNEN:ARBEITEN – Flexible Verhältnissse
ArchitekturtageDie Arbeitswelt hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert, und die Vorstellung, dass nur großräumig getrennte monofunktionale Quartiere für Gewerbe und Verwaltung einerseits, und Wohnbebauung andererseits ideale Bedingungen für beide Bereiche schaffen, wird zunehmend in Frage gestellt. Die Verkehrsprobleme zwischen Wohnung und Arbeitsplatz, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die Möglichkeiten der Informationstechnologie und die Zunahme der Ein-Personen-Unternehmen: das sind einige der Faktoren, die eine enge Verbindung von Wohnen und Arbeiten wünschenswert machen – wir zeigen, wie vielfältig die Antworten sind, die ArchitektInnen auf diese neuen, komplexen Anforderungen geben.
In der Rauchfangkehrergasse, im dicht verbauten 15. Bezirk hat AllesWirdGut einen geförderten Wohnbau geplant, der alle Wohnungen am ruhigen grünen Innenhof teilhaben lässt. An der Nordseite, zur Straße, liegen Arbeitsräume, die „über den Gang“ als Erweiterung der Wohnungen genutzt werden können, sie sind aber auch ganz unabhängig anmietbar.
Der alte Gewerbehof in der Missindorfstraße wird von HOLODECK architects zu einem Cluster
für 'Creative Industries' mit einem Neubau und Um-, An- sowie Aufbauten weiterentwickelt. Die zweigeschossigen Künstlerateliers im Dachaufbau bieten eine Galerie als Rückzugsbereich mit Nasszelle – für Kreativität rund um die Uhr. Den Blockrand schließt der Wohnbau Märzstraße von fasch&fuchs.
In der Neuwaldegger Straße stellte sich für SUPERBLOCK die Aufgabe, ein kombiniertes Büro- und Wohngebäude zu errichten. Das Potential der Vorstadtstraße mit der grünen Rückseite wurde so überzeugend ausgeschöpft, dass die Superblock Architekten schließlich selbst einzogen, weil sich hier die Kombination von Wohnen und Arbeiten so hervorragend leben lässt.
Zum Ausklang der Tour lädt HOLODECK zur Bürobesichtigung in der Friedrichstraße – auch in der Arbeit eines engagierten Architekturbüros sind die Grenzen zwischen „Leben“ und „Arbeiten“ oft fließend...