Fokus Kagraner Spange: Bauplatz 2, P.Good, Praschl-Goodarzi Architekten Zt-Gmbh
ArchitekturtageDie Bevölkerung Wiens wächst, und es werden tausende neue Wohnungen benötigt. Gerade wegen dieses hohen Produktionsdruckes sind Fragen nach den Zielen und Visionen virulent – neue Stadtquartiere wie die „Kagraner Spange“ werden die Lebensqualität in Wien und das Gesicht der Stadt nachhaltig beeinflussen.
Ausgehend vom Treffpunkt starten im 30-Minuten-Takt Führungen mit den ArchitektInnen der einzelnen Wohnbauten.
Kagraner Spange Bauplatz 2, 2011
Architektur: P.good Architekten, Freiraumplanung: Plansinn
Bauträger: GEWOG
Grundlagen
Die 57 Wohnungen mit einer Gesamtnutzfläche von 4.600m2 wurden im Juli 2011 bezogen. Das gesamte Weg- und Platzsystem ist autofrei und bildet ein Freiraumsystem mit unterschiedlichen Aufenthaltsqualitäten. Insbesondere das Thema der gegenseitigen Einsicht in die Gärten und Terrassen spielt eine wichtige Rolle. Um die oft übliche nebeneinander liegende Anordnung der Privatgärten vor einer Reihenhauszeile zu vermeiden, haben wir ein komplexes System von gegenüberliegenden Gebäuden entwickelt, die aufgrund ihrer Orientierung und der Anordnung der Fenster keine gegenseitige Einsicht in die Privatbereiche des Nachbarn ermöglichen. Es entstehen atriumähnliche Freiraumsituationen, die von begrünten Mauern zusätzlich geschützt werden.
Gartenhäuser
Die 2-geschossigen Gartenhäuser in der Mitte des Bauplatzes sowie an den nördlichen und südlichen Grundstücksgrenzen bieten unterschiedliche Wohn- und Freiflächenangebote und schaffen Wohnungsformate für Familien mit gut nutzbaren Freiflächen. Die Gartenwohnungen werden sowohl als Maisonetttypen als auch als barrierefreie Geschosswohnung angeboten. Begrünungsflächen stellen in Zusammenhang mit den Pergolen auf den Terrassen der Gartenhäuser und Punkthäuser ein Detail der Verwebung von vertikalem und horizontalem Grün in der Anlage dar.
Punkthäuser
Die Erschließung der 5- bzw. 6-geschossigen Punkthäuser erfolgt von den Knotenpunkten des Wegnetzes aus, wobei die zu den dezentralen Plätzen hin orientierte Erdgeschoßebene gemeinschaftlichen Nutzungen vorbehalten ist. So befinden sich hier neben den Kinderwagen- und Fahrradräumen auch ein Gemeinschaftsraum und eine Fahrradwerkstatt. Die Planung der Punkthäuser orientiert sich an dem Grundgedanken der Kompaktheit in energetischer und funktionaler Hinsicht. Alle Wohnungen in den Punkthäusern verfügen über gut nutzbare Freiflächen mit Süd- oder Westorientierung.