Jubiläumsbauvisite 38: Lola Loft 2002
Architektur: the next ENTERprise (Ernst J. Fuchs,Marie-Therese Harnoncourt)
BauvisiteArchitektur: the next ENTERprise (Ernst J. Fuchs,Marie-Therese Harnoncourt)
Auftraggeber: Ulrike Tschabitzer, Mario Rott
Ernst J. Fuchs und Marie-Therese Harnoncourt firmieren seit 2000 unter the next ENTERprise. Vorgänger dieser Formation war the POOR BOYs ENTERPRISE, Mitte der 1990er Jahre von Studierenden des damals neu bestellten Angewandteprofessors Prix (Coop Himmelblau) gegründet und anfangs tatsächlich eine reine boygroup, bestehend aus Ernst J. Fuchs, Wolfgang Grillitsch (heute peanutz architekten in Berlin), Florian Haydn (heute 000y0 in Wien) und Paul Zoller (heute Bühnenbildner in Berlin) –bis auf Fuchs und Harnoncourt begannen übrigens alle ihr Studium bei Wilhelm Holzbauer, um dann zu Prix zu wechseln und gleichsam die erste von diesem geprägte Absolventengeneration zu bilden.
„Lola Loft“ ist der 2002 realisierte Umbau einer Stahlbeton-Fabriksetage in eine Wohnung – in den Raum wird mittels einer markant sichtbaren Vorhangschiene ein 65 m2 großer, kreisrunder „Leerraum“ eingeschrieben. Miteinem transluzenten Vorhang können diesem Wohnungskern, der durch die textilen Begrenzungen (Vorhang, Teppich) weich wirkt, verschiedene „Nebennutzungen“ wie Küche, Arbeitsbereich, Schlafzimmer und Eingang zugeschaltet werden. Diese Vorgangsweise ist abgeleitet von einem früheren, stadtraumbezogenen Projekt namens „Hirnsegel“: An insgesamt sieben, großteils „vergessenen“ Orten wie dem Rückhaltebecken Auhof, dem alten Wehr am Donaukanal, der Wiparkgarage Westbahnhof und einer nicht mehr benötigten Bahnunterführung am Südtirolerplatz wurde für jeweils einige Tage ein „Leerraum“ mittels einer Kunststoffmembran abgegrenzt, der als Angebot für vielfältige Veranstaltungsformen diente.