Jubiläumsbauvisite 30: Frauen-Werk-Stadt 1994 (Nachholtermin)
Architektur: Franziska Ullmann, Gisela Podreka, LiselottePeretti, Elsa Prochazka, Maria Auböck
BauvisiteArchitektur: Franziska Ullmann, Gisela Podreka,Liselotte Peretti, Elsa Prochazka
Freiraumgestaltung: Maria Auböck
Künstlerische Gestaltung der Erschließungszonen: Johanna Kandl
Auftraggeber: Stadt Wien, MA 24; Wohnbauvereinigung
für Privatangestellte GPA WBV, GAP
Die Frauen-Werk-Stadt ging aus einem geladenen Wettbewerb des Frauenbüros der Stadt Wien unter acht Architektinnen hervor. Ziel war, bessere Bedingungen für berufstätige Frauen mit Kindern und somit auch für Hausarbeit und Familienleben zu schaffen. Weitere Prämissen waren
Mietermitbestimmung sowie die Möglichkeit zu Eigeninitiativen und weitgehender Selbstverwaltung, vielfältige Kommunikationsmöglichkeiten und eine benutzerinnenfreundliche Gestaltung von Erschließungsbereichen und Außenräumen. Als Standort wurde ein unbebautes Gebiet an der Donaufelder Straße gewählt. Das städtebauliche Konzept von Franziska Ullmann errang den ersten Preis. Hinter einem sechsstöckigen Straßentrakt öffnen sich differenzierte Höfe und eine angerartige Erweiterung. Von den 259 Wohnungen wurden 179 von der Stadt Wien (Planung Franziska Ullmann bzw. Liselotte Peretti) und 180 von der
Wohnbauvereinigung für Privatangestellte nach Entwürfen von Gisela Podreka und Elsa Prochazka, die auch den Kindergarten entwarf, errichtet. In den Bauteilen Podreka und Peretti finden sich zusätzlich Behindertenwohnungen und ein Kommunikationszentrum, im Bauteil Franziska Ullmann integrierte Altenwohnungen. Neben 650 Quadratmetern Geschäftsflächen finden sich im Bauteil Ullmann auch eine Arztpraxis sowie eine Polizeiwache. Die Wohnungsgrundrisse sind variabel, die Küchen als Wohn- und Arbeitsflächen mit räumlichen und visuellen
Bezügen nach innen und außen konzipiert. Das Freiraumkonzept entwarf
Maria Auböck, die künstlerische Gestaltung der innenliegenden Erschließung mit Bodenbelägen aus farbigem Asphalt stammt von Johanna Kandl.