Jubiläumsbauvisite 26: Haus Spuller (1990)
Architektur: ARTEC (Bettina Götz, RichardManahl, Theo Lang)
BauvisiteArchitektur: ARTEC (Bettina Götz, Richard
Manahl, Theo Lang)
Auftraggeber: Gabi und Herwig Spuller
Es führen Bettina Götz, Richard Manahl.
Das Haus Spuller, auf einem etwa 12 Meter breiten und 155 Meter langem Grundstück am Kagraner Platz gelegen, ist das erste dauerhafte Gebäude von ARTEC in Wien. Das Atelier ARTEC besteht seit 1985, es wird heute von Bettina Götz und Richard Manahl betrieben, die beide an der TU Graz studiert und ihre ersten Bauten in Vorarlberg realisiert hatten. Der Neubau schließt an einen bestehenden Zwerchhof (ein Streckhof
mit querliegendem Wohntrakt am Anger) an. Er ist von der Rückseite des Grundstückes erschlossen und zergliedert den schmalen Streifen noch weiter in vier Zonen: einen Gang, eine Zimmerreihe, einen Wohnraum und eine Bibliothek. Durch Oberlichten und Sheddächer wird erreicht, dass trotzdem alle Bereiche hervorragend belichtet sind. Der Wohn- und Bibliotheksbereich schließt den Neubau zum rückwärtigen Garten hin ab, sodass das Gebäude insgesamt die Anlage des Bestandes spiegelt. Vom Autoabstellplatz ausgehend folgt der Gang dem Westrand des Grundstücks über die ganze Länge des Baus und erschließt die östlich anschließende Raumfolge, die sich wiederum über große Glastüren zum Hof öffnet. Nach dem Planungsbeginn 1990 folgte die Realisierung 1993-94, aufgrund der Tatsache, dass die Auftraggeber teils selbst bauten, musste die Materialwahl an deren Möglichkeiten angepasst werden. Das Projekt zeigt alle Elemente des für ARTEC typischen Zugangs: reduzierte, plastische Durchformung der Baukörper, strukturelle Raumorganisation, ausgefeilte Belichtung, Oberflächen aus harten Materialien.