Jubiläumsbauvisite 25: Wohnbau Kamillenweg (1989)
Architektur: Georg Reinberg, Martin Treberspurg, Erich Raith
BauvisiteArchitektur: Georg Reinberg, Martin
Treberspurg, Erich Raith
Mitarbeiter: Georg Petrovic
Baubetreuung: Werkstatt Wien
Auftraggeber: Neues Leben Gemeinnützige
Bau-, Wohn- und Siedlungsgenossenschaft
Bauphysik: Walter Pokorny
Statik: Helmut Lutz
Ausführung: Hausbau-Howe Generalunternehmen
Es führt Martin Treberspurg.
Nach einem Gutachterverfahren 1988 realisierte die Arge Reinberg, Treberspurg, Raith das städtebauliche Konzept und 10 der 19 Wohneinheiten sowie ein Gemeinschaftshaus inmitten einer gewöhnlichen Einfamilienhaus- Vorstadtsiedlung in Stadlau, zwischen Neuer Donau, A23 und Schnellbahn sowie dem SMZ Ost gelegen. Neun der Wohnungen bauten die gleich gereihten Architekten Kislinger und Trudak. Die Doppelhäuser wurden bis 1991 in einer Kombination aus Massivbau
(Nord- und Seitenwände, Mittelwand, nördliche Deckenzone) und Holzbau (Südwand, südliche Deckenzone, Dach, Glashaus) errichtet und sind alle optimal nach Süden ausgerichtet, um einerseits maximale passive Sonnenenergienutzung und andererseits eine hohe Speicherwirkung zu erlauben. Entsprechend dem Ort sollten naturnahes Wohnen und einfache Bauweise angeboten werden. An der massiven Nordseite mit wenig Öffnungen sind die Nebenräume und die Erschließung angeordnet, alle Aufenthaltsräume sind nach Süden zum Grünraum orientiert, die Übergangszone dorthin konnte durch Balkone, Terrassen und Wintergärten individuell gestaltet werden. An dieser Südseite gibt es private Grünflächen, während der übrige Außenraum gemeinschaftlich genutzt wird. Erstmals wurde ein solches Niedrigenergiehaus für anonyme zukünftige Bewohner realisiert, und obwohl eine solche Wohnsituation gemeinhin als nur für eine kleine Zielgruppe geeignet angesehen wird, ging dieses Konzept auf. Das Projekt ist bis heute vorbildhaft, es dient oftmals als Vorzeigeprojekt für Wiener ökologisches Bauen.