Jubiläumsbauvisite 23: Wohnbau Wittgensteingründe (1987)
Architektur: Max Rieder, Wolfgang Tschapeller, Hans-Peter Wörndl
BauvisiteArchitektur: Max Rieder, Wolfgang Tschapeller, Hans-Peter Wörndl
Mitarbeiter: Andrew Whiteside, Hans Gritzner, Leszek Lekawa
Auftraggeber: Stadterneuerungs- und EigentumswohnungsgesmbH (SEG)
Statik: Bieringer
Ausführung: WIBEBA
Es führt Hans-Peter Wörndl.
Die drei Architekten waren zur Zeit des Planungsbeginns 1985 alle unter dreißig Jahre alt, was bei einem Projekt dieser Größenordnung (17 Wohnungen) in Österreich und insbesondere im Wiener Wohnbau bemerkenswert ist. In Neuwaldegg, auf dem Areal der abgebrochenen Sommervilla Wittgenstein, entstand unmittelbar am bewaldeten Hang des Schafberges die Wohnanlage in Form einer offenen Bebauung, in drei Baukörper gegliedert. Der Ansatz des stark auf die Topografie orientierten Konzeptes – Hanglage, „archäologische“ Relikte – und des vielfältigen Materialeinsatzes lässt sich in der Arbeit der Beteiligten bis in die Gegenwart verfolgen. Den wohnungsbezogenen Freiräumen ist große Aufmerksamkeit geschenkt, zusammen mit der Organisation der Erschließung und den Ausblicken aus den Wohnbereichen ergibt sich hochwertiges, landschaftsbezogenes Wohnen. Die drei Partner der losen Arbeitsgemeinschaft RTW studierten alle bei wichtigen Architekten der österreichischen Nachkriegsszene – Rieder bei Hollein, Tschapeller bei Holzbauer, Wörndl bei Kurrent an der TU München, die letzteren beiden auch an der Cornell University. Mit diesem Projekt kündigt sich eine Generation nach den Protagonisten der Wiener Szene an, die bis zum Teamgründungsboom ab Mitte der 90er reicht und mit einer neuen Poetik und Materialität arbeitet.