Jubiläumsbauvisite 16: Haus S. (1980)
Architektur: Hermann Czech
BauvisiteArchitektur: Hermann Czech
Mitarbeiter: Peteer Stiner, Gerhard Lindner, Walter Gruß
Auftraggeber: Catherine Schmidt-Löw-Beer und Arnold Schmidt
Ausführung: Werner Prünner
Haus S.
Oberhalb des alten Dorfs Dornbach und nahe dem Schafberg entstand 1980-83 ein Wohnhaus für einen Physiker und eine Psychoanalytikerin mit angeschlossener psychoanalytischer Praxis.
Auf dem südorientierten Hanggrundstück waren eine Baumgruppe und ein Schwimmbecken vorgegeben, die den Baukörper bestimmten: Durch die Bäume ergab sich eine Zweilteilung zur Straße hin, durch das Schwimmbecken eine verschobene Symmetrie zum Garten. Ein zentraler Zylinder verbindet die beiden seitlichen Kuben – die Konstellation besitzt Ankläge etwa an das Gartenpalais Althan und an John Soanes Londoner Haus.
Der Bau ist auf Wunsch des Bauherrn, eines Physikers, mit Einrichtungen zur aktiven und passiven Solarenergienutzung ausgestattet, ohne dass sich dies visuell aufdrängen würde. Da das Gebäude sehr schmal ist, haben fast alle Räume Licht sowohl vom Norden als auch vom Süden, die lang gestreckte Ost-West-Richtung erlaubt Durchblicke durchs gesamte Haus. Rund um den Zylinder entwickeln sich die Erschließungstreppen, die Räume im Turmbereich selbst sind nur knapp über 2 Meter hoch, sodass zu den Wohnräumen links und rechts jeweils unterschiedliche Höhen überwunden werden müssen. „Der Bau ist insgesamt ein Wienerischer Kommentar zur ‚Postmoderne‘, die hier sehr früh auf ihre Grenzen und auf eine andere Komplexität des Geschichtlichen verwiesen wird.“ (F. Achleitner)