Jubiläumsbauvisite 13: Siedlung Wienerberggründe (1978)
Architektur: Otto Häuselmayer, Helmut Wimmer u.a.
BauvisiteLeitprojekt, Bebauungsplanung:Otto Häuselmayer
Architektur: Otto Häuselmayer (Bauteile 1.1, 3.1), Helmut Wimmer (Bauteil 2.20) sowie 33 andere Architekten
Auftraggeber: Stadt Wien und gemeinnützige und private Bauträger
Ausgangspunkt für die Siedlung Wienerberggründe war ein zweistufiger Wettbewerb, der 1978 ausgeschrieben wurde und den Otto Häuselmayer, der während der ersten Stufe noch im Atelier Holzbauer gearbeitet hatte, schließlich 1980 gewann. Die insgesamt 2.000 Wohnungen wurden in drei Etappen, 1984-88, 1988-92 und 1992-96, realisiert. Im Bauteil 1 planten die Preisträger des Wettbewerbs für die Stadt Wien, im Bauteil 2 wurden zehn Architekten direkt beauftragt, diesmal von der Stadt Wien und einigen Wohnbaugenossenschaften, während der letzte Bauteil schließlich als ein Standort des Vollwertwohnen-Programmes in einer an die IBA Berlin erinnernden Weise realisiert wurde, nur mehr mit gemeinnützigen und privaten Bauträgern als Auftraggeber. Während also die Stadt Wien zu Beginn noch selbst baute, war sie am Ende dieses Prozesses nur Fördergeberin. Der Plan für die Wienerberggründe entstand ziemlich genau zehn Jahre nach der Siedlung Am Schöpfwerk mit teils ähnlichen Intentionen – die Projekte vereint eine Hinwendung zum Urbanen im Gegensatz zu Siedlungen wie derjenigen am Rennbahnweg, gleichzeitig versuchen sie eine Lösung für das Wohnen in der Peripherie anzubieten – allerdings erzielte Häuselmayer dabei eine wesentlich geringere Dichte. Er argumentierte, dass es neben dem verdichteten Flachbau und dem großvolumigen Wohnbau auch einen mittleren Maßstab geben müsse, und er setzte diese Ansicht auch durch. Wesentliche Eigenschaften der Siedlung sind die „Architekturthemen“ (Hof, Zeile, Punkt, Blockrand) sowie die unmittelbare Integration von Siedlung und naturnahen Freiräumen.
Einer der Wettbewerbsteilnehmer, damals auch noch im Büro Holzbauer tätig, und gleichzeitig Planer im Bauteil 2 ist Helmut Wimmer, der seit dem Beginn seiner Tätigkeit als selbständiger Architekt 1980 im Rahmen des Ateliers in der Schönbrunnerstraße eine Reihe von wichtigen Wohnbauten in Wien realisiert hat, etwa an der Brünnerstraße und an der Koppstraße. Er plante am Wienerberg einen viergeschoßigen Wohnbau sowie einen Einkaufsbereich am zentralen Platz im Bauteil 2.