Jubiläumsbauvisite 12: Wohnpark Alt-Erlaa (1976)
Architektur: Harry Glück, Requat & Reinthaller & PartnerKurt Hlaweniczka
BauvisiteArchitektur: Harry Glück, Requat & Reinthaller & Partner (Franz Requat, Thomas Reinthaller), Kurt Hlaweniczka
Auftraggeber: GESIBA Gemeinnützige Siedlungs- und Bau AG
Statik: Ernst Schischka
Die größte nichtkommunale Wohnhausanlage Österreichs wurde Ende der sechziger Jahre als Teil des durch eine neue Schnellstraßenbahn erschlossenen Stadterweiterungsgebiets „Entwicklungsachse Meidling-Siebenhirten” konzipiert, zu dem auch die städtische Wohnhausanlage Am Schöpfwerk und die Anlage Wiener Flur in Siebenhirten gehören. Aus den nach den Planungen von Harry Glück zunächst konzipierten 4200 Wohnungen wurden in der Planung des Konsortiums GHR (Glück, Hlaweniczka, Requat, Reinthaller) 3181 in drei Bauabschnitten von 1973 bis 1986 errichtete Einheiten mit einer Durchschnittsgröße von 75 m2, die ab 1976 bezogen wurden. Gemäß der Maxime „das größtmögliche Glück für die größtmögliche Zahl” erstreckt sich zwischen den 70 m hohen parabolisch zurückgetreppten Wohntürmen mit 3500 Autostellplätzen sowie sieben Dach-Swimmingpools und Saunen eine Infrastruktur-Achse mit zwei Kindergärten, einem Kindertagesheim, einer Rundturnhalle, 33 Freizeitclubs, mehreren Tennishallen, einer Kirche, drei Schulen, einem Jugendzentrum, einer Mehrzweckhalle, zwei Ärztezentren, Gastronomie und einem Einkaufszentrum. Ein Mieterbeirat vertritt die Interessen der BewohnerInnen gegenüber der Genossenschaft AEAG (Wohnpark Alt-Erlaa Gemeinnützige Wohnungsaktiengesellschaft), zwei Monatszeitungen und ein eigener Fernsehsender informieren über Aktivitäten des Wohnparks. 1978 und 1999 durchgeführte Studien zeigten eine weit überdurchschnittliche Wohnzufriedenheit. Die 35 Grundrisstypen reichen von 1- bis 5-Zimmer-Apartments mit Terrassengärten, Maisonetten und Penthouses. Über die Jahre waren kaum Leerstände zu verzeichnen.
Planungsbeginn: 1968
Baubeginn: 1973
Fertigstellung: 1985