Bauvisitenarchiv: Wohnen mit Kindern
Architektur: Ottokar Uhl mit Verein „Wohnen mit Kindern“
Wohnen mit Kindern
Architektur: Ottokar Uhl mit Verein „Wohnen mit Kindern“
Mitarbeit: Franz Kuzmich, Erich Müller, Martin Wurnig
Auftraggeber: Verein „Wohnen mit Kindern“
Errichtung: 1980–1984
Bei dem Mehrfamilienhaus mit 16 Wohnungen in Wien-Floridsdorf handelt es sich sicherlich um das Wiener Partizipationsprojekt, das die Spielräume der beteiligten zukünftigen NutzerInnen am massivsten ausweitete. Dementsprechend ging die Initiative für das Projekt auch von den NutzerInnen aus, die sich nach einigen Monaten Vorbereitungsarbeit den Architekten Ottokar Uhl suchten, mit ihm und einem Bauträger für die finanzielle Abwicklung Verträge abschlossen und insgesamt fünf Jahre von den ersten Treffen bis zum Wohnungsbezug 1984 an dem Projekt arbeiteten. Basierend auf einer Schottenstruktur und einem Fassadenraster von 30 cm wurde eine Vielzahl von verschiedenen Wohnungstypen (Geschoß-, Maisonette- und Split-Level-Wohnungen), Raumhöhen (11 unterschiedliche zwischen 2,50 und 3,40 m), Wohnungsgrößen (100 bis 136 m2) und Fassadenvarianten (von 140 Fenstern sind zwei Drittel Unikate, unterschieden in Konstruktion, Material, Format oder Farbe) realisiert. In einem Planspiel bauten die teilnehmenden Familien Modelle ihrer Wohnungen und bestimmten die gewünschten Lagen im Baukörper für diese, schließlich wurde gemeinsam über die Wohnungslagen und die Gestaltung der Grenzbereiche bestimmt. Die weitgehende Verlagerung von Entscheidungen vom Planer zu den BewohnerInnen führte dazu, dass der Entwurfsprozess auf beiden Seiten äußerst zeitintensiv verlief – insgesamt gab es 123 Gruppensitzungen, 20 Baustellensprechstunden und 131 Einzelberatungen, an denen die Planenden teilnahmen. Das Projekt wurde darüber hinausgehend von zwei Forschungsprojekten begleitet. Die Anlage besteht aus zwei durch eine andere Parzelle getrennten Baukörpern mit vier Geschoßen, die L-förmig den Gartenhof umschließen: einem kurzen Straßentrakt, der nach vorne die Vorgaben der Schutzzonenbestimmungen einhält und nach hinten, ebenso wie der längere Hintertrakt, eine extrem große Fassadenvielfalt zeigt. Balkone, Terrassen und Loggien verbinden die Trakte mit dem Hof. Alle Wohnungen sind zum Gartenhof hin orientiert, was vor allem den Kindern das Zusammenkommen und die freie Bewegung erleichtert. Insgesamt sind 300 m2 Gemeinschaftsräume vorhanden.
Robert Temel
Adresse: 1210 Wien, Jeneweingasse 32
Erreichbarkeit: U6 bis Floridsdorf, dann Bus 33B bis Anton-Posch-Gasse
Architektur: Ottokar Uhl mit Verein „Wohnen mit Kindern“
Mitarbeit: Franz Kuzmich, Erich Müller, Martin Wurnig
Auftraggeber: Verein „Wohnen mit Kindern“
Errichtung: 1980–1984
Bei dem Mehrfamilienhaus mit 16 Wohnungen in Wien-Floridsdorf handelt es sich sicherlich um das Wiener Partizipationsprojekt, das die Spielräume der beteiligten zukünftigen NutzerInnen am massivsten ausweitete. Dementsprechend ging die Initiative für das Projekt auch von den NutzerInnen aus, die sich nach einigen Monaten Vorbereitungsarbeit den Architekten Ottokar Uhl suchten, mit ihm und einem Bauträger für die finanzielle Abwicklung Verträge abschlossen und insgesamt fünf Jahre von den ersten Treffen bis zum Wohnungsbezug 1984 an dem Projekt arbeiteten. Basierend auf einer Schottenstruktur und einem Fassadenraster von 30 cm wurde eine Vielzahl von verschiedenen Wohnungstypen (Geschoß-, Maisonette- und Split-Level-Wohnungen), Raumhöhen (11 unterschiedliche zwischen 2,50 und 3,40 m), Wohnungsgrößen (100 bis 136 m2) und Fassadenvarianten (von 140 Fenstern sind zwei Drittel Unikate, unterschieden in Konstruktion, Material, Format oder Farbe) realisiert. In einem Planspiel bauten die teilnehmenden Familien Modelle ihrer Wohnungen und bestimmten die gewünschten Lagen im Baukörper für diese, schließlich wurde gemeinsam über die Wohnungslagen und die Gestaltung der Grenzbereiche bestimmt. Die weitgehende Verlagerung von Entscheidungen vom Planer zu den BewohnerInnen führte dazu, dass der Entwurfsprozess auf beiden Seiten äußerst zeitintensiv verlief – insgesamt gab es 123 Gruppensitzungen, 20 Baustellensprechstunden und 131 Einzelberatungen, an denen die Planenden teilnahmen. Das Projekt wurde darüber hinausgehend von zwei Forschungsprojekten begleitet. Die Anlage besteht aus zwei durch eine andere Parzelle getrennten Baukörpern mit vier Geschoßen, die L-förmig den Gartenhof umschließen: einem kurzen Straßentrakt, der nach vorne die Vorgaben der Schutzzonenbestimmungen einhält und nach hinten, ebenso wie der längere Hintertrakt, eine extrem große Fassadenvielfalt zeigt. Balkone, Terrassen und Loggien verbinden die Trakte mit dem Hof. Alle Wohnungen sind zum Gartenhof hin orientiert, was vor allem den Kindern das Zusammenkommen und die freie Bewegung erleichtert. Insgesamt sind 300 m2 Gemeinschaftsräume vorhanden.
Robert Temel
Adresse: 1210 Wien, Jeneweingasse 32
Erreichbarkeit: U6 bis Floridsdorf, dann Bus 33B bis Anton-Posch-Gasse