Bauvisitenarchiv: Uniqa-Tower
Architektur: Neumann und Partner
Uniqa-Tower
Architektur: Neumann und Partner
Auftraggeber: Uniqa Versicherungen AG
Projektleitung: Uniqa Immobilien-Service GmbH
Örtliche Bauaufsicht: Lugitsch, Greiner, Mahlknecht, Bergsmann
Statik: Werner Consult
Technische Planung und Gebäudeausstattung: Altherm Engineering GmbH
Planung und Errichtung: 2000–2004
Der Uniqa-Tower, in der Wiener Leopoldstadt am Donaukanal gelegen, ist Teil der dort nach und nach entstehenden Skyline gegenüber der Innenstadt, die hier aufgrund der massiven Zerstörungen zu Kriegsende entstehen konnte. Das Areal ist dafür aufgrund seiner Lage am Kanal und der guten Verkehrsanbindung sicherlich geeignet, auch wenn Hochhäuser hier aufgrund der Südorientierung die dahinter liegende historische Bebauung teilweise verschatten. Andererseits lässt die Qualität dieser Skyline bisher großteils zu wünschen übrig, sowohl städtebaulich – sie wirkt eher als Kulisse denn als Übergang zwischen städtischen Zonen – als auch architektonisch. Das gilt auch für den jüngsten Zuwachs zur Reihe, den Uniqa-Tower, die Konzernzentrale der Uniqa-Versicherung, die ebenso wie praktisch alle Gebäude dieser Skyline zum Raiffeisen-Konzern gehört. Architekt Neumann konnte den dafür ausgeschriebenen Wettbewerb wohl aufgrund der Idee gewinnen, das Firmenlogo als Grundriss seines Turms zu verwenden – ein Hintergrund, der natürlich am realisierten Gebäude nicht ablesbar ist. Der Turm mit zweischaliger Glasfassade reiht sich ein in die gesichtslosen Bürohochhäuser Wiens des vergangenen Jahrzehnts, sein Erkennungsmerkmal ist die nächtliche Bespielung der Fassade mittels einer aufwändigen Lichtanlage. Die gläserne Durchsichtigkeit der Hochhausfassade beweist einmal mehr, dass Transparenz keine materielle Eigenschaft ist, sondern vielmehr von der Nutzungspraxis abhängt.
Die architektonische Ästhetik ist nicht das eigentliche Problem solcher Bauten, jedenfalls nicht für die Öffentlichkeit: Sie erzeugen durch ihre Gestaltung, ihre Nutzungsstruktur und die Konzeption als Solitär ohne Bezug zur Umgebung Löcher im öffentlichen Raum der Stadt. Problematisch an der Donaukanal-Skyline ist demnach nicht nur, dass sie so aussieht, als gäbe es keinen Stadtteil hinter den Fassaden; dazu kommt, dass die Bauten tatsächlich eine Leere zwischen den belebten Straßen der Innenstadt und den ebenso belebten Straßen des zweiten Bezirks erzeugen. Daran kann auch die seit einigen Jahren einsetzende Entwicklung des Donaukanalufers zum Freizeitbereich kaum etwas ändern. Es bleibt zu hoffen, dass das nächste Hochhaus in der Reihe, das aktuell in der Praterstraße 1 von der Uniqa errichtet wird, eine neue Entwicklung einleitet.
Robert Temel
Adresse: 1020 Wien, Untere Donaustraße 21
Erreichbarkeit: U1 Nestroyplatz oder Straßenbahn 1, 2 oder N bis Julius-Raab-Platz
Architektur: Neumann und Partner
Auftraggeber: Uniqa Versicherungen AG
Projektleitung: Uniqa Immobilien-Service GmbH
Örtliche Bauaufsicht: Lugitsch, Greiner, Mahlknecht, Bergsmann
Statik: Werner Consult
Technische Planung und Gebäudeausstattung: Altherm Engineering GmbH
Planung und Errichtung: 2000–2004
Der Uniqa-Tower, in der Wiener Leopoldstadt am Donaukanal gelegen, ist Teil der dort nach und nach entstehenden Skyline gegenüber der Innenstadt, die hier aufgrund der massiven Zerstörungen zu Kriegsende entstehen konnte. Das Areal ist dafür aufgrund seiner Lage am Kanal und der guten Verkehrsanbindung sicherlich geeignet, auch wenn Hochhäuser hier aufgrund der Südorientierung die dahinter liegende historische Bebauung teilweise verschatten. Andererseits lässt die Qualität dieser Skyline bisher großteils zu wünschen übrig, sowohl städtebaulich – sie wirkt eher als Kulisse denn als Übergang zwischen städtischen Zonen – als auch architektonisch. Das gilt auch für den jüngsten Zuwachs zur Reihe, den Uniqa-Tower, die Konzernzentrale der Uniqa-Versicherung, die ebenso wie praktisch alle Gebäude dieser Skyline zum Raiffeisen-Konzern gehört. Architekt Neumann konnte den dafür ausgeschriebenen Wettbewerb wohl aufgrund der Idee gewinnen, das Firmenlogo als Grundriss seines Turms zu verwenden – ein Hintergrund, der natürlich am realisierten Gebäude nicht ablesbar ist. Der Turm mit zweischaliger Glasfassade reiht sich ein in die gesichtslosen Bürohochhäuser Wiens des vergangenen Jahrzehnts, sein Erkennungsmerkmal ist die nächtliche Bespielung der Fassade mittels einer aufwändigen Lichtanlage. Die gläserne Durchsichtigkeit der Hochhausfassade beweist einmal mehr, dass Transparenz keine materielle Eigenschaft ist, sondern vielmehr von der Nutzungspraxis abhängt.
Die architektonische Ästhetik ist nicht das eigentliche Problem solcher Bauten, jedenfalls nicht für die Öffentlichkeit: Sie erzeugen durch ihre Gestaltung, ihre Nutzungsstruktur und die Konzeption als Solitär ohne Bezug zur Umgebung Löcher im öffentlichen Raum der Stadt. Problematisch an der Donaukanal-Skyline ist demnach nicht nur, dass sie so aussieht, als gäbe es keinen Stadtteil hinter den Fassaden; dazu kommt, dass die Bauten tatsächlich eine Leere zwischen den belebten Straßen der Innenstadt und den ebenso belebten Straßen des zweiten Bezirks erzeugen. Daran kann auch die seit einigen Jahren einsetzende Entwicklung des Donaukanalufers zum Freizeitbereich kaum etwas ändern. Es bleibt zu hoffen, dass das nächste Hochhaus in der Reihe, das aktuell in der Praterstraße 1 von der Uniqa errichtet wird, eine neue Entwicklung einleitet.
Robert Temel
Adresse: 1020 Wien, Untere Donaustraße 21
Erreichbarkeit: U1 Nestroyplatz oder Straßenbahn 1, 2 oder N bis Julius-Raab-Platz
