UmBau 21 | 2004 Learning from Calvin Klein. Lernen von Calvin Klein
Herausgegeben von der Österreichischen Gesellschaft für Architektur und dem Institut für Architekturwissenschaften, Abteilung für Architekturtheorie, TU Wien Mit Beiträgen von Elke Delugan-Meissl, Roman Delugan, Christian Kühn, Christa Kamleithner, Thomas Mayer, Moira Zoitl, Carazon Amaya-Canete, Doris Berger, Caroline Bos, Thomas Duschlbauer, Michael Shamiyeh, Anita Aigner, Monika Grubbauer, Anette Baldauf, Christoph Leitner, Gareth Griffiths, Dennis Kaspori, Heather R. Barker
Anlässlich des 90. Geburtstages von Roland Rainer vor vier Jahren konnte man die Österreichische Architektenschaft noch einmal als geschlossene Gruppe erleben. Rainer war als kompromissloser Kämpfer für die Sache eine Figur, mit der jeder und jede sich identifizieren konnte, auch wenn man formal aus einem ganz anderen Lager kam. Mit Rainers Tod ist das heroische Architektenbild, das er repräsentierte, endgültig Geschichte geworden. Die verbliebenen, in den 1960er-Jahren sozialisierten Heroen sehen ein wenig aus wie alternde Supermänner, die aus ihren früheren Heldentaten jenes Kapital schlagen, gegen das sie vor Zeiten gekämpft haben. Denselben Status der Heldenverehrung, wie ihn sich Rainer zu Recht erworben hatte, werden sie wohl nie erreichen.
Die über das branchenübliche hohe Niveau hinausgehende Krise im Selbstverständnis der Profession ist für uns Anlass, Alternativen zu thematisieren. »Forget that you are an architect. Forget all about it«, empfiehlt dazu Caroline Bos, die im »Editorial Board« mitgearbeitet hat, das für die Auswahl der Beiträge zum Thema »Learning from Calvin Klein« verantwortlich ist.
Im einleitenden Interview zum aktuellen Teil des UmBau stellen Elke Delugan-Meissl und Roman Delugan den Architekten als Einzelkämpfer in Frage und sehen im »Branding« den über das Funktionelle hinausgehenden Mehrwert der Architektur. Die anschließende Dokumentation eines Gemeinschaftsprojekts von sechs jüngeren Wiener Teams beweist, dass der Wiener Wohnbau jenseits des aktuellen Hochhaustrends zu Innovationen fähig ist.
Der Fotoessay von Moira Zoitl und Corazon Amaya-Canete stellt mit einer Dokumentation der »Chat(t)er Gardens« in Hongkong nicht den architektonischen, sondern den sozialen Raum in den Mittelpunkt.
Unter dem Titel »Wettbewerb!« rufen wir schließlich zu Einsendungen für den nächsten UmBau auf. Ob Wettbewerbe selbstquälerische Initiationsriten eines Berufsstandes oder immer noch das geeignete Mittel zur Weiterentwicklung der Architektur sind, wird man im nächsten Heft diskutiert finden.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Christian Kühn
Aktuell
Brand (the) New
Elke Delugan-Meissl und Roman Delugan
im Gespräch mit Kari Jormakka und Dörte Kuhlmann
Sechs über der Flanierdrift
Christian Kühn
Gemeinsam wohnen und bauen lernen
Christa Kamleithner
Zur Lüge nicht fähig?
Christian Kühn, Thomas Mayer
In Memoriam Roland Rainer
Christian Kühn
Nachrufe
Christian Kühn
FotoEssay
Chat(t)er Gardens
Moira Zoitl, Corazon Amaya-Canete
Besetzte Räume
Doris Berger
Learning from Calvin Klein
Foreword: Learning from Calvin Klein
Kari Jormakka
Forget About the Architect
Caroline Bos talking with Kari Jormakka
Komfort oder Herausforderung?
Thomas Duschlbauer, Michael Shamiyeh
Architekturreflexion unter den Bedingungen von Kulturindustrie
Anita Aigner
Über den Bereich des (Un)Möglichen
Monika Grubbauer
Branded
Anette Baldauf
Finally Tourism
Christoph Leitner
What Crisis? Architecture and the Myth of Progress
Gareth Griffiths
Ein Kommunismus der Ideen
Dennis Kaspori
Practice What You Teach
Heather R. Barker
Call for Papers
UmBau 22: Wettbewerb! Competition!
Christian Kühn, Kari Jormakka
UmBau 21
Lernen von Calvin Klein
Österreichische Gesellschaft für Architektur & Institut für Architekturwissenschaften, Abteilung für Architekturtheorie, TU Wien (Hgg.) Verlag edition selene, Wien 2004
160 Seiten, mit SW-Abbildungen und einem Fotoessay von Mora Zoitl, Corazon Amaya-Canete und Doris Berger, broschiert.
ISBN 3-85266-244-3
Preis €
Sprache deutsch / englisch