50 Jahre Wachstumskritik
Podiumsdiskussionmit Rudolf Kohoutek, Gottfried Pirhofer (angefragt), Brigitte Redl, Fritz Waclawek, Respondenz: Kollektiv AKT, Marie-Theres Okresek / bauchplan,
weiterlesen …herausgegeben von der Österreichischen Gesellschaft für Architektur und dem Institut für Architekturwissenschaften, Abteilung für Architekturtheorie, TU Wien Mit Beiträgen von Rudolf Schicker, Felicitas Konecny, Christian Kühn, Mark Gilbert, Walter M. Chramosta, Elke Krasny, Wolfgang Niederwieser, Roland Ritter, Jan Tabor, Christian Wachter, Wilfried Kühn, Charles Jencks, Kari Jormakka, Dörte Kuhlmann, Bernhard Langer, Kristian Faschingeder, Christa Kamleithner
Im Sog des Neuen: Der Untertitel des vorliegenden UmBau bezieht sich nicht nur auf die Themen, die wir in dieser Ausgabe diskutieren, sondern auch auf den UmBau selbst. Sichtbare Neuerungen sind der veränderte Umschlag und der Farbteil, in dem wir ab nun regelmäßig einen Fotoessay präsentieren werden. Inhaltlich gliedert sich der neue UmBau ab nun in vier Bereiche: Einen aktuellen Teil, der sich in Interviews und Kommentaren mit den Hintergründen vor allem der österreichischen Architekturproduktion beschäftigt; den Fotoessay, in dem wir der Architekturfotographie einen eigenen Raum geben wollen; einen Bereich mit Texten, die wie bisher auf das Vortragsprogramm der Österreichischen Gesellschaft für Architektur zurückgehen; und schließlich eine Bereich zu einem vorab angekündigten Thema, dessen Texte durch einen jeweils neu zusammengestellten wissenschaftlichen Beirat ausgewählt werden.
Dass der UmBau in diesem Bereich eine verstärkte internationale Ausrichtung nehmen wird, zeigt sich am Beirat, der für die nächste Ausgabe zum Thema »Diagramme, Typen, Algorithmen« gewonnen werden konnte. William Mitchell vom MIT und Alexander Tzonis von der TU Delft als einschlägig etablierte Theoretiker, Alejandro Zaera Polo von Foreign Office Architects, als praktizierender Architekt in London und Yokohama, sowie Christian Kühn für die ÖGFA und Kari Jormakka für das Institut für Architekturtheorie der TU Wien, das ab nun auch als Mitherausgeber des UmBau auftritt. Dieser Beirat wird die eingereichten Beiträge evaluieren und für die Veröffentlichung auswählen. (Eine genauere Erläuterung zum Thema findet sich auf den Seiten 141 - 144 des vorliegenden Hefts.) Der UmBau ist damit eine der wenigen Architekturzeitschriften, die einen Teil jeder Ausgabe für den wissenschaftlichen Diskurs nach den üblichen Spielregeln des akademischen Betriebs öffnet. Wir werden wie gewohnt Beiträge sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache drucken. Alle fünf Jahre ist eine Auswahl der besten Texte in Buchform vorgesehen.
Wie bisher setzt der UmBau also darauf, dass ArchitektInnen gerne lesen, oder präziser: Interesse an jenen Hintergründen ihrer Disziplin haben, die sich nur in der theoretischen Auseinandersetzung erschließen. Für eine Disziplin, die trotz des medialen Spektakels, das um sie gemacht wird, in vielen Bereichen mit dem Rücken zur Wand steht, ist diese Auseinandersetzung lebenswichtig. Sie muss sich als zwar langsames und sperriges, aber umso wirkungsvolleres Medium des gesellschaftlichen Wandels in Erinnerung rufen, will sie nicht zum Kunsthandwerk des Medienzeitalters degenerieren. Die Themen, die wir in den nächsten Heften aufgreifen wollen, spiegeln die Bandbreite wider, in der diese Auseinandersetzung geführt werden muss. Einerseits geht es um das Selbstverständnis der Profession, deren Selbstverpflichtung zur dauernden Innovation hinterfragt wird.
Andererseits geht es um die Praxis der Formgebung, der wir in der nächsten Ausgabe in der Diskussion über Diagramme, Typen und Algorithmen nachgehen wollen. In den folgenden Heften wird es um die politische Dimension der Architektur gehen, die zwischen Utopie und Pragmatismus immer wieder neu zu bestimmen ist, und danach um das Thema »Coopetition«, also um die Zusammenarbeit mit anderen Disziplinen und die Entstehung neuer Arbeitsfelder im Umfeld der Architektur. Wir verstehen diese Auseinandersetzung als eine Theorie der Praxis, als Katalysator im Produktionsprozess und nicht als abgehobenen Diskurs, der sich auf die Hinterfragung und Zersetzung von Begriffen beschränkt.
Wir wollen also einen international ausgerichteten Theoriebereich mit einem auf die österreichische Szene fokussierten aktuellen Teil kombinieren: Einerseits möchten wir in der redaktionellen Arbeit den Zugang zur lokalen Szene aufrecht erhalten, weil trotz aller globaler Einflüsse Veränderungen lokal spürbar werden und sich jeweils spezifisch manifestieren. Andererseits möchte der UmBau in Zukunft die Rolle einer halbjährlich bilanzierenden Denkschrift zur österreichischen Architektur einnehmen. Gespräche wie jene, die wir mit dem scheidenden und dem neuen Wiener Planungsstadtrat geführt haben, wird es auch in Zukunft geben, zusätzlich eine möglichst österreichweite Auswahl an Kommentaren zum aktuellen Geschehen. Wir freuen uns, mit der edition selene einen ambitionierten Verlag als Partner gefunden zu haben. Durch diese Kooperation hoffen wir eine breite Leserschaft zu erreichen, die unser Interesse an einer ebenso praxisrelevanten wie interdisziplinären Auseinandersetzung mit architektonischen Grundfragen teilt.
UmBau 18
Im Sog des Neuen. The Call of the New
Österreichische Gesellschaft für Architektur & Institut für Architekturwissenschaften, Abteilung für Architekturtheorie, TU Wien (Hgg.) Verlag edition selene, Wien 2001
ISBN 3-85266-172-2
144 Seiten, mit SW-Abbildungen und einem Fotoessay von Christian Wachter.
mit Rudolf Kohoutek, Gottfried Pirhofer (angefragt), Brigitte Redl, Fritz Waclawek, Respondenz: Kollektiv AKT, Marie-Theres Okresek / bauchplan,
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