Daniel Glaser - Freie Räume. Strategien für den Wiener Block
Vortrag und DiskussionDie gründerzeitliche Stadt stellt bis heute das Rückgrat der Wiener Bausubstanz dar. Anhand der im Rahmen des Roland-Rainer-Forschungsstipendiums 2010 entwickelten Thesen sollen Fragen einer Erneuerung der Stadterneuerung gestellt werden. „Keine Stadt ohne Block, ohne Block keine Stadt.“ Ausgehend von dieser These entwickelt Daniel Glaser 40 Jahre nach dem Einsetzen des Wiener Erfolgsmodells der „Sanften Stadterneuerung“ neue Ansätze für die Zukunft des Wiener Blocks. Daraus ergeben sich wichtige Impulse für den städtebaulichen Diskurs in Wien. „Das was den Block ausmacht, seine Essenz, ist sein Inneres und nicht sein Äußeres“, ist Glasers zentrale These. Der Block ist das Ergebnis von Prozessen, die nach außen hin stark reguliert sind (Baulinie, geschlossene Bebauung und Traufenhöhe), aber nach innen Freiräume bieten und
Selbstorganisation ermöglichen. Dadurch wird prozessuale Intelligenz, die, nach Glasers These, dem gegenwärtigen Städtebau gänzlich fehlt, die aber eine wesentliche Voraussetzung für Urbanität ist, möglich. Text: Andreas Vass
Daniel Glaser
Jg. 1980, Architekturstudium TU Wien und Universität Zagreb; Diplom „Die postmaterielle Stadt. Städtebauliche Strategie und Szenarien für eine strukturell nachhaltige Gesellschaft.“, 2010: Roland-Rainer-Forschungsstipendium „Freie Räume - Zukunftsfähiger
Wohnungsbau in der Wiener-Block Typologie.“
Podiumsdiskussion:
Walter Chramosta Architekturwissenschaftler
Hermann Czech Architekt
Maja Lorbek Architekturforscherin
Moderation:
Andreas Vass Architekt, Vorstand ÖGFA