Fotografie als Skulptur
Werner Feiersinger und Martin Feiersinger im Gespräch mit Fiona Liewehr
DiskussionFür die Ausstellung Viktor Hufnagl – Geometrien des Lebens hat der Künstler Werner Feiersinger exemplarische Architekturen von Viktor Hufnagl (1922–2007) fotografiert. Die Aufnahmen vergegenwärtigen die anhaltende Qualität der Wohn- und Schulbauten des österreichischen Architekten und halten sie in ihrer skulpturalen Präsenz fest.
Werner Feiersingers Zugang zur Fotografie ist aus seiner bildhauerischen Praxis heraus zu verstehen und abseits der Aufnahmekonventionen klassischer Architekturfotografie anzusiedeln. Mit dem Architekten Martin Feiersinger hat er eine Reihe von Publikationen herausgegeben, darunter die Bücher Italo Modern 1 und 2, in denen die heterogenen Nachkriegsarchitektur Oberitaliens im Mittelpunkt steht. Im Gespräch werden Hufnagls Bauten aus der Perspektive zeitgenössischer künstlerischer Fotografie diskutiert und der Bogen zu Gemeinschaftsprojekten der Brüder Feiersinger gespannt.
Werner Feiersinger (*1966 in Brixlegg, Tirol)
lebt als Bildhauer und Fotograf in Wien. Er studierte an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien und an der Jan van Eyck-Akademie in Maastricht. Mit seinen skulpturalen Interventionen bezieht er sich oft auf die strukturellen Gegeben-und Bedingtheiten des jeweiligen Ausstellungsorts. Seine Fotografien kennzeichnet etwas Objekthaftes, in Ausstellungen führt er sie meist mit seinen bildhauerischen Arbeiten zusammen. Neben Projekten im öffentlichen Raum waren Arbeiten des Künstlers zuletzt u.a. im Ferdinandeum, Innsbruck und in der Galerie Martin Janda, Wien (2021) sowie im Salzburg Museum und im MMKK, Klagenfurt (2020) zu sehen.
Martin Feiersinger (*1961 in Brixlegg, Tirol)
lebt als Architekt in Wien, wo er seit 1989 sein eigenes Architekturbüro leitet. Er studierte an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien und an der Rice University in Houston. Seit vielen Jahren forscht und publiziert er zur Nachkriegsarchitektur in Oberitalien, wobei sein Interesse auch auf die weniger charakteristischen Bauwerke jener Zeit gerichtet ist. Darüber hinaus beschäftigt er sich u.a. mit Fragen zu Geometrie und Raum, setzt seine Reflexionen darüber in Innenraumgestaltungen und Möbelobjekte um.
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos und ohne Voranmeldung möglich.