Projekt 7.14
Delugan _ Meissl; 2002; WG1070 Wien, Wimbergergasse 14-16Open House: 16.00 – 18.00 hTour: 16.30 h
ArchitekturtageEs führen die Architekten! / Sprevádzajú architekti!
Besichtigt werden: Aussenanlagen, Allgemeine Räume, Musterwohnung, Büro (nur mit Führung).
Wohn- und Bürohaus Wimbergergasse - Projekt 7.14
Eine innerstädtische Blockrandbebauung, in der es eine Baulücke gibt. Thema: Wohnen und Arbeiten. Bauklasse 5 an der Straßenseite, Bauklasse 1 im Hof. Historisches Charakteristikum der unmittelbaren Umgebung: Wohnhäuser mit begrünten Höfen dahinter, in denen niedrige Gewerbebauten sind. Diese Charakteristik nimmt der Entwurf auf, zeitgenössisch transformiert.
Westen ist an der – relativ stark befahrenen – Wimbergergasse. Daher: eine tiefe zweite Schicht aus Wintergärten (über zwei Meter tief). Die ursprüngliche Überlegung, das horizontale Grün des Hofes in die Vertikale der Straßenfassade weiterzuführen – gedacht war an eine Bambusschicht, die hinter der Verglasung hochwachsen sollte –, fiel pragmatischen Überlegungen zum Opfer. Die akustische Problematik, auch die Geruchsbelästigung hinter der durchgehenden Glashaut waren Argumente dagegen. Daher also doch wieder: Individualgrün.
Stattdessen: ein spannendes Fassadenspiel. Also keine simple Bänderung aus Loggien, sondern rundum verglaste Wintergärten, die räumlich durch ihre teilweise Zweigeschossigkeit überraschend viel leisten, für den Nutzer und für die Außenansicht der Fassade. Denn diese spezifischen Luftraum- Elemente sind so zwischengeschaltet, dass sie der Fassade einen ganz eigenen, ungewohnten Rhythmus geben.
Das Wohnhaus ist einfach organisiert: Zwei Erschließungskerne flankieren das großzügige Foyer im Erdgeschoss, im ersten Obergeschoss sind durchgesteckte Büros, darüber Wohnungen mit den Schlafzimmern an der Hofseite (Norden) – die zurückhaltende Lochfassade ist aber auch hier durch kleine Balkone, "Austritte" aufgewertet –, in der Mitte der Sanitär- und Küchenblock, Wohnen und Essen nach Süden, zur Straße (Achsraster 7,50 Meter).
Dahinter, im hofseitigen Bürobereich: ein Stück spektakulär aufgefaltete Baulandschaft. Eine zergliederte, zerklüftete zweigeschossige Bebauung (teilweise sogar dreigeschossig, durch halbbelichtete Lagerräume ganz unten) voll der "weichen" Übergänge und einer grünen Dachlandschaft, die den Luxus eines Terrassenangebotes für die Büros bereit hält. Diese hofseitige Baulandschaft ist mit dem Straßentrakt direkt verknüpft – und mehr noch: Sie ist auch von draußen spürbar, wahrnehmbar, wenn auch in ihrer Gesamtheit nicht zu überblicken.
Kosten/m2: Euro 1271,77
Wohnnutzfläche: 3.200 m2
Büronutzfläche: 2.470 m2