Josef Frank
Die erste öffentliche Veranstaltung der ÖGFA war "Josef Frank - Ausstellung" (1965/1966).
Josef Frank war das erste Ehrenmitglied der ÖGFA.
Persönliche Daten
Ausbildung
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen
Mitgliedschaften
Vita
ÖGFA-Bezug
Werke (Auswahl)
Ausstellungen
Quellen (Auswahl)
Anmerkungen
Persönliche Daten
Josef Frank
* 15.07.1885 in Baden bei Wien
† 08.01.1967 in Stockholm, Schweden
Ausbildung
1895-1903 | Staatsoberrealschule auf der Schottenbastei, Wien 1 | |
1903-1908 | Technische Hochschule Wien (bei K. König) | |
1908 | Zweite Staatsprüfung | |
1910 | Doktorat (Dissertation: „Über die ursprüngliche Gestalt der Kirchenbauten des Leon Battista Alberti“) |
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
1908 | Tätigkeit im Atelier des Architekten Bruno Möhring, Berlin | |
1913 | Architekturbüro mit den Studienkollegen Oskar Wlach und Oskar Strnad | |
1915-1918 | Kriegsdienst (Reserveleutnant an der Balkanfront) | |
1919-1926 | Prof. für Baukonstruktionslehre an der Hochschule für angewandte Kunst Wien (damals Kunstgewerbeschule) | |
ab 1921 | Architekt d.Österr.Verbandes für Siedlungs- und Kleingartenwesen | |
1925 | Gründung des Einrichtungshauses „Haus und Garten“ (mit O. Wlach) | |
1927 | Zusammenarbeit mit Mies van der Rohe beim Stuttgartner Wohnbauprojekt Weißenhofsiedlung | |
1927-1929 | Reisen in die USA, in das damalige Palästina, nach Ägypten, Frankreich, England, Schweden, Deutschland und in die Schweiz | |
1928 | Mitbegründer der CIAM (Internationale Kongresse für Neues Bauen) | |
1928 | Reorganisation des Österreichischen Werkbunds | |
1929 | Beratender Architekt für den Wohnbau in Linz | |
1930-1932 | Initiator und künstlerischer Leiter der Internationalen Werkbundsiedlung in Wien | |
1934 | Emigration nach Schweden, Arbeiten für das Kaufhaus Svenskt Tenn in Stockholm (Möbel- und Einrichtungsfirma) | |
1939 | Erlangung der schwedischen Staatsbürgerschaft | |
1941 | Emigration nach New York | |
1942 | Lehrstuhl für Architektur an der New School for Social Research, New York | |
1947 | Rückkehr nach Schweden, neuerliche Tätigkeit für Svenskt Tenn |
Auszeichnungen und Ämter
1946 | Aufnahme in die Kunsthantvaerkornas Gille Stockholm | |
1949 | Goldmedaille der Kgl.Patriotischen Gesellschaft | |
1952 | Kgl.schwed. Goldmedaille Pro Litteris et Artibus am Bande | |
1960 | Preis der Stadt Wien für angewandte Kunst | |
1965 | Großer Österreichischer Staatspreis für Architektur |
Mitgliedschaften
ab.1910 | Österreichisches Mitglied des Deutschen Werkbunds | |
ab 1913 | Österr. Werkbund (Gründungsmitglied) | |
o.J. | Wiener Werkstätte | |
o.J. | Bund österreichischer Künstler – Kunstschau / Sonderbund deutschösterreichischer Künstler | |
o.J. | Zentralvereinigung der Architekten Österreichs (1967 Ehrenmitglied) |
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Vita
Das Werk von Josef Frank steht von Anfang an unter dem Eindruck einer in Wien früh aufgebrochenen Dialektik der Moderne. Wenn der Begriff einer „Wiener Moderne“ überhaupt sinnvoll zu verwenden ist, dann vielleicht, weil hier die Wendung in eine „neue Richtung in der Baukunst“ durch Otto Wagner frühzeitig radikal vollzogen und fast gleichzeitig durch den fast 30 Jahre jüngeren Adolf Loos einer nicht weniger radikalen Kritik unterzogen wird. Wenn Hermann Czech die Frage aufwirft, ob Loos’ Werk nicht bereits für eine Zeitströmung stehe, „die nicht mehr geradlinig in die technisch-industrielle Moderne fortschreitet, sondern diese bereits vorfindet und ihr gegenüber eine komplexe reflektierende Haltung einnimmt“,[1] so beschreibt das die Situation, der Josef Frank, 15 Jahre nach Loos 1885 geboren, in den Jahren seines Studiums an der Technischen Hochschule in Wien von 1903 bis 1908 begegnet.
Josef Frank wuchs als zweiter von drei Söhnen und einer jüngeren Schwester in einer wohlhabenden, assimiliert jüdischen Familie in Wien auf. Seine Eltern waren aus Ungarn in die rasch wachsende Metropole gezogen. Sein Vater war im Textilhandel tätig, seine Mutter war einer familiären Überlieferung zufolge künstlerisch besonders begabt. Sie war bekannt für ihre textilen Handarbeiten – „wundervolle Unikate“ nach selbst entwickelten Mustern –, die 1925 auch auf der Exposition Internationale in Paris gezeigt wurden[2]. Für die künstlerischen Interessen ihres Sohnes dürfte das ebenso prägend gewesen sein, wie die wissenschaftliche Laufbahn seines älteren Bruders Philipp für sein intellektuelles Profil; dieser gehörte ab 1907 als Physiker dem von Ernst Mach angeregten Gesprächszirkel junger Wissenschaftler an, aus dem in den 1920er Jahren der Wiener Kreis hervorging.
An der Technischen Hochschule waren für Frank vor allem zwei Lehrerpersönlichkeiten prägend, die auf andere Weise als die in der Öffentlichkeit dominierenden Figuren Wagner und Loos die Gegensätze im Umbruch zwischen Historismus und Moderne spiegelten: Der von Loos ebenso wie von seinen (oft jüdischen) Studenten geschätzte Carl König baute seine Lehre auf die „verlässlichen“ Werte der Hochrenaissance auf, im Sinn einer allgemein verständlichen und verbindlichen architektonischen Sprache. Die Neuerungen Wagners oder der Secession lehnte er ebenso ab wie die Loos’schen Polemiken. Auf der anderen Seite stand Max Fabiani, 1892–94 Mitarbeiter von Otto Wagner im Rahmen der Stadtbahnplanung, ab 1896 Assistent Königs und ein früher Förderer von Adolf Loos, um 1900 durch zwei epochale Bauten der Moderne, die Geschäftshäuser Portois&Fix und Artaria hervorgetreten, für das Neue – allerdings in alsbald wieder historistische Formen annehmendem Gewand und in undogmatischer Haltung. Nicht zuletzt durch seinen unkonventionellen, charismatischen Unterricht sieht Maria Welzig in ihm „einen der geistigen Anreger der spezifischen Wiener Moderne der Zwischenkriegszeit […], die sich durch Josef Frank, Oskar Strnad, Walter Sobotka und andere […] als eigene Richtung ausbildete“.[3] Nach einem Jahr im Büro Bruno Möhrings in Berlin schließt Frank sein Studium 1909/10, wohl angeregt durch Fabiani, mit seiner großteils in Italien erarbeiteten Dissertation „Über die ursprüngliche Gestalt der kirchlichen Bauten des Leone Battista Alberti“ ab. Franks Interesse galt dabei dem Bestreben Albertis, für die neu verstandenen Aufgaben Lösungen zu finden, die sich zu Typen verdichten ließen. Die Renaissance und die klassische Antike sollten Frank eine maßstabsgebende Referenz bleiben.
Noch vor Ablegung der Rigorosen im Dezember 1910 beginnt Frank eigene Projekte: Den Auftrag für seine erste Wohnungseinrichtung verdankt er der Heirat seiner Schwester Hedwig mit Karl Tedesko, dem administrativen Direktor der Papierfabrik Bunzl & Biach. Gleichzeitig entsteht die Innenausstattung der „Ersten Schwedischen Privat-Turnschule“ von Esther Strömberg am Wiener Fleischmarkt. Beide Aufträge hatten für Frank eine nachhaltige Bedeutung. Aus der Verbindung mit den Familien Tedesko und Bunzl sollten einige der wichtigsten Planungen Franks vor und nach dem Ersten Weltkrieg erwachsen: unter anderen die Häuser Bunzl und Dr. Herzberg sowie die Arbeitersiedlung mit Kindertagesstätte in Ortmann bei Pernitz; vermutlich auch Franks Hauptwerk in Wien, die Villa Beer in der Wenzgasse 1929–30[4], sicher hingegen sein letztes realisiertes Bauwerk in Österreich, das Haus Bunzl in der Chimanistraße, 1935. An der Schwedischen Turnschule wiederum arbeitete seine spätere Frau, die Schwedin Anna Sebenius als Pianistin, die er möglicherweise bereits in seiner Zeit in Berlin kennengelernt hatte. Deren wohlhabende Familie und Bekanntschaft verschaffte ihm die Möglichkeit, schon ab 1912 in Göteborg und ab 1921 auch in Stockholm Einrichtungen, sowie ab 1924 einige Sommerhäuser in Falsterbo/Südschweden zu realisieren. Bereits 1921 war so Estrid Erikson (verh. Ericson) auf Frank aufmerksam geworden[5], die 1924 die Einrichtungsfirma Svenskt Tenn gründen sollte, wo er ab 1934 als Chefdesigner tätig war. Die langjährige Verbindung nach Schweden ermöglichte ihm und seiner Frau Anna 1934 auch die Emigration vor der zunehmend antisemitischen Stimmung in Österreich nach Stockholm.
Die Wohnung Tedesko und die Turnschule zeigen mit ihrem farbigen, meist geometrischen Dekor, neben Bezügen zu Alberti insbesondere in der Wohnung der Schwester, sowie schwedischer Volkskunst entliehenen Motiven, noch den Einfluss Josef Hoffmanns, dem Frank und seine Studienkollegen Oskar Strnad und Oskar Wlach über ihre Beteiligung an Projekten der Wiener Werkstätte nahestanden. Von der Idee des Ensembles, der einheitlichen Gestaltung und Möblierung eines Raums oder Hauses rücken aber bereits diese beiden Projekte ab – ein Weg, dem die jungen Technik-Absolventen, die bald auch mit gemeinsamen Projekten hervortraten, weiter folgten. Einflüsse von englischen Architekten wie etwa Baillie Scott, aber vor allem von Adolf Loos’ Kritik an Stildiktaten aller Art prägen die Häuser Scholl und Strauß in der Wildbrandtgasse von 1913/14 ebenso wie die ohne Franks Beteiligung entstandenen Häuser Hock und Wassermann von 1914. 1927 fasste Frank diese Haltung in seiner polemischen Abrechnung mit der Kritik an der Verwendung dekorierter Stoffe in seinem Haus in der Stuttgarter Werkbundsiedlung in den Satz: „Man kann alles verwenden, was man verwenden kann“[6]; und wenn er 1930 in Architektur als Symbol schreibt, „Unsere Zeit ist die ganze uns bekannte historische Zeit. Dieser Gedanke allein kann die Grundlage moderner Baukunst sein“,[7] schließt er damit direkt an Loos’ frühe Schriften von 1898 an.
Es zeigen sich aber schon in diesen ersten Arbeiten auch deutliche Unterschiede insbesondere zu Loos’ textiler Auffassung der Wand als „erster Aufgabe des Architekten“ und als raumbildendem, ortsfestem und die Benutzung der Räume strukturierendem Teil der Einrichtung. Frank und seine Kollegen ließen die Wand unverkleidet und die architektonischen Mittel beschränkten sich weitgehend auf Form, Größe und Proportionen des Raums selbst sowie die Lage und Größe der Öffnungen. Davon wird die Einrichtung in Form frei und beweglich platzierter Möbel abgesetzt, die die Raumkanten möglichst sichtbar lassen sollen. Was Frank damit über eine größere Freiheit im Wohnen hinaus erreichte, zeigt sich bereits in der Einrichtung seiner eigenen Wohnung von 1913: Die komplexe Raumform des Dachateliers, die Frank in dem soeben fertiggestellten Haus in der Wiedner Hauptstraße 64 von Arthur Baron vorfindet, wird zu einer selbständigen Aussage, die sich einer dienenden Rolle gegenüber den Ansprüchen des Wohnens ebenso verweigert wie einer unmittelbaren Nachvollziehbarkeit. „Das moderne Wohnhaus entstammt dem Bohèmeatelier im Mansardedach.“ So beginnt Franks bekanntester Aufsatz „Das Haus als Weg und Platz“, 1930 zur Fertigstellung der Villa Beer entstanden. Dessen „Vielfältigkeit“ wäre das Mittel, „die Menschen von ihren gutbürgerlichen Vorurteilen zu befreien“ und den Bewohner unbemerkt zu führen, wie den Besucher „in jenen schönen alten Städten, in denen sich selbst der Fremde sofort auskennt und, ohne danach zu fragen, Rathaus und Marktplatz findet.“ An dieses Bild schließt Frank an, wenn er 1958 der Forderung, „dass wir unsere Umgebung so gestalten sollen, als wäre sie durch Zufall entstanden“, „einer Mode unserer Zeit“ folgend den Namen AKZIDENTISMUS gibt.
Der Ursprung dieses über alle biografischen Brüche hinweg prägenden Ansatzes einer diachronen Struktur von Architektur liegt aber in Franks erstem, durch Josef Hoffmann vermittelten öffentlichen Auftrag: der Einrichtung des Museums für Ostasiatische Kunst in Köln 1912/13. Hier ist die Erfahrung, mit Vorgefundenem zu arbeiten, durchaus leidvoll, wie er an seinen Mentor schreibt.[8] Frank reagierte darauf, indem er die Ausstellungsstücke in leichten Vitrinen und auf Sockeln von den weißen Wänden abrückte und „jede persönliche Beeinflussung der Kunstwerke durch Farbenwirkungen oder durch malerische und geschmackvolle Anordnung zu vermeiden“[9] suchte.
Erst nach seinem Militärdienst im Ersten Weltkrieg von 1915–18 konnte Josef Frank an diese Erfahrungen anschließen. Er begann mit dem Wintersemester 1919/20 an der Wiener Kunstgewerbeschule Baukonstruktion zu unterrichten, wo er bis 1926 zu einem wichtigen Vorbild für die folgende Generation wird. Obwohl er, wie Loos, als überzeugter Vertreter der Siedlerbewegung ab 1919 auch publizistisch in Erscheinung trat, konnte er neben der Werkssiedlung in Ortmann 1919–22 nur in der Wiener Hoffingergasse eine weitere Siedlung realisieren. Während etliche Siedlungsprojekte Entwurf blieben, entstanden zwischen 1923 und 1931 fünf Wohnhausanlagen für die Gemeinde Wien, die sich der üblichen Rhetorik der Gemeindebauten des Roten Wien konsequent enthalten und auf die Maßstäblichkeit der stadträumlichen Einbindung und ein Maximum an Freiheit und Differenzierung in der Grundrissgestaltung der Wohnungen Wert legen.
Obwohl er in den 1920er Jahren international als der führende Vertreter der Neuen Architektur in Österreich galt, blieb er sowohl bei der internationalen Werkbundausstellung in Stuttgart, an der er als einziger österreichischer Vertreter 1926/27 mit einem Doppelhaus beteiligt war, als auch bei seiner Teilnahme an der Gründungsversammlung der CIAM 1928 in der Position eines Außenseiters, der die funktionalistische Dogmatik ablehnte und die Moderne als Stil mit beißendem Sarkasmus kritisierte. In den Jahren 1929–32 verfolgte Frank gegen viele Widerstände und mitten in der Weltwirtschaftskrise das Vorhaben einer internationalen Werkbundsiedlung in Wien, die sich als programmatischer Gegenentwurf zur Stuttgarter Siedlung lesen lässt. Frank lud ausschließlich Exponent:innen der internationalen, vor allem aber österreichischen modernen Bewegung ein, die in Stuttgart nicht zum Zug gekommen waren. Neben Loos und Hoffmann, Lurçat, Rietveld und Häring sowie zahlreichen Vertreter:innen der jüngeren Generation trug er selbst mit einem Einzelhaus bei. Es gelang, die Vielfalt der Positionen innerhalb der Moderne sowie die gemeinsamen Anstrengungen um ein menschenwürdiges Wohnen aufzuzeigen.
1925 hatte Josef Frank mit Oskar Wlach und anfänglich auch Walter Sobotka die Einrichtungsfirma „Haus und Garten“ gegründet, für die er bis zu deren „Übergabe“ an die Brüder Kalmar 1938 zahlreiche Möbel entwarf, die in Wohnungseinrichtungen und Häusern des Duos Frank und Wlach Verwendung fanden. Bereits 1927 konnte Frank mit dem Haus Claëson in Falsterbo sein erstes Haus in der südschwedischen Ferienkolonie errichten, dem bis 1936 fünf weitere folgen sollten.
Franks wichtigstes, in Arbeitsgemeinschaft mit Oskar Wlach realisiertes Haus, die Villa Beer in Wien Hietzing, 1929–30 entstanden, markiert auch einen Wendepunkt: Die fast unbegrenzten Mittel und die Größe des Hauses boten Frank die Möglichkeit, auf Augenhöhe mit den Anführern der modernen Bewegung, sein Modell einer Moderne zu präsentieren, die Komfort, Abwechslung und Freizügigkeit in den inneren und äußeren Raumbeziehungen, der Möblierung und bis ins Detail über die Ansprüche scheinbar rationaler Prinzipien stellte. Während Frank hier auf vielen Ebenen direkte – oft ironisch aufgeladene – Antworten auf ikonische Bauten insbesondere Le Corbusiers zu geben scheint, löste er sich in der Folge zusehends von jedem Modell. Den rechteckigen Raum, der hier dominiert, kritisierte er in „Das Haus als Weg und Platz“, verfasst zur Publikation der Villa, als den „zum Wohnen ungeeignetsten“ was ihn bereits 1930 in einem Landhausentwurf für Los Angeles zu freien Formen führte, die später etwa in den Entwürfen für das Haus Wehtje in Falsterbo, 1936, oder in unrealisierten „akzidentistischen“ Hausentwürfen der 1940er und 1950er Jahre eine weitere Radikalisierung erfuhren.
Nach seiner Dissertation von 1910 setzt sich Frank ab 1919 kontinuierlich theoretisch und schriftlich mit Fragen der Architektur, des Kunsthandwerks, der Einrichtung und Möbel, des Siedlungs- und Wohnbaus und der Stadt auseinander, mit der er sich bis in die 1960er-Jahre in die internationale Debatte um die Entwicklung der Moderne einschaltet. Einen zentralen Platz nimmt dabei das 1931 erschienene Buch „Architektur als Symbol“[10] ein, das Franks zunehmend kritische Gedanken zu einer auf funktionale und technische Rationalität reduzierten Moderne der 1920er Jahre zusammenfasst.
Mit den 1931 fertiggestellten kommunalen Wohnbauten am Gaudenzdorfer Gürtel und an der Simmeringer Hauptstraße und der Werkbundsiedlung endete, mit Ausnahme einiger über „Haus und Garten“ realisierter Wohnungseinrichtungen und des Hauses Bunzl in der Chimanistraße 1935 Franks Bautätigkeit in Wien. Ab 1934 war Frank in Stockholm vorwiegend als Chefdesigner von Svenskt Tenn tätig. In Fortsetzung seiner überaus produktiven Tätigkeit als Möbelentwerfer für „Haus und Garten“ entstanden für Svenskt Tenn bis in die 1960er Jahre nochmals über 1000 Entwürfe für Sitzmöbel und andere Einrichtungsgegenstände sowie für Tapeten und Stoffmuster, die teilweise bis heute produziert und international erfolgreich verkauft werden.
Noch vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs plante Frank die weitere Emigration in die USA, die aber erst 1941 gelang. In New York ist er von 1942 bis 1944 als Dozent an der Kunstabteilung der New School for Social Research tätig. Er beschäftigte sich mit Slum-Sanierungsprojekten und städtebaulichen Fragestellungen, arbeitete – parallel zur weiteren Tätigkeit für Svenskt Tenn – für verschiedene amerikanische Firmen an Stoff- und Tapetenentwürfen, bemühte sich, allerdings vergeblich, um private Aufträge und ist auch schriftstellerisch tätig. Zwei Romane, die zeitgeschichtliche und kunsttheoretische Themen behandeln, Gedichte, Satiren und Bühnenstücke blieben bislang unveröffentlicht, während von seinen zu Lebzeiten unpubliziert gebliebenen architektur- und kunsttheoretischen Schriften bereits ein erster Band erschienen ist.[11]
Ende 1946 kehrten die Franks nach Stockholm zurück. Zahlreiche Hausentwürfe, großteils in Briefform an die Cousine seiner Frau, Dagmar Grill, gerichtet, entwickeln mit einer durch jahrzehntelange Erfahrung geprägten Sicherheit den „akzidentistischen“ Ansatz weiter, blieben aber ausnahmslos Papier. Auch städtebauliche Projekte – unter anderem auf Einladung von Oswald Haerdtl für die Neugestaltung des Wiener Stephansplatzes 1948 – oder Hochhausentwürfe – etwa für das UNO-Hauptquartier in New York – führten zu keinen Aufträgen. Einer Einladung zu einem Vortrag beim Forum Alpbach im Sommer 1947 folgte Frank nur „nach einigem Zögern“[12]. Im Jänner 1948 kam er auf Einladung der ZV nach Wien und musste den Vortrag über die moderne Architektur in Schweden sogar auf Grund des großen Interesses zweimal halten. Bei einem weiteren, „Kunst und Gesellschaft“ gewidmeten Vortrag, der vom Kulturamt der Stadt Wien und der CIAM-Austria organisiert worden war, kam es im Österreichischen Museum für Kunst und Industrie Augenzeugen zufolge zu einer Abrechnung mit den in der ersten Reihe des Publikums versammelten seinerzeitigen Gründern des antisemitischen „Neuen Werkbunds“ von 1934. Der Wien-Besuch sollte der einzige nach Franks Emigration bleiben.
Die Nachkriegszeit verbrachte Frank nahezu ständig auf Reisen – er pendelte zwischen Stockholm, London, Luzern, New York, Dieulefit und Venedig. Dem großen und anhaltenden Erfolg der Möbel- und Stoffentwürfe und der hohen Anerkennung in Schweden, die sich u.a. 1952 in einer Einzelausstellung im Nationalmuseum in Stockholm manifestierte, steht das Ende aller architektonischen Realisierungen bereits mit dem Haus Wehtje 1936 und das fast völlige Vergessen im deutschsprachigen Raum gegenüber. Den Preis der Stadt Wien für angewandte Kunst 1960 konnte Frank ebenso wie den Großen Staatspreis für Architektur 1965 nicht mehr persönlich entgegennehmen. Er starb am 8. Jänner 1967 in Stockholm. In Schweden als Designer weithin bekannt, ist seine „Wiederentdeckung“ in Österreich zum Großteil das Verdienst der Gründergeneration der ÖGFA.
(Andreas Vass, 02.04.2024)
[1] Hermann Czech, „Der Umbau“, in Adolf Loos, Ausstellungskatalog Graphische Sammlung Albertina, Wien 1989, S.159–172.
[2] L’Autriche à l’exposition internationale des arts décoratifs et industriels modernes, Paris 1925, Guide, Vienna 1925, S. 41.
[3] Maria Welzig, Josef Frank 1885–1967, Das architektonische Werk, Wien 1998, S.16.
[4] Tano Bojankin: „Das Haus Beer und seine Bewohner“, In: Iris Meder (Hg.), Josef Frank, Eine Moderne der Unordnung, 2008, S. 105; Bojankin schreibt unter Berufung auf ein Interview mit Dr. Ernst Beer, 2007, dass die Familie Beer „mit den Bunzls befreundet gewesen wäre.
[5] Welzig, Josef Frank, S. 46
[6] „Der Gschnas fürs G’müt und der Gschnas als Problem“, in: Bau und Wohnung (Weißenhofsiedlung Stuttgart), Stuttgart 1927, S. 48–57.
[7] Josef Frank, Architektur als Symbol. Elemente deutschen neuen Bauens, Wien 1931, S. 166.
[8] Brief von Josef Frank an Josef Hoffmann vom 20.11.1912, zit. nach Welzig, Josef Frank, S. 48.
[9] Josef Frank, „Über die Aufstellung des ‚Museums für Ostasiatische Kunst‘ in Köln“, 1919, S. 169 f., s.o., S. 48–49.
[10] Josef Frank, Architektur als Symbol, Wien, Schroll, 1931; Nachdruck: Wien. Löcker Verlag, 1981
[11] Josef Frank, Unveröffentlichte Schriften 1 (hrsg. v. Tano Bojankin, Caterina Cardamone, Hermann Czech, Christopher Long, Claudia Mazanek), Zürich 2023. Zuvor schon erschien eine zweisprachige Ausgabe der publizierten Schriften: Josef Frank, Schriften, Bd. 1: 1910-30, Bd. 2: 1931-65 (hrsg. v. Tano Bojankin, Christopher Long u. Iris Meder / Institut für posttayloristische Studien), Wien 2012.
[12] Welzig, Josef Frank, S. 211
ÖGFA-Bezug
Artikel von Wilhelm Schütte und Margarete Schütte-Lihotzky zu den Vorträgen Franks von 1948[1] sollten für einige Zeit die letzten Spuren einer öffentlichen Wahrnehmung von Josef Frank in Österreich bleiben. Seine „Wiederentdeckung“ außerhalb von Schweden ist vor allem einer jüngeren Architektengeneration zu verdanken, die nicht zufällig zur Gründergeneration der ÖGFA wurde. Friedrich Kurrent erinnert sich an „eine Art gemeinschaftliches Schlüsselerlebnis“ einer Gruppe von Holzmeister-Schülern, neben ihm selbst und Johannes Spalt, dem Ältesten der Gruppe, Friedrich Achleitner, Georg Gsteu, Wilhelm Holzbauer, Josef Lackner und Otto Leitner, bei einer erstmaligen Begegnung mit der Werkbundsiedlung Anfang der 1950er Jahre. Wenig später, so Kurrent, hätte die Entdeckung von „Architektur als Symbol“ bei den soeben zur internationalen Moderne Aufgebrochenen für eine „gewisse Verwirrung und Verunsicherung“ gesorgt, die das Interesse aber nur umso mehr weckte. Bis Anfang der 1960er Jahre hatten Spalt und Kurrent sämtliche österreichischen Bauten Franks besichtigt, ein (vorläufiges) Werkverzeichnis erstellt und sich soweit eingelesen, dass es möglich wurde, mit Frank in Stockholm Kontakt aufzunehmen. Es war ihre Initiative, ihren ehemaligen Lehrer Holzmeister – 1934 eines der Gründungsmitglieder des „Neuen Werkbunds“, einflussreicher Exponent der Kulturpolitik im austrofaschistischen Ständestaat und seit 1954 Präsident des Österreichischen Kunstsenats – davon zu überzeugen, dass dieses Gremium Josef Frank für den Großen Österreichischen Staatspreis für Architektur vorschlagen solle, was trotz des belasteten Verhältnisses zwischen Holzmeister und Frank gelang[2]: Tatsächlich fasste der Kunstsenat am 15. Juni 1965 den entsprechenden Beschluss[3], der, da „es sich als völlig unmöglich erwies, ein Geheimnis über den Sommer zu wahren“ schon drei Wochen später, noch vor der offiziellen Bestätigung durch das Ministerium, offiziell publik gemacht wurde[4]. So konnte bereits wenige Tage nach Franks 80. Geburtstag am 15. Juli 1965 eine Würdigung Friedrich Achleitners in der Tageszeitung „Die Presse“ erscheinen[5]. Zum Festakt zur Verleihung des Staatspreises, der im November 1965 stattfand, konnte Frank aus gesundheitlichen Gründen nicht anreisen.
In den Monaten seit dem Kunstsenats-Beschluss hatte auf wesentliches Betreiben von Friedrich Kurrent, unter Beteiligung von Friedrich Achleitner und anderen (und skeptisch begleitet durch Johannes Spalt) die schon länger gehegte Idee einer „Österreichischen Gesellschaft für Architektur“ Gestalt angenommen. Vereinsstatuten und Ziele wurden im September verfasst, von der Vereinsbehörde im Oktober freigegeben und am 12. November konnte die konstituierende Generalversammlung der ÖGFA stattfinden. Die erste Veranstaltung, mit der die ÖGFA öffentlich in Erscheinung trat, galt Josef Frank: Vom 18. Dezember 1965 bis zum 29. Jänner 1966 war im damaligen Vereinslokal der ÖGFA in der Blutgasse die erste Ausstellung im Nachkriegsösterreich über Franks Werk zu sehen, vorbereitet von Kurrent und Spalt „in einer zweiwöchigen Stachanowarbeit“[6]. Besprochen wurde die Ausstellung am 24. Dezember 1965 durch einen neuerlichen Presse-Artikel Achleitners unter dem Titel „Ohne Dogma und Pathos“[7]. Frank, sehr erfreut über diese Bemühungen, bedankte sich brieflich. 1966 stiftete Svenskt Tenn noch auf seine Veranlassung und in seinem Namen den „Josef Frank – Stipendienfonds“ dessen Erlös jedes Jahr zur Hälfte von der ÖGFA als Reisestipendium an „Architekturstudenten und junge Architekten für einen Studienaufenthalt in Schweden“ verliehen werden sollte.[8] Im selben Jahr wurde Josef Frank als erstem die Ehrenmitgliedschaft der ÖGFA verliehen. Zwischen 1968 und 2000 ermöglichte das Josef Frank-Stipendium zahlreichen angehenden Architektinnen und Architekten in Schweden Erfahrungen zu sammeln, die teilweise auch in der ÖGFA-Publikationsreihe UMBAU ihren Niederschlag fanden.
Einem Frank-Stipendium verdanken sich die Vorarbeiten von Hermann Czech zur ersten umfassenden, von einem Katalog, sowie einem Dokumentationsband mit Texten und Möbelentwürfen begleiteten Werkschau zu Josef Frank, die Johannes Spalt, seit 1973 Professor für Innenarchitektur und Industrieentwurf an der Hochschule für Angewandte Kunst, hier 1981 gemeinsam mit Hermann Czech ausrichtete. Dem folgte 1985, zu Franks 100. Geburtstag, ein ÖGFA-Symposium zu Josef Frank, an dem neben Friedrich Achleitner, seit 1979 wieder im ÖGFA-Vorstand tätig, Friedrich Kurrent und Hermann Czech vor allem Otto Kapfinger und Adolf Krischanitz federführend beteiligt waren und das in UMBAU 10 publiziert wurde. 2005 veranlasste die ÖGFA die Anbringung einer Gedenktafel, initiiert und gestaltet von Friedrich Kurrent, am Haus Wiedner Hauptstraße 64, der Adresse von Franks „Bohèmeatelier“-Wohnung.
Auch nach diesen ersten drei ÖGFA-Generationen war die Auseinandersetzung mit Franks schriftlichem wie architektonischem Erbe vielfach mit Architekt:innen und Forscher:innen verbunden, die in oder im Umfeld der ÖGFA aktiv waren oder sind, wie u.a. Mikael Bergquist, Tano Bojankin, Claudia Cavallar, Elise Feiersinger, Gabriele Kaiser, Claudia Mazanek, Georg Schöllhammer oder Maria Welzig – insbesondere aber mit unserem langjährigen, viel zu früh verstorbenen Vorstandsmitglied Iris Meder, deren Forschungen zur Wiener Moderne und zu Josef Frank unsere Kenntnisse auf diesem Gebiet wesentlich erweitert und vertieft haben. Ihr Buch „Josef Frank, Eine Moderne der Unordnung“[9], das u.a. Aufsätze einiger der hier Genannten versammelt, wurde 2008 von der ÖGFA mitherausgegeben. Aber auch bei der 2015-16 im MAK gezeigten großen Frank-Retrospektive und der dazu produzierten bislang umfangreichsten monografischen Publikation unter dem Titel „Against Design“[10] wirkten einige aus diesem der ÖGFA verbundenen Personenkreis mit.
Der Einsatz für Josef Franks Werk bildet bis heute ein zentrales Anliegen der ÖGFA. Seit 2009 Umbaupläne der Villa Beer bekannt wurden, gilt unsere besondere Aufmerksamkeit diesem Wiener Hauptwerk Josef Franks, dessen Öffnung für ein interessiertes Publikum, nach zahlreichen gescheiterten Konzepten und jahrelangem Leerstand nunmehr auf einem guten Weg ist. Im Frühjahr 2021 war Lothar Trierenberg, design-affiner Mäzen, der u.a. Anfang der 2000er Jahre das Design-Café „Das Möbel“ ins Leben gerufen hatte, am Haus seines neuen Büros, Wiedner Hauptstraße 64, durch die ÖGFA-Gedenktafel auf Josef Frank und die zum Verkauf stehende Villa Beer aufmerksam geworden. Er kaufte sie kurzerhand, um sie restaurieren und der Öffentlichkeit zugänglich machen zu können. Dank seiner Unterstützung konnten wir im Februar 2022 ein viertägiges Symposium zur Restaurierung und öffentlichen Nutzung von bedeutenden Villen der Moderne abhalten[11], das von der Villa Beer ausgehend mögliche Ansätze für deren Zukunft aufzeigte[12].
Die Reaktivierung des Josef Frank-Stipendiums harrt dagegen noch einer finanziellen Lösung.
(Andreas Vass, 02.04.2024)
[1] Wilhelm Schütte: „Josef Frank über das Bauen“, in: Österreichisches Tagebuch III, 30.1.1948, S. 11f.; Margarete Schütte-Lihotzky: „Professor Frank im Ottakringer Volksheim“, in: Österreichische Volkszeitung, 4.2.1948.
[2] Friedrich Kurrent; „Die ‚Rückkehr‘ Josef Franks aus der Emigration“, in: Bauwelt 26/Jg.76, 12. Juli 1985 „Josef Frank: ein undogmatischer Funktionalist“, S. 1068 f.
[3] Schreiben des Präsidenten des Kunstsenats an das Bundesministerium für Unterricht vom 29. Juni 1965, Teilarchiv des Kunstsenats, Nationalbibliothek/Literaturarchiv
[4] „Nachgeholt, Der Komponist Gottfried von Einem wird den Großen Staatspreis 1965 erhalten“, Wochenpresse vom 14. Juli 1965.
[5] Friedrich Achleitner: „Repräsentant Wiener Architektur. Staatspreisträger Josef Frank begeht in Schweden seinen 80.Geburtstag“, in: Die Presse 17./18.7.1965.
[6] Friedrich Kurrent im ÖGFA-Vortrag vom 12.12.1997, https://oegfa.at/institution/geschichte-der-oegfa/friedrich-kurrent_es-garte.pdf/@@download/file/Friedrich%20Kurrent_Es%20ga%CC%88rte.pdf
[7] Friedrich Achleitner: „Ohne Dogma und Pathos“, in: Die Presse 24.12.1965.
[8] Die andere Hälfte sollte vom Schwedischen Innenarchitekturverband für Reisestipendien schwedischer Studierender vergeben werden.
[9] Iris Meder (Hg.), Josef Frank, 1885-1967, Eine Moderne der Unordnung, Salzburg 2008
[10] Christoph Thun-Hohenstein, Hermann Czech und Sebastian Hackenschmidt (Hg.), Josef Frank, Against Design, Das antiformalistische Werk des Archtekten, Wien-Basel 2016
[11] Offene Moderne, Zur Zukunft der Villa Beer, Symposium zu Fragen der Restaurierung und Vermittlung einer Architektur des Wohnens, 24.-27.2.2022, veranstaltet von der ÖGFA in Kooperation mit DOCOMOMO Austria.
[12] Derzeit ist nach einer eingehenden planungsgeschichtlichen, bautechnischen und restauratorischen Beforschung die Restaurierung im Gang.
Werke (Auswahl)
1907 | Ausstellungshalle Zedlitzgasse, Wien 1 (Wettbewerb) | |
1910 | Wohnung Tedesko, Wien 3, Untere Viaduktstraße 16 (Innenraumgestaltung) | |
1910 | Innengestaltung der Schwedischen Turnschule, Wien 1, Fleischmarkt 1 | |
1911/12 | Raumgestaltung in der Jahresausstellung Österr. Kunstgewerbe | |
1912 | Wohnhalle eines Landhauses in der Frühjahrsausstellung Österr. Kunstgewerbe | |
1912 | Wohnung Jacobsson, Göteburg, Schweden | |
1912 | Wohnung Grossmann, Wien | |
1912 | Einrichtung Museum für Ostasiatische Kunst in Köln (1944 zerstört) | |
1913 | Bürohaus bei Maria am Gestade, Wien 1 (nicht realisiert) | |
1913-1914 | Haus Scholl, Wien 19, Wildbrandtgasse 3 (früher Wien 18, mit Oskar Wlach, Oskar Strnad) | |
1914 | Haus Straus, Wien 19, Wildbrandtgasse 11 (früher Wien 18, mit Oskar Wlach, Oskar Strnad) | |
1914 | Haus Bunzl, Neusiedl bei Pernitz, Kitzberghöhe 2, NÖ (heute Gästehaus der Papierfabrik Bunzl) | |
1914 | Haus Wassermann, Wien 19, Paul Ehrlichgasse 4 (mit Oskar Wlach, Oskar Strnad) | |
1919-1920 | Arbeiterkolonie Ortmann, Pernitz, NÖ | |
1921 | Kindertagesheim der Arbeiterkolonie Ortmann, Pernitz, Bez. Wr.Neustadt, NÖ | |
1921-1925 | Siedlung „Hoffingergasse“, Wien 12, Hoffingergasse / Oswaldgasse / Schneiderhangasse / Sonnergasse / Elsniggasse (mit Erich Faber) | |
1922 | Volksschule für Tiberias, Palästina (nicht realisiert) | |
1922 | Beamtenwohnhaus für Ortmann, NÖ (nicht realisiert) | |
1922 | Reihenhaus für die Siedlung Stockerau, NÖ (nicht realisiert) | |
1922 | Siedlung Rodaun, Wien 23, Breitenfurterstraße (nicht realisiert) | |
1922 | Sieldung St.Veith an der Triesting, NÖ (nicht realisiert) | |
1922 | Siedlung Klosterneuburg, NÖ (nicht realisiert) | |
1923 | Synagoge in Antwerpen, B (Wettbewerb unter jüd. Architekten) (nicht realisiert) | |
1923 | Bebauungsvorschlag für das Gebiet Sandleitengasse, Wien 16 (nicht realisiert) | |
1923 | Salon in der Ausstellung „Modernes Österr. Kunsthandwerk“ | |
1923 | Haus David Löbel, Einrichtung und Gartengestaltung, Wien 13, Geylinggasse 13 (mit Oskar Wlach) | |
1923 | Wohnung Brahme, Lund, Schweden | |
1923-1924 | WHA. d. Gem.Wien „Wiedenhofer-Hof“, Wien 17, Zeillergasse 7-11 / Liebknechtgasse / Pretschgogasse | |
1923-1924 | Villa Dr.Herzberg, Neusiedl bei Pernitz, Viktor Bunzlstraße 2, NÖ | |
1923-1925 | WHA. d. Gem.Wien „Winarsky-Hof“, Wien 20, Stromstraße 36-38, Stiege 16-23 (mit Oskar Wlach, Oskar Strnad) | |
1924 | Terrassenrestaurant bzw. Kasino für Wien (nicht realisiert) | |
1924-1927 | Haus Claeson, Falsterbo, Rostockervägen 1, Schweden | |
1925 | Terrassencafé im Österr. Pavillon bei der Internat. Kunstgewerbeausstellung Paris (mit Oskar Wlach) | |
1925 | Wohnung Viktor Aufricht, Wien 3, Auenbruggergasse 2 | |
1926 | Völkerbundpalast in Genf, CH (Wettbewerb) | |
1926/1927 | Österr. Sektion auf der Ausstellung „Machine Age“ in New York | |
1926-1927 | Doppelwohnhaus in der internat. Werkbundausstellung in Stuttgart, Am Weißenhof, Rathenaustraße 13-15, Deutschland | |
1926-1927 | Signe Carlsten, Falsterbo, Fyrvägen 16, Schweden | |
1927 | Wohnung H. und M. Blitz | |
1927 | Siedlung mit Patio-Reihenhäusern (mit Ernst A. Plischke) (nicht realisiert) | |
1927-1928 | Haus Lang, Wien 19, Cobenzelgasse 54 (Umbau, mit Ernst A. Plischke) | |
1928 | Bühnenbild zu Bernhard Shaw’s „Kapitän Brassbounds Bekehrung“ am Burgtheater | |
1928 | WHA. d. Gem.Wien, Wien 14, Sebastian Kelchgasse 1-3 / Cervantesgasse / Drechslergasse (mit Ernst A. Plischke) | |
1928 | Villa Dr. Hugo Blitz (Anbau- Zubau), Baden, NÖ, Weilburgstraße 22 | |
1929 | Grabmal Aron Leiser Mandl, Wien 11, Zentralfriedhof, Alte Israelitische Abteilung, Gruppe 5B | |
1929 | Hochhaus auf den Bürgerversorgungshausgründen, Wien 9 (Wettbewerb) | |
1929-1930 | Haus Beer, Wien 13, Wenzgasse 12 (mit Oskar Wlach) | |
1930-1932 | Werkbundsiedlung, Wien 13, Veitingergasse/Jagdschlossgasse/Woinovichgasse/Jagicgasse (Planung und Organisation) | |
1930 | Teesalon in der Jahresausstellung des Österr. Werkbunds | |
1930 | Villa Kahane, Einrichtung, Gartengestaltung, Teepavillon, Wien 19, Hohe Warte (mit Oskar Wlach) | |
1931 | Kindergarten u. Hort, Wien 11, Hasenleitengasse 9 (nicht realisiert) | |
1931-1932 | WHA. d. Gem.Wien, Wien 11, Simmeringer Hauptstraße 142-150 / Fickeystraße (mit Oskar Wlach) | |
1931 | WHA. d. Gem.Wien „Leopoldine Glöckel-Hof“, Wien 12, Steinbauergasse 1-7 / Gaudenzdorfer Gürtel | |
1932 | Doppelhaus in der Werkbundsiedlung, Woinovichgasse 32 | |
1935 | Haus Bunzl, Wien 19, Chimanistraße 18 (mit Oskar Wlach) | |
1936 | Österr. Pavillon für die Weltausstellung in Paris (Wettbewerb) | |
1949 | Vorschläge zur Neugestaltung des Stephanplatzes in Wien (nicht realisiert) | |
1951 | Projekt einer Stadt für 2000 Familien in Wisconsin, USA (nicht realisiert) |
Ausstellungen
1924 | Österreichische Kunstausstellung 1900-1924, Künstlerhaus Wien | |
1925 | Kunstgewerbeausstellung Paris | |
1926 | Ausstellung in Nancy | |
1927 | Machine Age, New York | |
1927 | Die Wohnung. Deutsche Werkbund-Ausstellung, Stuttgart | |
1928 | Heim und Technik, München | |
1929 | Neues Bauen, Hofburg Wien | |
1930 | Österr. Werkbundausstellung Wien | |
1932 | Werkbundsiedlung. Internat. Ausstellung, Wien | |
1933 | Triennale Mailand | |
1935 | Weltausstellung Brüssel | |
1937 | Weltausstellung Paris | |
1939 | Golden Gate Exhibition, San Francisco | |
1952 | Josef Frank, Nationalmuseum Stockholm | |
1965 | Josef Frank, Österr. Gesellschaft für Architektur, Wien | |
1981 | Josef Frank, MAK, Wien | |
1985 | Josef Frank 100 Jahre Jubiläumsausstellung, Svenskt Tenn, Stockholm | |
1996 | Josef Frank, Architect and Designer, Bard Graduate Center, New York | |
2007 2015/2016 |
Josef Frank, Jüdisches Museum Stockholm Josef Frank, Against Design, MAK, Wien |
Quellen (Auswahl)
www.architektenlexikon.at; Inge Scheidl
Iris Meder [Hg.]: Josef Frank. Eine Moderne der Unordnung. Mit Beiträgen von Anna Bieber, Tano Bojankin, Hermann Czech, Georg Gaugusch, Hedvig Hedqvist, Friedrich Kurrent, Christopher Long, Iris Meder, Soma Morgenstern, Georg Schöllhammer, Susanne Scholl, Gustav Szekely, Peter Thule Kristensen und Nader Vossoughian. Verlag Anton Pustet, Salzburg 2008
Anmerkungen
Die erste öffentliche Veranstaltung der ÖGFA war "Josef Frank - Ausstellung" (1965/1966). Josef Frank war das erste Ehrenmitglied der ÖGFA.