Pressekonferenz zur Zukunft des Wiener Westbahn-Areals
Die Zukunft des Wiener Westbahn-Areals war Thema einer Diskussionsveranstaltung der ÖGFA am 28.6.2019.
Ausgehend von der intensiven Auseinandersetzung mit dem Areal vonseiten zweier Gruppen (BLA und PAUHOF) wurde erörtert, welche Chancen und Qualitäten dieses 6km lange und stellenweise über 200m breite, heute zu großen Teilen ungenutzte Gleisfeld im Sinn einer am Gemeinwohl orientierten Stadtentwicklung bietet. Es ging darum, wie gerade am Beispiel dieser exponierten Trasse an den Abhängen des Wientals die übliche Logik immobilienwirtschaftlicher Interessen durchbrochen und Stadt- und Grünraum, infrastrukturelle, klimatische, kulturelle und architektonische Kriterien - im Zusammenhang gedacht - zu Ausgangspunkten stadtplanerischer Leitlinien gemacht werden können.
Einstimmig wurde in dieser öffentlichen Veranstaltung beschlossen, das Thema weiter zu verfolgen und zunächst mit einem Memorandum politische Zielsetzungen für die Zukunft des Westbahn-Areals zu formulieren.
Ohne projektmäßig Entscheidungen vorwegzunehmen, die dem angestrebten Prozess vorbehalten sein sollen, fokussiert das Memorandum die politischen Ziele: Öffentlichkeit und Transparenz als Voraussetzung einer fachlich fundierten und offen zugänglichen Debatte herzustellen, die sich dem Anspruch und der Verantwortung eines "großen Plans" verpflichtet. Das Memorandum fasst darüber hinaus einige der Grundsätze zusammen, die diese Debatte leiten sollten. Es versteht sich als Vorstoß aller Kräfte, die mit fachlichem und zivilgesellschaftlichem Engagement ihre jeweilige Kompetenz für die Zukunft dieser Stadt einsetzen.
Das Memorandum: Das Westbahn-Areal im erhitzten „Wiener Klima“ wird am 22.8.2019 um 10h im Presseclub Concordia der Öffentlichkeit präsentiert und gleichzeitig an die Geschäftsführung der ÖBB, den Wiener Bürgermeister Michael Ludwig, das Infrastrukturministerium und die Vizebürgermeisterin und Planungsstadträtin Brigitte Hebein verschickt werden. Die Fachwelt appelliert damit an die Entscheidungsträger bei den Eigentümern und in der Stadtpolitik, in einen Dialog einzutreten.
Es gilt den bevorstehenden städtebaulichen Diskussions- und Planungsprozess transparent und öffentlich zu führen.
Und es gilt, die einmalige Chance zu nützen, eine Stadtvorstellung zu entwickeln und umzusetzen, die nicht kurzsichtigen Privateninteressen sondern, in Zeiten sich verschärfender ökologischer Krisen, einer langfristigen Brauchbarkeit des Gemeinguts Stadt dient.