Otto Neurath: The Language of the Global Polis

Otto Neurath (1882–1945) stellt eine über lange Zeit vernachlässigte Kapazität des Informationszeitalters dar. Neurath war ein Philosoph, der Philosophie hasste, ein Museumsgründer, der konventionelle Museen verabscheute, ein Sozio­loge, der soziologischen Methoden misstraute und ein Stadtplaner, der der Stadt kritisch gegenüber stand. Als einer der Gründer des Wiener Kreises und der „Unity of Science“-Bewegung, als Partner von so unterschiedlichen Persönlichkeiten wie Adolf Loos, Rudolf Carnap, Margarete Schütte-Lihotzky, Josef Frank, László Moholy-Nagy und Le Corbusier, war er von außerordentlicher Bedeutung für eine ganze Reihe von Disziplinen. Er beeinflusste Architektur, Urbanismus und Design ebenso wie Philosophie und Wirtschaftswissenschaften.

In seinem Vortrag anlässlich der Präsentation des Buches „Otto Neurath: The Language of the Global Polis“ stellt Nader Vossoughian Otto Neurath als einen Theoretiker der Moderne vor, der partizipatorische Ansätze in der Sozial- und Stadtplanung zu fördern suchte. Vossoughian regt dazu an, Neuraths Beispiel als Angebot für pragmatische Strategien zu verstehen, sich in den (gesellschafts-)politischen Alltag einzubringen.