Architekturtage 2006

Räume, die Privatpersonen sonst verschlossen bleiben, öffnen sich. Architek­turateliers werden zu Orten der Kommunikation. „Architektur von innen“ macht Architektur für alle zugänglich – bei freiem Eintritt, mit Informationen aus erster Hand von PlanerInnen und NutzerInnen.

Den Wiener Programmschwerpunkt der dritten österreichweiten Architekturtage bilden öffentlich nicht zugängliche Gebäude der letzten Jahre. Mit dabei sind viele private Wohnbauten, aber auch Büros, Ordinationen und Gewerbebetriebe können besichtigt werden.

In allen Bezirken alle Arten von Architekturen
Nehmen Sie Zeit und gute Schuhe mit – es gibt rund 70 verschiedene Bauten zu entdecken! Geboten wird ein breites Spektrum vom Dachbodenausbau über das Einfamilienhaus bis zum Verwaltungskomplex, vom Jugendstilbau bis zur Baustelle. Der Fokus liegt auf Realisierungen der letzten fünf Jahre, viele von jungen, noch wenig bekannten Architektinnen und Architekten. In jedem Bezirk, von der City bis zum Stadtrand, finden Sie Beispiele außergewöhnlicher Architektur.

Touren zu Fuß und mit dem Bus
Bei mehr als 30 verschiedenen Touren zu Fuß oder mit dem Bus führen die ArchitektInnen zumeist selbst durch ihre Bauten. Jede Tour besteht aus zwei Bauten, in denen eine Führung angeboten wird, und einem Atelierbesuch. „Archi-Guides“ begleiten die Gruppen von Objekt zu Objekt, zum Ausklang geht man in ein Architekturatelier. Es sind entweder Ateliers in unmittelbarer Nähe oder die Ateliers der ArchitektInnen, deren Bauten in der Tour zu sehen sind. In den Außenbezirken werden Bustouren angeboten, die ebenfalls zu jeweils zwei Bauten und einem Architekturatelier führen. Dort kann man Eindrücke und Erfahrungen austauschen und in ungezwungener Atmosphäre Gespräche mit den Planenden führen.

Grätzeltouren
Bei diesen „Spaziergängen“ zeigen StadtexpertInnen, wie Architektur mit Stadtplanung, Freiraumplanung, Verkehrsplanung und vielen anderen Themen zusammenhängt und was es alles braucht, um die Lebensqualität in einem Viertel zu verbessern. Dank der Kooperation mit den Gebietsbetreuungen werden viele aktuelle Beispiele in den Bezirken zugänglich sein.

Programmschwerpunkt: Kabelwerk
Ein Programmschwerpunkt ist dem Wohnquar­tier Kabelwerk gewidmet. Auf dem ehemaligen Industrieareal im 12. Bezirk wurden Wohnungen von verschiedenen ArchitektInnen errichtet. Führungen mit VertreterInnen der ArchitektInnenteams geben einen Einblick in die Entstehung eines neuen Stadtteils. An Hand ausgewählter Beispiele werden so Möglichkeiten zeitgenössischen Wohnbaus dargestellt.

Offene Ateliers
Rund 80 Architektur-Ateliers in fast allen Bezirken Wiens öffnen am Freitag und Samstag ihre Türen und stellen sich ganz individuell in Gesprächen, Präsentationen und Festen vor. So vielfältig wie die Bauwerke sind auch die Werkstätten, in denen sie entstehen.
„Architektur entdecken“ – auch bei den Nachbarn
Bratislava beteiligt sich zum dritten Mal als Partnerstadt von Wien an „Architektur von innen“. Wie in den vergangenen Jahren sind „Nachbarschaftsbesuche“ sehr willkommen. Am Sonntag wird eine Bustour von Wien nach Bratislava angeboten.

Bratislava: Vielfalt mit einem Akzent auf Wohnbau
Auch in Bratislava bilden öffentlich nicht zugängliche Gebäude der letzten Jahre den Schwerpunkt. Neben attraktiven Stadtdominanten, Orten der Trauer und des Gedenkens sowie Sportanlagen wird dem Thema Wohnen breitester Raum gewidmet. Der Wohnungsbau hat in den letzten Jahren stark zugenommen und das Stadtbild beachtlich geprägt. Unter den rund 20 zu besichtigenden Bauten sind Wohnkomplexe, größere und kleinere Wohnhäuser sowie Einfamilienhäuser. Einige davon sind schon bewohnt, andere noch im Bau. Durch alle Bauten führen die ArchitektInnen, die danach ihre eigenen Ateliers öffnen und offen für Gespräche über ihre Arbeit und Architektur im Allgemeinen sind.

Architektur zum Feiern
Im Rahmen von „Architektur von innen“ öffnen in Bratislava auch der Verein der slowakischen Architekten – SAS und die Kammer der slowakischen Architekten ihre Türen. Dort wird als Abschluss des Programms am Sonntag auch ein Fest stattfinden, zu dem alle BesucherInnen herzlich willkommen sind.

Einen unkonventionellen Blick auf die slowakische Architektur der Spätmoderne bietet die Ausstellung von Fotografien der österreichischen Fotografin Hertha Hurnaus „Die Ostmoderne“, die in der Galerie des Slowakischen Architekten­vereins gezeigt wird.

Architektur entdecken! Eintritt frei im Az W
Am 7. Juni um 19 Uhr wird im Architekturzentrum Wien die Ausstellung „Wonderland – Junge Architektur aus Europa“, die nach ihrer erfolgreichen Reise durch Europa wieder in Wien ankommt, eröffnet.
Das Architekturzentrum Wien öffnet am 9. und 10. Juni jeweils von 10 bis 19 Uhr seine beiden Ausstellungen „a_schau. Österreichische Architektur im 20. und 21. Jahrhundert“ und „Wonderland – Junge Architektur aus Europa“ für alle Baukunstinteressierten – Eintritt frei.

Architektur.Fest.Europa
Das Europäische Forum für Architekturpolitik versammelt sich aus Anlass der österreichischen EU-Präsidentschaft zeitgleich mit den Architekturtagen in Wien. Gemeinsam mit Wonderland, dem Az W, dem Verein Architekturtage und natürlich mit allen Architekturinteressierten wird am Vorabend der Architekturtage, am Donnerstag, den 8. Juni 2006, ab 19 Uhr im Architekturzentrum Wien das Fest der Architektur gefeiert, ein würdiger internationaler Auftakt für die dritte Auflage der Architekturtage!

Kuratierung Wien: Iris Meder, Felicitas Konecny, Sandra Wattie
Kuratierung Bratislava: Henrieta Moravcíková

Alle Besichtigungen in Wien und Bratislava sind kostenlos. Anmeldungen sind nur für die Bustouren und für die Besichtigungen in Bratislava erforderlich.
Für die Bustour von Wien nach Bratislava wird ein Unkostenbeitrag von EUR 16 erhoben.