Vortrag Dietmar Eberle: Flughafen Wien
VortragDer Ausbau des Vienna International Airport VIE
Städtebauliche Gestaltung
Der Flughafen Wien hat auf der Basis eines Masterplans im Jahr 1999 einen Realisierungswettbewerb für die Neugestaltung des Flughafenareals ausgeschrieben. Nach zwei Überarbeitungen wurde im Herbst 2000 die Arbeitsgemeinschaft Itten + Brechbühl AG/ Baumschlager Eberle GmbH für die städtebauliche Gestaltung und die Terminalerweiterung Nordost beauftragt. In der Zwischenzeit wurden ein Bebauungs-, Verkehrs-, Grün- und Gestaltungskonzept erstellt. Diese Gesamtsicht bildet den Rahmen für eine geordnete Entwicklung des Flughafenareals, definiert die Mittel für eine nachhaltige Nutzbarkeit und befasst sich mit der ökonomischen, der kulturellen und der sozialen Entwicklung der Flughafenstadt. Ein Verkehrsring umschließt die Flughafenstadt und markiert die Grenzen. Das ganze Areal wurde in Baufelder aufgeteilt und mit einem Bebauungsplan versehen. Vorgaben zur Gestaltung der Zwischenräume und Gestaltungsrichtlinien bilden das Werkzeug für den geregelten Ausbau und das zukünftige Bild dieses Entwicklungsschwerpunktes.
Die Ausbauschritte
Auf der Basis des städtebaulichen Gestaltungskonzeptes wurde der Wettbewerb für den Office Park ausgeschrieben. Das Büro Prof. Holzbauer und Partner als Gewinner des Wettbewerbs hat in der Zwischenzeit bereits den Vorentwurf erstellt. Mit dem Jahreswechsel 2001/2002 wurde das Objekt 645 fertiggestellt. Dies ist ein Bürohaus von der Arbeitsgemeinschaft Itten + Brechbühl AG/ Baumschlager Eberle GmbH, in welchem der Bauherr und die Planer für die Terminalerweiterung – den Skylink – zusammen einziehen. Die nächsten Ausbauschritte sind die Errichtung eines neuen Towers, die Überplattung der Bahn und die Vergrösserung des Bahnhofs, der Zubau zusätzlicher internationaler Busgates am Pier Ost, die Erweiterung des Vorfelds und die erste Etappe der Terminalerweiterung.
Der Flughafen Wien reagiert mit diesen Maßnahmen auf das kontinuierliche Passagierwachstum und stärkt gleichzeitig den Standort Flughafen.
Der Skylink
Das Projekt setzt dem gewachsenen Konglomerat eine ordnende Großstruktur entgegen. Diese entspricht dem Maßstab der Nutzung "Flughafen" und vermag den Bestand funktionell und architektonisch zu integrieren. Die Hauptelemente der Erweiterung östlich des heutigen Terminals 2 sind der neue Terminal, die Piers Nord und Süd, sowie der Verbindungsbau. Mit diesem Ausbau entsteht zwischen dem Bestand und dem neuen Pier Süd ein neuer Schwerpunkt mit Zugängen vom erweiterten Bahnhof, den Parkhäusern und der Flughafenstadt.
Der sichelförmige Hauptbau wird das zukünftige Bild des Flughafens Wien prägen. Die innere Organisation dieser Neubauten antwortet auf die funktionalen Anforderungen. Die räumliche Ausprägung und die Durchblicke erleichtern die Orientierung in der großen Anlage. Die Abfolge ineinandergreifender Räume und die Sichtbezüge auf die Aktivitäten auf dem Flugfeld machen den Aufenthalt zu einem Architektur- und Flughafenerlebnis.
Baumschlager Eberle GmbH
Die seit 1985 bestehende Arbeitsgemeinschaft von Carlo Baumschlager und Dietmar Eberle hat die vorbildliche Entwicklung der Architekturkultur in Vorarlberg entscheidend mitgetragen. In den letzten Jahren wurde das Büro verstärkt international tätig (u.a. Krankenhausbau in Belgien und Wohnbau in Hamburg), nach zahlreichen anderen Lehrpositionen unterrichtet Dietmar Eberle seit 1999 an der ETH Zürich.
Aktuelle Publikation über Baumschlager Eberle:
House-ing - Über Wohnbau
Verlag Springer, Wien 2000 (Autorin: L. Wächter-Böhm)
Biografien:
CARLO BAUMSCHLAGER
Geboren 1956 in Bregenz, Vorarlberg
1974-1975 Design-Volonatriat bei BBC Bregenz
1975-1978 Studium an der Hochschule für angewandte Kunst, Wien, Industrie-Design (Prof. Hans Hollein), Architektur (Prof. Wilhelm Holzbauer, Prof. Oswald M. Ungers)
1982 Diplomabschluß bei Prof. Wilhelm Holzbauer
1982-1984 Arbeitsgemeinschaft Baumschlager-Eberle-Egger
ab 1985 ARGE Baumschlager-Eberle
Lehrtätigkeit:
1994 Syracruse University, New York
1997 FH Stuttgart
DIETMAR EBERLE
Geboren 1952 in Hittisau, Bregenzerwald, Vorarlberg
1973-1978 Studium an der Technischen Hochschule in Wien
(Diplomabschluß bei Prof. Anton Schweighofer)
1976-1977 Arbeitsaufenthalt im Iran
1979-1982 Arbeitsgemainschaft Cooperative Bau- und Planungsges.m.b.H. mit Markus Koch, Norbert Mittersteiner und Wolfgang Juen
1982-1984 Arbeitsgemeinschaft Baumschlager-Eberle-Egger
ab 1985 ARGE Baumschlager-Eberle
ab 1997 Beirat "Bauausstellung 2000 Berlin"
ab 1999 Professor an der ETH-Zürich
Lehrtätigkeit:
1983-1988 Technische Universität Hannover
1987-1989 Technische Universität Wien, Institut für Wohnbau
1989-1990 Hochschule für künstlerische und visuelle Gestaltung, Linz
1991-1993 ETH Zürich
1994 Syracuse UNIVERSITY N.Y.
1996-1999 TU Darmstadt
ab 1999 ETH Zürich