ÖGFA Lecture #5 Schindler: Sergison Bates Architects
Making Impressions
VortragMaking Impressions
Sergison Bates Architects machten sich nicht erst durch ihre jüngste Publikation und Ausstellung »Brick-work: thinking and making« oder durch die Ankündigung der Verleihung der Heinrich Tessenow Medaille 2006 einen Namen, die zuvor Kollegen wie Peter Märkli, Eduardo Souto de Moura, Heinz Tesar, David Chipperfield, Johannes Spalt, Sverre Fehn oder Peter Zumthor erhalten hatten, einen.Das von Jonathan Sergison und Stephen Bates im Jahre 1996 gegründete Büro hat sich nicht zuletzt durch seine konsequente konzeptionelle Praxis, die sich intensiv mit der zeitgenössischen Stadt, mit Suburbia und der Architektur des Alltäglichen auseinandersetzt, seinen Ruf erarbeitet.
Schon mit ihrem ersten realisierten Projekt, dem Public House in Walsall, UK,1998, zeigen die beiden Architekten wie ein scheinbar anspruchsloses öffentliches Gebäude signifikant eine urbane Regeneration in Gang bringen kann. Das bewusste Spiel mit bekannten Typen und gewohnten Formen der Architektur zeichnet nicht nur dieses Projekt aus. Das preisgekrönte Doppelhaus in Stevenage, UK, ist ein weiteres Modell dieser Herangehensweise. So fließen eigene Forschungsergebnisse zu ökonomisch-ökologischen Konstruktionen (industriell vorgefertigte Holzpanele, etc.) in laufende Projekte ein, wie etwa das Selbstbau-Projekt in Tilbury, Essex, UK oder das Wohnbauprojekt für Circle Anglia in Nord-London zeigen. Ihren reflektierten Umgang mit dem Kontext stellten Sergison Bates auch mit der Renovierung des »Upper Lawn Pavillion« von Alison und Peter Smithson unter Beweis.
Die Arbeit von Sergison Bates Architects zeigt sich dem Kontext verpflichtet und dennoch zeitgenössisch ästhetisch im Sinne Gernot Böhmes: eine Ästhetik, deren Aufgabe vor allem darin liegt, das neue Verhältnis zu der zunehmend vom Menschen gestalteten Natur, aber auch zu der durch Design und Inszenierung durchwirkten Welt zu beschreiben. So erzwingt beispielsweise die progressive Ästhetisierung der Realität – des Alltags, der Politik, der Ökonomie – die Frage nach einem anderen Verhältnis zur Natur. Eben diese Verhältnisse versuchen Sergison Bates Architects mit ihren Arbeiten auszuloten. Wettbewerbsgewinne für das kulturhistorische Museum in Bornholm, Dänemark, oder die neue Stadtbibliothek in Blankenberge, Belgien und das Zentrum für angewandte Kunst in Ruthin, Noth Wales, belegen diese Herangehensweise deutlich.Die ÖGFA freut sich, Stephen Bates zum Vortrag im Rahmen der Schindler Lecture in Wien begrüßen zu dürfen.