Bauvisite 62: Wohnen mit Kindern
Architektur: Ottokar Uhl
Bauvisite
05
Dec
Planung: Verein "Wohnen mit Kindern" mit Architekt Ottokar Uhl und den Mitarbeitern Franz Kuzmich, Erich Müller und Martin Wurnig
Pädagogische Beratung und Animation: Maria Groh
Soziologische Untersuchungen: Ernst Haider
Garten: Janos Koppandy
Projektbeschreibung
Dies ist eines der wenigen Mitbestimmungsprojekte, die unter den Bedingungen des mehrgeschoßigen Wohnungsbaus verwirklicht wurden.
Die Leitidee dieses Wohnprojektes war es, eine selbstbestimmte, kinder- bwz. familiengerchte Wohnform zu schaffen. Tatsächlich ist hier den Kindern - statistisch nachgewiesen - überdurchschnittlich viel Raum zugewiesen. Der Selbstbaugedanke spielte eine eher untergeordnete Rolle. Alle Wohnungen sind zum Innenhof hin orientiert, was vor allem den Kindern das Zusammenkommen und die freie Bewegung erleichtert.
Insgesamt sind 300 m2 Gemeinschaftsräume vorhanden (zwei Kinderspielräume, Werkstätte, Tischtennisraum); nicht mitgerechnet: Innenhof und Dachterrasse mit Sauna.
In den zwei Baukörpern mit je vier Geschoßen, welche einen begrünten Innenhof begrenzen, sind fünf Maisonette-Wohnungen, eine Split-Level-Wohnung (halbgeschoßig versetzt) und zehn Geschoßwohnungen untergebracht. Eine Vielgestalt von Balkonen, Terrassen und Loggien verbindet über weite Strecken die 100 bis 136 m2 großen Wohnungen. Die Wohnungsgrundrisse sind dabei auf höchste Flexibilität ausgerichtet. Leicht versetzbare Innenwände, mehrere Wasseranschlüsse und die Möglichkeit zum Einbau von Zwischendecken in zweigeschoßigen Raumzonen lassen Veränderungen je nach Familienbedürfnis zu.
Als bautechnische Besonderheit ist die freie Wahl der Raumhöhen hervorzuheben (solcherart ergaben sich elf verschiedene Raumhöhen zwischen 2,50 m und 3,40 m).
Von den 140 im gesamten Haus eingebauten Fenstern sind zwei Drittel Unikate und unterscheiden sich entweder in Konstruktion, Material, Format oder Farbe.
Begleitende Forschungsarbeit: "Ein Weg zum kindergerechten Wohnhaus". Forschungsteam: Ottokar Uhl, Maria Groh, Ernst Haider, Franz Kuzmich und Martin Wurnig
Grundstücksfäche: 2000m2
Überbaute Fläche 900 m2
Gartenfläche: 1100 m2
Wohnnutzfläche: 1985 m2
Gesamtnutzfläche: 2294 m2
Bruttogeschoßfläche: 2800 m2
Umbauter Raum: 11238 m3
Organisation
1980 Gründung des Vereins "Wohnen mit Kindern"
1981 Kauf des Grundstückes, Anwerbung weiterer Familien
1982 Ansuchen Wohnbauförderung, Ausführungsplanung
1983 Mittelbewilligung, Baubeginn
1984 nach 120 Gruppensitzungen, 130 Einzelberatungen, gemeinsamen und individuellen Eigenleistungen: Einzug
Entscheidungsstruktur
basisdemokratisch; Fachleute - auch Architekten - haben die Aufgabe Entscheidungsmöglichkeiten (laienverständlich) darzustellen. Entscheidungen trifft die Bewohnergruppe mit Stimmenmehrheit selbstverantwortlich.
Bauweise
3 bis 4-geschoßige Scheibenbauweise (Ziegel) mit lichten Scheibenabständen von 2,70 m, 5,40 m bzw. 6 m (tragend). Decken als Ziegeldecken mit verschiedenen Raumhöhen. Fassaden der Wohnungen aus Hochlochziegeln, Wärmedämmung, verputzt; Fassaden der Gemeinschaftsräume aus Kalksandsteinsichtmauerwerk mit innenliegender Dämmung. Alle Fassaden nicht tragend und austauschbar. 140 Fensteröffnungen mit 90 verschiedenen Fenstertypen. Flachdächer als Umkehrdach, im Haus Jeneweingasse als Dachterrasse. Geneigte Dächer mit Tonziegeldoppeldeckung.
Pädagogische Beratung und Animation: Maria Groh
Soziologische Untersuchungen: Ernst Haider
Garten: Janos Koppandy
Projektbeschreibung
Dies ist eines der wenigen Mitbestimmungsprojekte, die unter den Bedingungen des mehrgeschoßigen Wohnungsbaus verwirklicht wurden.
Die Leitidee dieses Wohnprojektes war es, eine selbstbestimmte, kinder- bwz. familiengerchte Wohnform zu schaffen. Tatsächlich ist hier den Kindern - statistisch nachgewiesen - überdurchschnittlich viel Raum zugewiesen. Der Selbstbaugedanke spielte eine eher untergeordnete Rolle. Alle Wohnungen sind zum Innenhof hin orientiert, was vor allem den Kindern das Zusammenkommen und die freie Bewegung erleichtert.
Insgesamt sind 300 m2 Gemeinschaftsräume vorhanden (zwei Kinderspielräume, Werkstätte, Tischtennisraum); nicht mitgerechnet: Innenhof und Dachterrasse mit Sauna.
In den zwei Baukörpern mit je vier Geschoßen, welche einen begrünten Innenhof begrenzen, sind fünf Maisonette-Wohnungen, eine Split-Level-Wohnung (halbgeschoßig versetzt) und zehn Geschoßwohnungen untergebracht. Eine Vielgestalt von Balkonen, Terrassen und Loggien verbindet über weite Strecken die 100 bis 136 m2 großen Wohnungen. Die Wohnungsgrundrisse sind dabei auf höchste Flexibilität ausgerichtet. Leicht versetzbare Innenwände, mehrere Wasseranschlüsse und die Möglichkeit zum Einbau von Zwischendecken in zweigeschoßigen Raumzonen lassen Veränderungen je nach Familienbedürfnis zu.
Als bautechnische Besonderheit ist die freie Wahl der Raumhöhen hervorzuheben (solcherart ergaben sich elf verschiedene Raumhöhen zwischen 2,50 m und 3,40 m).
Von den 140 im gesamten Haus eingebauten Fenstern sind zwei Drittel Unikate und unterscheiden sich entweder in Konstruktion, Material, Format oder Farbe.
Begleitende Forschungsarbeit: "Ein Weg zum kindergerechten Wohnhaus". Forschungsteam: Ottokar Uhl, Maria Groh, Ernst Haider, Franz Kuzmich und Martin Wurnig
Grundstücksfäche: 2000m2
Überbaute Fläche 900 m2
Gartenfläche: 1100 m2
Wohnnutzfläche: 1985 m2
Gesamtnutzfläche: 2294 m2
Bruttogeschoßfläche: 2800 m2
Umbauter Raum: 11238 m3
Organisation
1980 Gründung des Vereins "Wohnen mit Kindern"
1981 Kauf des Grundstückes, Anwerbung weiterer Familien
1982 Ansuchen Wohnbauförderung, Ausführungsplanung
1983 Mittelbewilligung, Baubeginn
1984 nach 120 Gruppensitzungen, 130 Einzelberatungen, gemeinsamen und individuellen Eigenleistungen: Einzug
Entscheidungsstruktur
basisdemokratisch; Fachleute - auch Architekten - haben die Aufgabe Entscheidungsmöglichkeiten (laienverständlich) darzustellen. Entscheidungen trifft die Bewohnergruppe mit Stimmenmehrheit selbstverantwortlich.
Bauweise
3 bis 4-geschoßige Scheibenbauweise (Ziegel) mit lichten Scheibenabständen von 2,70 m, 5,40 m bzw. 6 m (tragend). Decken als Ziegeldecken mit verschiedenen Raumhöhen. Fassaden der Wohnungen aus Hochlochziegeln, Wärmedämmung, verputzt; Fassaden der Gemeinschaftsräume aus Kalksandsteinsichtmauerwerk mit innenliegender Dämmung. Alle Fassaden nicht tragend und austauschbar. 140 Fensteröffnungen mit 90 verschiedenen Fenstertypen. Flachdächer als Umkehrdach, im Haus Jeneweingasse als Dachterrasse. Geneigte Dächer mit Tonziegeldoppeldeckung.