Bauvisite 56: Umbau / Sanierung Österreichisches Filmmuseum
Architektur: Steinmayr & Mascher Architekten
Bauvisite
19
Sep
Architektur: Steinmayr & Mascher Architekten
Bauherr: Österreichisches Filmmuseum, Alexander Horwath und Andrea Glawogger
Technischer Leiter: Gerd Weihsmann
Statik: Harrauer und Tötzel
Haustechnik: TB Naderer
Firmen: RE-Bau, Ecker, Tamussino, Hartl,
wenhoda & fleischmann, Burger,
Nimmerrichter, Willich, Hainzl und small.
Projektbeschreibung
Erich G. Steinmayr und Friedrich H. Mascher realisierten einen eleganten und raffinierten "Black Cube", der die Aufmerksamkeit des Publikums auf die Kinoleinwand konzentriert. Mit hohem, intelligentem Planungsaufwand ließen die Architekten den Raum nach und nach gleichsam verschwinden.
Baulich wurde zunächst die Stufenanlage des Kinosaales steiler gestellt. Die vergrößerte Durchgangshöhe ermöglicht zwei Fluchtwege. Gleichzeitig wurde die Leinwand um rund ein Viertel vergrößert. Störende Raumelemente wurden entfernt, die wellenförmige Oberflächenstruktur der schwarzen Putzwände jedoch beibehalten. Ein schwarzer Teppichboden, in die Wand integrierte Lautsprecherboxen und ebenso integrierte schwarze Akustikpaneele aus Lochblech perfektionieren das "Unsichtbare Kino". Es ist neu mit 163 gepolsterten Kinostühlen ausgestattet. Die Sichtbedingungen und die Belüftung konnten verbessert werden, nicht zuletzt sind die vorgeschriebenen Lichter für Stiegen und Notausgänge sorgfältig minimiert.
Historisch betrachtet, realisierte Filmmuseum-Mitbegründer Peter Kubelka in diesem Saal aus den fünfziger Jahren ein schwarzes Kino nach dem Vorbild seines "Invisible Cinema" in New York. Ziel von Alexander Horwath, seit 2002 Direktor des Filmmuseums, war es nun, das "Unsichtbare Kino" zu optimieren und erstmals alle Bild- und Tonformate anbieten zu können.
Vor und nach dem Film steht das neu gestaltete Foyer im Zentrum der Wahrnehmung. Es dient tagsüber als Eingang zur Bibliothek des Filmmuseums und Verwaltungseingang der Albertina. Vom Gebäude der Albertina leiten sich die wesentlichen Raummaterialien – Mannersdorfer Kalksandstein und Eichenholz – her.
Die Architektur stiftet eine Identität des Gebäudes und verwischt die Grenzen ihrer verschiedenen Nutzer. Dem Foyer sind zwei Raum-"Möbel" eingefügt: links die Portierloge der Albertina, rechts ein "Möbel" für die Kinofunktionen. Tagsüber durch eine transluzente Schiebewand verborgen, steht allein ein schwarzer Kubus wie "Odyssee 2003" im Foyer. Abends öffnet sich das Möbel zu Kinokasse mit Bookshop und Bar. Mit schwarzem Tresen und Ledersitznischen erweist die "Unsicht-Bar" dem "Unsichtbaren Kino" seine Reverenz.
Erich Gottfried Steinmayr
geboren 1946 in Feldkirch, Vorarlberg
Architekturdiplom an der TU Graz 1973
Freischaffender Architekt in Feldkirch seit 1980
Lehrtätigkeiten in D und CH seit 1979
Friedrich H. Mascher
geboren 1949 in Linz, Oberösterreich
Architekturdiplom an der TU Graz 1984
Freischaffender Architekt in Wien seit 1992
Lehrtätigkeiten seit 1987, seit Herbst 2003 Gastprofessur für Architektur an der Kunstuniversität Linz
Arbeitsgemeinschaft seit 1993
Gemeinsame Realisierung:
Erweiterung und Generalsanierung Graphische Sammlung Albertina Wien 1993–2003 (Wettbewerbsgewinn 1993)
Mitarbeit Projekt Filmmuseum
Projektleiter Bernd Heger, Ellen Gehrke und Daniel Pleikies
Bauherr: Österreichisches Filmmuseum, Alexander Horwath und Andrea Glawogger
Technischer Leiter: Gerd Weihsmann
Statik: Harrauer und Tötzel
Haustechnik: TB Naderer
Firmen: RE-Bau, Ecker, Tamussino, Hartl,
wenhoda & fleischmann, Burger,
Nimmerrichter, Willich, Hainzl und small.
Projektbeschreibung
Erich G. Steinmayr und Friedrich H. Mascher realisierten einen eleganten und raffinierten "Black Cube", der die Aufmerksamkeit des Publikums auf die Kinoleinwand konzentriert. Mit hohem, intelligentem Planungsaufwand ließen die Architekten den Raum nach und nach gleichsam verschwinden.
Baulich wurde zunächst die Stufenanlage des Kinosaales steiler gestellt. Die vergrößerte Durchgangshöhe ermöglicht zwei Fluchtwege. Gleichzeitig wurde die Leinwand um rund ein Viertel vergrößert. Störende Raumelemente wurden entfernt, die wellenförmige Oberflächenstruktur der schwarzen Putzwände jedoch beibehalten. Ein schwarzer Teppichboden, in die Wand integrierte Lautsprecherboxen und ebenso integrierte schwarze Akustikpaneele aus Lochblech perfektionieren das "Unsichtbare Kino". Es ist neu mit 163 gepolsterten Kinostühlen ausgestattet. Die Sichtbedingungen und die Belüftung konnten verbessert werden, nicht zuletzt sind die vorgeschriebenen Lichter für Stiegen und Notausgänge sorgfältig minimiert.
Historisch betrachtet, realisierte Filmmuseum-Mitbegründer Peter Kubelka in diesem Saal aus den fünfziger Jahren ein schwarzes Kino nach dem Vorbild seines "Invisible Cinema" in New York. Ziel von Alexander Horwath, seit 2002 Direktor des Filmmuseums, war es nun, das "Unsichtbare Kino" zu optimieren und erstmals alle Bild- und Tonformate anbieten zu können.
Vor und nach dem Film steht das neu gestaltete Foyer im Zentrum der Wahrnehmung. Es dient tagsüber als Eingang zur Bibliothek des Filmmuseums und Verwaltungseingang der Albertina. Vom Gebäude der Albertina leiten sich die wesentlichen Raummaterialien – Mannersdorfer Kalksandstein und Eichenholz – her.
Die Architektur stiftet eine Identität des Gebäudes und verwischt die Grenzen ihrer verschiedenen Nutzer. Dem Foyer sind zwei Raum-"Möbel" eingefügt: links die Portierloge der Albertina, rechts ein "Möbel" für die Kinofunktionen. Tagsüber durch eine transluzente Schiebewand verborgen, steht allein ein schwarzer Kubus wie "Odyssee 2003" im Foyer. Abends öffnet sich das Möbel zu Kinokasse mit Bookshop und Bar. Mit schwarzem Tresen und Ledersitznischen erweist die "Unsicht-Bar" dem "Unsichtbaren Kino" seine Reverenz.
Erich Gottfried Steinmayr
geboren 1946 in Feldkirch, Vorarlberg
Architekturdiplom an der TU Graz 1973
Freischaffender Architekt in Feldkirch seit 1980
Lehrtätigkeiten in D und CH seit 1979
Friedrich H. Mascher
geboren 1949 in Linz, Oberösterreich
Architekturdiplom an der TU Graz 1984
Freischaffender Architekt in Wien seit 1992
Lehrtätigkeiten seit 1987, seit Herbst 2003 Gastprofessur für Architektur an der Kunstuniversität Linz
Arbeitsgemeinschaft seit 1993
Gemeinsame Realisierung:
Erweiterung und Generalsanierung Graphische Sammlung Albertina Wien 1993–2003 (Wettbewerbsgewinn 1993)
Mitarbeit Projekt Filmmuseum
Projektleiter Bernd Heger, Ellen Gehrke und Daniel Pleikies