Bauvisite 54: Geriatriezentrum Favoriten
Architektur: Anton Schweighofer
Bauvisite
30
May
Architektur: Anton Schweighofer
Projektleiter: Peter Weber
MitarbeiterInnen u.a: Robert Kraska, Elisabeth Kreutzer
Bauherrschaft: Gemeinde Wien / Krankenanstaltsverb.
Statik: Stella & Stengel
Bauphysik: Walter Prause
Haustechnik: Allplan
ÖBA: Fa. Baukoord
ÖBA Haustechnik: Fa. IC-Consulenten
Projektbeschreibung
Schweighofer nutzt die große Kubatur, um dem neuen Hauptzugang auf das Spitalsgelände eine städtebauliche Fassung zu geben. Die Geriatrie orientiert sich in der Höhenentwicklung und in der Ausrichtung nicht am Pavillonsystem des Spitals, sondern an den angrenzenden Wohnbauten. Die Bettenstationen sind in einem sechsgeschoßigen, rund 120 Meter langen Baukörper untergebracht, dem ein niedriges, von einer stählernen Pergola überspanntes Sockelgebäude vorgelagert ist. Die Hauptzufahrt erfolgt über eine breite Zufahrtsrampe, in die - das ansteigende Gelände nutzend - die Ein- und Ausfahrt für die Tiefgarage eingeschnitten sind. Im Erdgeschoß gliedert sich das Hauptgebäude in zwei langgestreckte, parallele Trakte, die in der Mitte über etwa ein Drittel der Länge miteinander verbunden sind. Im hinteren Teil liegen Behandlungsräume, im vorderen Teil Geschäfte, ein Tageszentrum für ambulante Patienten sowie die Großküche und die Speisesäle. Im Verbindungstrakt liegen eine Halle mit Kapelle und Café sowie ein Veranstaltungssaal für 200 Personen. Der Übergang von der Außenwelt in die halböffentlichen Bereiche des Gebäudes wird durch differenzierte Materialien und Raumhöhen verdeutlicht. Leichte Verschiebungen der Niveaus erlauben einen Überblick nach draußen und zugleich den Rückzug hinter eine deutliche, Sicherheit bietende Grenze. Die wesentlichen Innovationen des Projekts liegen in der städtebaulichen Konzeption des Eingangs zum Spital und der Geriatrie, sowie der Gestaltung der Bettenstationen. Üblicherweise wird hier am Sanatorium Maß genommen: Das Idealbild ist das Hotelzimmer mit eigenem Bad, das durch abgesonderte Gesellschaftsräume und Außenbereiche ergänzt wird. Schweighofer bietet den alten Menschen stattdessen ein ganzheitliches "Milieu", also einen Lebensraum, in dem das Zimmer nur einen kleinen Teil ausmacht. Die rund 17 Meter tiefen Geschoße sind in mehrere Zonen unterteilt: Eine Mittelzone mit 6,6 Metern - eine Art innere Straße - bildet den gemeinsamen Aufenthaltsbereich für die Bewohner und Besucher. Sie wird an beiden Seiten begrenzt durch eine Abfolge einzelner Wohnräume und Bäder und weitet sich an einigen Stellen bis zur Fassade aus. Umgekehrt ragen Nebenräume als niedrige, schrankartige Elemente in diese Innenzone hinein und gebendem "Straßenraum" eine rhythmische Gliederung mit Nischenbildung.
Gekürzte Version des Artikels "Der kommunale Glashaustraum vom würdevollen Altern" in: Christian Kühn, "Anton Schweighofer - Der stille Radikale. Bauten Projekte Konzepte", Wien 2000
Anton Schweighofer
geboren 1930 in Ayancik, wohnhaft in Wien. Studium an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Clemens Holzmeister, Diplom 1954, freischaffender Architekt seit 1959, Universitätsprofessor für Gebäudelehre und Entwerfen an der TU-Wien seit 1977-1999
Wichtige Bauten
Kindergarten, St.Andrä-Wördern
SOS-Kinderdorf, Greenfields Neu Delhi
Volks- und Hauptschule Allentsteig
Schwesternheim und Landeskrankenhaus, Zwettl
Institutsgebäude der Universität für Bodenkultur, Wien
Lorenz-Institut für Verhaltensforschung, Wien
Kulturhäuser, Horn und Mistelbach
Reihenhäuser Josef-Frankgasse, Wien
Wohnbau Rennweg, Wien
Wohnbau Kaiser Ebersdorf, Wien
Wohnhäuser, Berlin/Kreuzberg und Wien (Gräf+Stiftgründe)
Studentenheim Erlachplatz, Wien
Wohnhaus Hohenauergasse, Wien
Geriatriezentrum Favoriten
Forschungsarbeiten
Adolf-Loos-Forschung, Familiengerechtes Wohnen (mit Rupert Falkner), Typologie Forschung, Forschungsprojekt Arktis, Holzbauforschung unter extremen Bedingungen
Projektleiter: Peter Weber
MitarbeiterInnen u.a: Robert Kraska, Elisabeth Kreutzer
Bauherrschaft: Gemeinde Wien / Krankenanstaltsverb.
Statik: Stella & Stengel
Bauphysik: Walter Prause
Haustechnik: Allplan
ÖBA: Fa. Baukoord
ÖBA Haustechnik: Fa. IC-Consulenten
Projektbeschreibung
Schweighofer nutzt die große Kubatur, um dem neuen Hauptzugang auf das Spitalsgelände eine städtebauliche Fassung zu geben. Die Geriatrie orientiert sich in der Höhenentwicklung und in der Ausrichtung nicht am Pavillonsystem des Spitals, sondern an den angrenzenden Wohnbauten. Die Bettenstationen sind in einem sechsgeschoßigen, rund 120 Meter langen Baukörper untergebracht, dem ein niedriges, von einer stählernen Pergola überspanntes Sockelgebäude vorgelagert ist. Die Hauptzufahrt erfolgt über eine breite Zufahrtsrampe, in die - das ansteigende Gelände nutzend - die Ein- und Ausfahrt für die Tiefgarage eingeschnitten sind. Im Erdgeschoß gliedert sich das Hauptgebäude in zwei langgestreckte, parallele Trakte, die in der Mitte über etwa ein Drittel der Länge miteinander verbunden sind. Im hinteren Teil liegen Behandlungsräume, im vorderen Teil Geschäfte, ein Tageszentrum für ambulante Patienten sowie die Großküche und die Speisesäle. Im Verbindungstrakt liegen eine Halle mit Kapelle und Café sowie ein Veranstaltungssaal für 200 Personen. Der Übergang von der Außenwelt in die halböffentlichen Bereiche des Gebäudes wird durch differenzierte Materialien und Raumhöhen verdeutlicht. Leichte Verschiebungen der Niveaus erlauben einen Überblick nach draußen und zugleich den Rückzug hinter eine deutliche, Sicherheit bietende Grenze. Die wesentlichen Innovationen des Projekts liegen in der städtebaulichen Konzeption des Eingangs zum Spital und der Geriatrie, sowie der Gestaltung der Bettenstationen. Üblicherweise wird hier am Sanatorium Maß genommen: Das Idealbild ist das Hotelzimmer mit eigenem Bad, das durch abgesonderte Gesellschaftsräume und Außenbereiche ergänzt wird. Schweighofer bietet den alten Menschen stattdessen ein ganzheitliches "Milieu", also einen Lebensraum, in dem das Zimmer nur einen kleinen Teil ausmacht. Die rund 17 Meter tiefen Geschoße sind in mehrere Zonen unterteilt: Eine Mittelzone mit 6,6 Metern - eine Art innere Straße - bildet den gemeinsamen Aufenthaltsbereich für die Bewohner und Besucher. Sie wird an beiden Seiten begrenzt durch eine Abfolge einzelner Wohnräume und Bäder und weitet sich an einigen Stellen bis zur Fassade aus. Umgekehrt ragen Nebenräume als niedrige, schrankartige Elemente in diese Innenzone hinein und gebendem "Straßenraum" eine rhythmische Gliederung mit Nischenbildung.
Gekürzte Version des Artikels "Der kommunale Glashaustraum vom würdevollen Altern" in: Christian Kühn, "Anton Schweighofer - Der stille Radikale. Bauten Projekte Konzepte", Wien 2000
Anton Schweighofer
geboren 1930 in Ayancik, wohnhaft in Wien. Studium an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Clemens Holzmeister, Diplom 1954, freischaffender Architekt seit 1959, Universitätsprofessor für Gebäudelehre und Entwerfen an der TU-Wien seit 1977-1999
Wichtige Bauten
Kindergarten, St.Andrä-Wördern
SOS-Kinderdorf, Greenfields Neu Delhi
Volks- und Hauptschule Allentsteig
Schwesternheim und Landeskrankenhaus, Zwettl
Institutsgebäude der Universität für Bodenkultur, Wien
Lorenz-Institut für Verhaltensforschung, Wien
Kulturhäuser, Horn und Mistelbach
Reihenhäuser Josef-Frankgasse, Wien
Wohnbau Rennweg, Wien
Wohnbau Kaiser Ebersdorf, Wien
Wohnhäuser, Berlin/Kreuzberg und Wien (Gräf+Stiftgründe)
Studentenheim Erlachplatz, Wien
Wohnhaus Hohenauergasse, Wien
Geriatriezentrum Favoriten
Forschungsarbeiten
Adolf-Loos-Forschung, Familiengerechtes Wohnen (mit Rupert Falkner), Typologie Forschung, Forschungsprojekt Arktis, Holzbauforschung unter extremen Bedingungen