Bauvisite 42: AHS Heustadelgasse
Architektur: henke und schreieck Architekten
Bauvisite
08
Nov
Architektur: henke und schreieck Architekten
Mitarbeit: Gavin Rae (Projektleiter), Sascha Dehnst
Bauherr: BIG - Bundesimmobiliengesellschaft mbH.
Statik: Gmeiner Haferl Tragwerksplanung, Wien Bauträger + Örtliche Bauaufsicht: GSD Gesellschaft für Stadt- und Dorferneuerung GmbH, Wien
Haustechnik - HKLS: ZFG-Projekt Planungs- u. Beratungsges.m.b.H., Baden
Haustechnik - Elektro: TB Eipeldauer, Baden
Bauphysik: Walter Prause, Wien
Graphisches Leitsystem und Beschriftung: Ingeborg Kumpfmüller, Wien
Projektbeschreibung
Zwischen Einfamilien- und Reihenhäusern, Gewächshäusern und Feldern, inmitten eines typisch vorstädtischen Milieus mit niedriger, offener Bebauungstruktur steht (oder sollte man nicht besser sagen liegt?) das große gläserne Geviert der neuen Schule. An der Ecke Biberhaufenweg-Heustadelgasse ist sie (die mit ihren 30 Klassen doch ein wahres Ungetüm sein müsste!) noch kaum zu erkennen. Sie hält die Höhe der umgebenden Bebauung, öffnet sich zu ihr, geht in die Breite und Tiefe des Grundstücks und definiert ihren eigenständigen Ort. Sie schafft sich – gleichermaßen durchlässig wie in sich gekehrt – ihre eigene Umgebung und ihr eigenes Zentrum.
Ein- und zweigeschoßige Riegel umschließen ein gegenüber dem Straßenniveau um einen Meter angehobenes Atrium, das räumlich an den an der Heustadelgasse liegenden Erdgeschoß-Vorplatz und die rückwärtige (zweigeschoßig verglaste) Aula sowie an den transparenten, teilweise ins Gelände gesenkten Turnsaal anschließt. Die großzügige Atmosphäre des offenen, mit dunkelgrauen Betonplatten ausgelegten Innenhofs wird durch ungebrochene Sichtachsen verstärkt, so dass man schon vom gedeckten Vorplatz aus einen Blick auf die Basketballkörbe der Dreifachturnhalle und sogar ins dahinter liegende Grünland werfen kann.
Die räumliche Gliederung des Gymnasiums könnte klarer nicht sein: Schüler-Entree und Verwaltungszugang sind eindeutig separiert, Mehrzweck- bzw. Serviceräume, der Speisesaal und die Lehrerzimmer sind im Ostteil des Erdgeschoßes untergebracht, die Klassenräume im Westen sind direkt an die Sonderunterrichtsräume im Untergeschoß angebunden. Die Klassen im Obergeschoß sind in ihrer ringförmigen Anordnung nord-ost-westseitig zum umgebenden Außenraum geöffnet. Breite Erschließungszonen mit Blickbezug zum Innenhof dienen sowohl als Pausenraum als auch als Garderobe. Den nördlichen Abschluss der Raumfolge bildet die an der Aula situierte Bibliothek mit herrlicher Terrasse auf dem Dach des Turnsaals.
Die großflächigen Verglasungen der Klassen, die Sichtbetonflanken der Erschließung, die holzbekleideten Untersichten der Baukörper, die lattenbelegten Wege und Terrassen, die Lamellenvordächer und die homogene Fläche des Atriums skandieren das weitläufige Gefüge auf unaufdringliche Weise in überschaubare Einheiten, lassen dabei aber zahlreiche Zonen frei, lose und undefiniert. Gerade jene unentbehrlichen "Lümmel-Punkte”, die von den Schülern sicherlich mühelos in Beschlag genommen werden, können ein Schulgebäude von der Lernanstalt in einen belebten Ort verwandeln. (...)
(Quelle: Gabriele Kaiser / Architektur Archiv Austria)
Dieter Henke, Marta Schreieck
Gemeinsames Büro seit 1982.
Realisierte Bauten (Auswahl):
1990-93 Wohnhaus ÖBV, Frauenfeldstraße, Wien
1992-94 Umbau Hackinger Steg (mit Prof. W. D. Ziesel), Wien
1993-95 Terrassenwohnhaus Seefeld, Tirol
1993-96 Dr. Bruno Kreisky-Schule, Volks- und Hauptschule der Stadt Wien
1989-99 Sozial- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Leopold Franzens-Universität Innsbruck, Tirol
1996-98 bauMax Schwechat
1999-01 Fachhochschule Kufstein, Tirol
1999-02 AHS Heustadelgasse
2001-002 Büro-Ausstellungspavillon, Bene - Zumtobel Staff, Klagenfurt
Projekte in Ausführung/Planung:
Büro- und Geschäftshaus Zürich-Kosmos, Wien
Parkhotel Hall, Tirol
Auszeichnungen (Auswahl):
1998 Auszeichnung des Landes Tirol für ”Neues Bauen”
1993, 1999 Bauherrenpreis
1995, 1997 Adolf Loos-Architekturpreis
2000 Preis der Stadt Wien
Mitarbeit: Gavin Rae (Projektleiter), Sascha Dehnst
Bauherr: BIG - Bundesimmobiliengesellschaft mbH.
Statik: Gmeiner Haferl Tragwerksplanung, Wien Bauträger + Örtliche Bauaufsicht: GSD Gesellschaft für Stadt- und Dorferneuerung GmbH, Wien
Haustechnik - HKLS: ZFG-Projekt Planungs- u. Beratungsges.m.b.H., Baden
Haustechnik - Elektro: TB Eipeldauer, Baden
Bauphysik: Walter Prause, Wien
Graphisches Leitsystem und Beschriftung: Ingeborg Kumpfmüller, Wien
Projektbeschreibung
Zwischen Einfamilien- und Reihenhäusern, Gewächshäusern und Feldern, inmitten eines typisch vorstädtischen Milieus mit niedriger, offener Bebauungstruktur steht (oder sollte man nicht besser sagen liegt?) das große gläserne Geviert der neuen Schule. An der Ecke Biberhaufenweg-Heustadelgasse ist sie (die mit ihren 30 Klassen doch ein wahres Ungetüm sein müsste!) noch kaum zu erkennen. Sie hält die Höhe der umgebenden Bebauung, öffnet sich zu ihr, geht in die Breite und Tiefe des Grundstücks und definiert ihren eigenständigen Ort. Sie schafft sich – gleichermaßen durchlässig wie in sich gekehrt – ihre eigene Umgebung und ihr eigenes Zentrum.
Ein- und zweigeschoßige Riegel umschließen ein gegenüber dem Straßenniveau um einen Meter angehobenes Atrium, das räumlich an den an der Heustadelgasse liegenden Erdgeschoß-Vorplatz und die rückwärtige (zweigeschoßig verglaste) Aula sowie an den transparenten, teilweise ins Gelände gesenkten Turnsaal anschließt. Die großzügige Atmosphäre des offenen, mit dunkelgrauen Betonplatten ausgelegten Innenhofs wird durch ungebrochene Sichtachsen verstärkt, so dass man schon vom gedeckten Vorplatz aus einen Blick auf die Basketballkörbe der Dreifachturnhalle und sogar ins dahinter liegende Grünland werfen kann.
Die räumliche Gliederung des Gymnasiums könnte klarer nicht sein: Schüler-Entree und Verwaltungszugang sind eindeutig separiert, Mehrzweck- bzw. Serviceräume, der Speisesaal und die Lehrerzimmer sind im Ostteil des Erdgeschoßes untergebracht, die Klassenräume im Westen sind direkt an die Sonderunterrichtsräume im Untergeschoß angebunden. Die Klassen im Obergeschoß sind in ihrer ringförmigen Anordnung nord-ost-westseitig zum umgebenden Außenraum geöffnet. Breite Erschließungszonen mit Blickbezug zum Innenhof dienen sowohl als Pausenraum als auch als Garderobe. Den nördlichen Abschluss der Raumfolge bildet die an der Aula situierte Bibliothek mit herrlicher Terrasse auf dem Dach des Turnsaals.
Die großflächigen Verglasungen der Klassen, die Sichtbetonflanken der Erschließung, die holzbekleideten Untersichten der Baukörper, die lattenbelegten Wege und Terrassen, die Lamellenvordächer und die homogene Fläche des Atriums skandieren das weitläufige Gefüge auf unaufdringliche Weise in überschaubare Einheiten, lassen dabei aber zahlreiche Zonen frei, lose und undefiniert. Gerade jene unentbehrlichen "Lümmel-Punkte”, die von den Schülern sicherlich mühelos in Beschlag genommen werden, können ein Schulgebäude von der Lernanstalt in einen belebten Ort verwandeln. (...)
(Quelle: Gabriele Kaiser / Architektur Archiv Austria)
Dieter Henke, Marta Schreieck
Gemeinsames Büro seit 1982.
Realisierte Bauten (Auswahl):
1990-93 Wohnhaus ÖBV, Frauenfeldstraße, Wien
1992-94 Umbau Hackinger Steg (mit Prof. W. D. Ziesel), Wien
1993-95 Terrassenwohnhaus Seefeld, Tirol
1993-96 Dr. Bruno Kreisky-Schule, Volks- und Hauptschule der Stadt Wien
1989-99 Sozial- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Leopold Franzens-Universität Innsbruck, Tirol
1996-98 bauMax Schwechat
1999-01 Fachhochschule Kufstein, Tirol
1999-02 AHS Heustadelgasse
2001-002 Büro-Ausstellungspavillon, Bene - Zumtobel Staff, Klagenfurt
Projekte in Ausführung/Planung:
Büro- und Geschäftshaus Zürich-Kosmos, Wien
Parkhotel Hall, Tirol
Auszeichnungen (Auswahl):
1998 Auszeichnung des Landes Tirol für ”Neues Bauen”
1993, 1999 Bauherrenpreis
1995, 1997 Adolf Loos-Architekturpreis
2000 Preis der Stadt Wien