Bauvisite 104: Zu- und Umbau der Villa V6
Architektur: Berger+Parkkinen Architekten
Bauvisite
15
Dec
Architektur: Berger+Parkkinen Architekten
Statik und Bauphysik: Gmeiner & Haferl ZT
Haustechnik + Elektroplanung: Allplan
Baumeister: Brüder Schlepitzka
Holzfassade: Tischlerei Schnitzhofer
Zimmermann: Zimmerei Aschauer
Es führt Alfred Berger.
Alfred Bergers und Tiina Parkkinens Wohnhaus entstand auf einem Grundstück in einem Wiener Villenbezirk und erweitert ein Haus, dessen Ursprünge ins 19. Jahrhundert zurückreichen, als die Gegend noch von Weinbauern besiedelt war. So diente eine einstmals existierende Scheune als Inspiration, die jetzt nur auf den allerersten Blick als kubischer, mit einer Fuge vom Altbau abgesetzter Körper erscheint. Tatsächlich greift das Treppenhaus über die Glasfuge des Eingangsbereichs hinweg und bringt die neue Kiste mit dem alten Walmdach zusammen. Von außen unsichtbar bleibt, dass der Altbau entkernt wurde und nun eine große Wohnküche, die Schlafzimmer der Familie, sowie das Wohnzimmer aufnimmt. Der über ein offenes Treppenhaus angebundene Erweiterungsbau enthält im Erdgeschoss die neue Wohnung von Bergers Mutter, im 1. Stock ein Studio und darüber die in finnischen Häusern obligatorische Sauna mit Dachterrasse.
Das Kiefernholz der Fassade wurde nach einem finnischen Verfahren lediglich bei 200 Grad "gebacken" und ansonsten nicht weiter behandelt. Dadurch wird es wasser- und pilzresistent und braucht keine weitere chemische Behandlung. Außerdem verfärbt es sich nicht so stark wie das bei den Vorarlberger Architekten so beliebte Lärchenholz.
Alt- und Neubau werden durch einen homogenen Betonboden verbunden, der im Bereich der Treppenläufe abgeschliffen wurde, wodurch eine Art Terrazzoeffekt entsteht. Dieselbe Robustheit zeichnet auch die Detaillierung des Neubaus aus. Die Fenster beispielsweise können mit schweren Klappläden verschlossen werden, die die Lattung der Fassade aufnehmen und so in geschlossenem Zustand die Öffnungen zum Verschwinden bringen.
(Oliver Elser, Home: Eine zeitgemäße Scheune für einen Wiener Villenbezirk,
in:A10 – New European Architecture 8/2006, Text gekürzt)
Die Teilnahme an der Bauvisite erfolgt auf eigene Gefahr. Veranstalter und Bauherr übernehmen keinerlei Haftung.
Wir danken für ihre Unterstützung: Kammer Arch+Ing für W, NÖ, B, Sektion Architekten, BKA – Kunstsektion und MA 7 – Wissenschafts- und Forschungsförderung.
Statik und Bauphysik: Gmeiner & Haferl ZT
Haustechnik + Elektroplanung: Allplan
Baumeister: Brüder Schlepitzka
Holzfassade: Tischlerei Schnitzhofer
Zimmermann: Zimmerei Aschauer
Es führt Alfred Berger.
Alfred Bergers und Tiina Parkkinens Wohnhaus entstand auf einem Grundstück in einem Wiener Villenbezirk und erweitert ein Haus, dessen Ursprünge ins 19. Jahrhundert zurückreichen, als die Gegend noch von Weinbauern besiedelt war. So diente eine einstmals existierende Scheune als Inspiration, die jetzt nur auf den allerersten Blick als kubischer, mit einer Fuge vom Altbau abgesetzter Körper erscheint. Tatsächlich greift das Treppenhaus über die Glasfuge des Eingangsbereichs hinweg und bringt die neue Kiste mit dem alten Walmdach zusammen. Von außen unsichtbar bleibt, dass der Altbau entkernt wurde und nun eine große Wohnküche, die Schlafzimmer der Familie, sowie das Wohnzimmer aufnimmt. Der über ein offenes Treppenhaus angebundene Erweiterungsbau enthält im Erdgeschoss die neue Wohnung von Bergers Mutter, im 1. Stock ein Studio und darüber die in finnischen Häusern obligatorische Sauna mit Dachterrasse.
Das Kiefernholz der Fassade wurde nach einem finnischen Verfahren lediglich bei 200 Grad "gebacken" und ansonsten nicht weiter behandelt. Dadurch wird es wasser- und pilzresistent und braucht keine weitere chemische Behandlung. Außerdem verfärbt es sich nicht so stark wie das bei den Vorarlberger Architekten so beliebte Lärchenholz.
Alt- und Neubau werden durch einen homogenen Betonboden verbunden, der im Bereich der Treppenläufe abgeschliffen wurde, wodurch eine Art Terrazzoeffekt entsteht. Dieselbe Robustheit zeichnet auch die Detaillierung des Neubaus aus. Die Fenster beispielsweise können mit schweren Klappläden verschlossen werden, die die Lattung der Fassade aufnehmen und so in geschlossenem Zustand die Öffnungen zum Verschwinden bringen.
(Oliver Elser, Home: Eine zeitgemäße Scheune für einen Wiener Villenbezirk,
in:A10 – New European Architecture 8/2006, Text gekürzt)
Die Teilnahme an der Bauvisite erfolgt auf eigene Gefahr. Veranstalter und Bauherr übernehmen keinerlei Haftung.
Wir danken für ihre Unterstützung: Kammer Arch+Ing für W, NÖ, B, Sektion Architekten, BKA – Kunstsektion und MA 7 – Wissenschafts- und Forschungsförderung.