Schütte-Stipendium
Wilhelm Schütte Stipendium
Wilhelm Schütte, geboren am 14.8.1900 in Heissen/Ruhr, studierte zuerst Bauingenieurwesen in Darmstadt, ab 1920 Architektur bei Theodor Fischer in München. 1925 wurde er von Ernst May als Leiter der Unterabteilung für Schulbau nach Frankfurt/Main berufen, wo er seine spätere Frau Margarete Lihotzky kennenlernte. Zusammen mit Ernst May ging er 1930 in die Sowjetunion, wo er sich zuerst bei der Projektierung der neuen Städte der Schwerindustrie (Magnitogorsk) für den Schulbau verantwortlich zeichnete und später an der Regionalplanung für die Volkskommissariate der Schwerindustrie in Rußland mitarbeitete.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde Schütte österreichischer Staatsbürger und war maßgeblich am Aufbau des Nachkriegs-CIAM in Österreich beteiligt. Großteils in Zusammenarbeit mit seiner Frau realisierte er in Wien Sozialbauten, wie die Sonderschule in Floridsdorf, mehrere Wohnhaus-bauten und die Zentraldruckerei und das Verwaltungsgebäude des kommunistischen GLOBUS-Verlags. Am 17. April 1968 stirbt Wilhelm Schütte in Wien.
Wilhelm Schüttes politische Einstellung hat sowohl sein architektonisches Werk als auch seine Biographie entscheidend bestimmt. Dementsprechend dient das Stipendium, das seinen Namen trägt und von der ÖGFA ausgeschrieben wird, zur Unterstützung von Forschungsarbeiten in folgenden Bereichen:
- Architektur und Städtebau in den postkommunistischen Reformstaaten
- sozialreformatorische Tendenzen in Architektur und Städtebau
- Schaffung von leistbarem Wohnraum
- Interkulturelle Integration im Wohnquartier
- Bildungsbau
1999 urbane Unschärfen
Stipendiums-Ausschreibung
Höchste Verdichtung, immer raschere Veränderung und eine unüberschaubare Vielfalt der Lebensformen bestimmen die heutige Stadt. Auf funktionalistischen Theorien basierende Planungen können dieser Dynamik und Komplexität nicht gerecht werden. Gebraucht werden Strategien, die nicht primär am bekannten Bedarf orientiert sind, sondern räumliche Potentiale aufbauen. Die Gradationen zwischen öffentlich und privat sind neu einzustellen, Nischen der Nutzungsneutralität sollen sich etablieren können, das Wohnen ist als integraler Teil des Stadtganzen aufzufassen. Die Intelligenz solcher Planungen liegt in ihrer funktionalen Unschärfe, in einer langfristigen und umfassenden Betrachtung von Ökonomie, im Bekenntnis zur Unvorhersehbarkeit des Stadtlebens.
Das Stipendium wird für Recherchen und/oder Entwürfe in Text, Bild und anderen Medien ausgeschrieben, die sich in obigem Sinn kritisch mit der Praxis des zeitgenössischen Städtebaus auseinandersetzen. Visionen von Planungsprozessen, städtebaulichen Strukturen und Architekturen für eine auch in Zukunft brauchbare und bewohnbare Stadt sind gesucht..
Gefördert werden Reise-, Personal- und Sachkosten. Die Vergabe des Stipendiums erfolgt bis Ende November 1999. Die Förderungssumme beträgt 50000.-. ATS. Sie kann auf mehrere Bewerber aufgeteilt werden. Die Bewerbung ist bis 31. Oktober 1999 (Datum des Poststempels) auf dem Postweg an die Österreichische Gesellschaft für Architektur, Liechtensteinstraße 46a, A-1090 Wien zu senden.
Liste der PreisträgerInnen und TeilnehmerInnen:
Gewinner des Wilhelm Schütte-Stipendiums 1999:
Projekt Nr. 16: "Wenn der ursprüngliche Plan verloren gegangen ist"; SARS: Birgit Schlieps, Peter Arlt, Thomas Richter, Oliver Schetter, D-10437 Berlin
3. Runde:
Projekt Nr. 32: "Offene Stadt"; Frank Boehm, Wilfried Kühn, A-1090 Wien
Projekt Nr.46: "der urbane öffentliche raum"; Angelika Psenner, A-1090 Wien
Projekt Nr.68: (ohne Titel); Christian Teckert; A-1070 Wien
2. Runde:
Projekt Nr.01: "Grenzreduktionen"; Grigor Doytchinov, A-8010 Graz
Projekt Nr.13: "Berlin Alexanderplatz"; Ute Margarete Meyer, D-10999 Berlin
Projekt Nr.19: "Social Housing in Transition"; Susanne Schnorbusch, D-12435 Berlin
Projekt Nr.21: "NetzWerkZeug ? Nachhaltige Stadtentwicklung"; Rolf Messerschmidt, D-71638 Ludwigsburg
Projekt Nr.26: "City Shop"; Jan Foerster, Klaus Rothhahn, Maximilian Schich, Heide Schuster, D-50674 Köln
Projekt Nr.30: "Energien wahrnehmen, mobilisieren, gestalten"; Barbara Kreis, Alexandra Schwab, D-90411 Nürnberg
Projekt Nr.43: (ohne Titel); Anika Schinko, Eva Germann, A-1140 Wien
Projekt Nr.47: "Wohnen mit Blick auf die Straße"; Paul Duchscher, A-1050 Wien
Projekt Nr.49: (ohne Titel); ballon_99: Herwig Baumgartner, Gottfried Prasenc, Iris Rampula, Martin Wechselberger, Johannes Wohofsky; A-8020 Graz
Projekt Nr.57: (ohne Titel); Veronika Hödl, Sandra Taendler, A-8045 Graz
1. Runde:
Projekt Nr.02: (ohne Titel), Hilke Meyer, D-26160 Bad Zwischenahn
Projekt Nr.03: (ohne Titel), Philipp Oswalt, Klaus Overmeyer, D-10823 Berlin
Projekt Nr.04: "Zwischenraum und Habitat"; Elmar König, D 70184 Stuttgart
Projekt Nr.05: "Stadtgewebe"; Roland Tusch, A-1050 Wien
Projekt Nr.06: "der öffentliche raum in bangkok und wien,....."; René Lentsch, A-1200 Wien
Projekt Nr.07: "POOL-Projekte für die Stadtperipherie"; Johannes Kraus, A-1070 Wien
Projekt Nr.08: (ohne Titel); Katharina Weber, A-6020 Innsbruck
Projekt Nr.09: "A vision for Beijing"; Werner Morath, USA 11211 Brooklyn, NY
Projekt Nr.10: "Hybride Stadtstruktur Rotterdam Zuid"; Markus Lentsch, Erik Meinharter, A-1030 Wien
Projekt Nr.11: "Berlin Wings 99"; Christian Panek, Ambros Spiluttini, A-1030 Wien
Projekt Nr.12: "Urbane Unschärfen in urbanen Landschaften"; Patrick Fessler, UK N79BG London
Projekt Nr.14: "flotsam & jetsam"; Petra Gemeinböck, A-1050 Wien
Projekt Nr.15: "Lodz unscharf"; Lutz Ring, Ina-Maria Schmidbauer, D-10407 Berlin
Projekt Nr.17: "Divercity"; Ulrich Königs, Christoph Heinemann, Christoph Schmidt, D-50670 Köln
Projekt Nr.18: "BLUR ? Urbane Unschärfen"; Holger Hansel, Sandra Hoffmann, D-10967 Berlin
Projekt Nr.20: "Schattenwelten"; Die Menschen: Frank Schröder, Johanna Rieseneder, Gerold Adamietz, Nils M. Schinker, D-10405 Berlin
Projekt Nr.22: "urbane Unschaerfen ? Restraeume"; Andreas Koch, D-12161 Berlin
Projekt Nr.23: (ohne Titel); Judith Mann, D-10777 Berlin
Projekt Nr.24: (ohne Titel); awg_AllesWirdGut: Ingrid Hora, Andreas Marth, Friedrich Passler, Herwig Spiegl, Christian Waldner, A-1040 Wien
Projekt Nr.25: "Function follows space: die neue Rolle ......"; Karl Richter, D-60322 Frankfurt
Projekt Nr.27: (ohne Titel); Verena von Beckerath, Heide von Beckerath, D-10707 Berlin
Projekt Nr.28: (ohne Titel); Thomas Söhl, Bernd Upmeyer, D-37129 Bovenden
Projekt Nr.29: "Neue Steuerungsansätze zur Nutzungsmischung.."; Vivian Clausen, D-49610 Quakenbrück
Projekt Nr.31: "Urbane Unschärfen in verkehrsstrukturellen ....."; Rolf Giesler, Lisi Teisen, A-1080 Wien
Projekt Nr.33: "LEERSTELLEN"; Michael Zinganel, A-1060 Wien
Projekt Nr.34: "Untersuchung von Vorstädten"; Georg Winter, A-1070 Wien
Projekt Nr.35: (ohne Titel); Elise Feiersinger, A-1010 Wien
Projekt Nr.36: "Kann Flucht gelingen"; Wolfgang Thaler, Manfred Unterfrauner, A-1040 Wien
Projekt Nr.37: (ohne Titel); Klaus Trampisch, Tobias Waltjen, A-1090 Wien
Projekt Nr.38: (ohne Titel); Christoph Laimer, Axel Laimer und Laboratoire dérive, A-1060 Wien
Projekt Nr.39: "Umraum"; Superstudio 4: Marie Theres Holler, Axel Laimer, A-1040 Wien
Projekt Nr.40: "ArchitekturLandschaften "; Urbanfish: Mladen Jadric, Manfred Berthold, A-1040 Wien
Projekt Nr.41: "Stadt für Kinder"; Herbert Claus Leindecker, A-4600 Wels
Projekt Nr.42: "state: urbanvitamine concept"; Achim Bilger, Monica Singer, A-1070 Wien
Projekt Nr.44: "Szenarien abseits des Focus"; Roman Simlinger, A-1070 Wien
Projekt Nr.45: (ohne Titel); Martin Ritter, A-1040 Wien
Projekt Nr.48: (ohne Titel); Heinrich Büchel, A-1060 Wien
Projekt Nr.50: "NACHTBUS"; Peter Thalbauer, A-1030 Wien
Projekt Nr.51: "Das Potential der Nische "; No where: Henning Volpp, Karl Amann, D 70176 Stuttgart
Projekt Nr.52: (ohne Titel); Thomas Sonderegger, CH-8057 Zürich
Projekt Nr.53: (ohne Titel); Tanja Jankowiak, Kilian Mattitsch, A-1090 Wien
Projekt Nr.54: (ohne Titel); Nicholas Bussmann, Benjamin Foerster-Baldenius, D-13187 Berlin
Projekt Nr.55: (ohne Titel); Iris Oelschläger, D-10997 Berlin
Projekt Nr.56: (ohne Titel); Florence Wiel, D-10439 Berlin
Projekt Nr.58: (ohne Titel); Ralph Sobetz, A-8010 Graz
Projekt Nr.59: "hypertextuelle ambiente urbane gegenden"; PELZIQ: Andreas Rumpfhuber, Franz Sdoutz, A-4020 Linz
Projekt Nr.60: "INFRAmentalSTRUKTUR"; Florian Haydn, A-1070 Wien
Projekt Nr.61: "Strip-City: Die neuen Stadt-Landschaften"; Harald Saiko, A-8010 Graz
Projekt Nr.62: (ohne Titel); Marc Reitz, D-34127 Kassel
Projekt Nr.63: "Richtung Wien"; Regina Freimüller-Söllinger, Georg Böhm, A-1010 Wien
Projekt Nr.64: (ohne Titel); Barbara Holub, Paul Rajakovics, A-1020 Wien
Projekt Nr.65: "STADTINSEL"; Wolfgang Malzer, Christian Volgger, A-6020 Innsbruck
Projekt Nr.66: (ohne Titel); Simone Burtscher, Reinhard Weber, Roland Wück, A-1050 Wien
Projekt Nr.67: "0355"; Jana Richter, Henri Praeger, D-03044 Cottbus
Projekt Nr.69: (ohne Titel); Bärbel Müller, A-3012 Wolfsgraben
Projekt Nr.70: (ohne Tirtel); Eduard Begusch, A-1120 Wien
Projekt Nr.71: (ohne Titel); Andreas Leitgeb, A-1200 Wien
Projekt Nr.72: (ohne Titel); Karoline Sreeruwitz, Franka Diehnelt, A-1180 Wien
Projekt Nr.73: (ohne Titel); Daniela Herold, A-4020 Linz
1996 Modellschule - Schulmodelle
Stipendiums-Ausschreibung
Das Jahr 1996 wurde von der EU als Jahr des lebenslangen Lernens ausgerufen, ein Indiz dafür, daß der Begriff der Schule und ihre Rolle in der Gesellschaft auch aus architektonischer Sicht neu überdacht werden müssen. Die jüngste österreichische Schulbaudebatte, die auf eine Polarisierung zwischen Baukunst und Ökonomie hinausläuft, gibt der Österreichischen Gesellschaft für Architektur Anlaß, das Wilhelm- Schütte- Stipendium für das Jahr 1996 für Arbeiten auf dem Bereich des Schulbaus auszuschreiben.
Gefördert werden sollen Forschungsvorhaben, die reformatorische Bestrebungen im Schulbau und ihre Auswirkungen auf die Schulbautypologie zum Inhalt haben. Dabei können sowohl die pädagogischen und ideologischen Inhalte, als auch die architektonische Umsetzung und die notwendigen Strategien der Schulbaupolitik behandelt werden. Die ÖGFA regt ausdrücklich eine interdisziplinäre und internationale Vergleiche heranziehende Behandlung des Themas an.
Die Förderungssumme beträgt 50000.-. ATS. Sie kann auf mehrere Bewerber aufgeteilt werden.